01.06.12, 12:46


Darauf würde ich nicht bauen: Eine ziemlich bekannte Politikerin aus den neuen Bundesländern hatte nämlich vor etlichen Jahren das Pech, dass aus dem Vogelfutter in ihrem Garten ein Saatkorn keimte, das sie und ihre Familie nicht identifizieren konnten. Man ließ es wachsen, weil es so hübsch war und für den Garten sowieso nur ganz wenig Zeit war. Ein parteipolitisch anders eingestellter Nachbar erkannte das Pflänzchen, das inzwischen eine stattliche Größe erreicht hatte, und erstattete Anzeige.
Der zuständige Staatsanwalt machte dann dem Anzeigenden gleich deutlich, dass er sich hüten möge, diese Sache an die große Glocke zu hängen - wegen Rufschädigung etc. Morgens um 6 Uhr ritt dann die Polizei bei der völlig überraschten Familie ein, kassierte die böse Pflanze, sicherte die Beweise (Vogelfuttertüte) und zog wieder ab. Ein Strafverfahren folgte, eine Strafe gabs auch, denn: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Seither steht das Vogelfutterhäuschen dort mitten auf dem Rasen, damit jegliche aufgehende Saat ab Frühjahr unverzüglich dem Rasenmäher zum Opfer fällt - hat man mir erzählt.

Es liegt wohl im Ermessen des jeweiligen Richters, ob der Gehalt an medizinischem Wirkstoff geprüft und in das Urteil einbezogen wird: die Saaten im Vogelfutter sind wegen zu geringen Wirkstoffgehalts nämlich meistens nicht für eine medizischische Verwendung geeignet.

Inse