14.02.13, 20:31
Bezüglich dieses interessante Themas möchte ich in verschiedenen Gartenforen Meinungen und Vorschläge sammeln und fange mal hier an:
Wie ihr sicher wißt, kostet die Anmeldung (Patentierung) einer neuen Rosenzüchtung ziemlich viel Geld (ungefähr 3000 Euro bei der Erstanmeldung und mehrere hundert bei jeder Verlängerung der Schutzfrist).
Nun gibt es einige private Züchter, die "besondere" Sorten mit hohem Gartenwert züchten, sich diese Investition aber nicht leisten können.
Manchmal haben sie Glück und können die eine oder andere, manchmal auch gleich eine ganze Gruppe von Neuzüchtungen an interessierte Vermehrer verkaufen, indem sie ihnen die Rechte daran gegen einen angemessenen Preis abtreten. Für Herrn Sievers z. B. zeichnet sich m. W. diese Möglichkeit für seine neuen, öfterblühenden Sorten grade ab, was mich sehr für ihn freut :-)
Bei Jürgen Weihrauch hat das erst einmal mit einer Sorte geklappt (Gruß an Oldenburg/Schultheis). Bei seinen anderen Sorten war er zu früh zu freigiebig mit der Verteilung von Pflanzenmaterial. Daher gibt es sie nicht nur bei Schmid (wo er Lizenzen bezahlt bekommt), sondern auch sonst fast überall, auch (teilweise unter anderen Namen) im Ausland.
Eine seiner Züchtungen (Kathrinerl) ist vor Jahren in die USA gelangt, wo sie jemand unter seinem eigenen Namen angemeldet hat
Das heißt konkret: Würde Jürgen Reiser dieser Sorte (die ihm verloren gegangen ist) nochmal bekommen und wollte sie vermehren, müßte am Ende er noch dem, der sie für sich angemeldet hat, Lizenzgebühren bezahlen
Dieses Extrem-Beispiel (http://www.helpmefind.com/gardening/l.php?l=2.39306) zeigt wie UNFAIR das ganze System ist: Der "Erfinder" steckt jahrelang Zeit, Geld und Wissen in die Züchtung und JEDER ANDERE kann von dieser Arbeit profitieren ohne den Erfinder/Züchter am Gewinn zu beteiligen, wenn der Züchter kein Kapital hat, um seine eigene Arbeit patentieren/schützen zu lassen...
Was kann man da tun?
1. Eigene, erfolgversprechende Sorten niemals aus der Hand geben, gegen Reiser-Diebstahl sichern und gaaaaanz lange sparen...
2. Die Rechte daran an eine kapitalkräftige Firma verkaufen - So sich eine findet: Die großen "Industrie"-Rosenschulen (Meilland, Kordes, Tantau, etc) beschäftigen eigene Züchter und kaufen selten Sorten zu. Das klappt natürlich auch nur dann, wenn 1) beachtet wurde.
3. Sich mit anderen zusammentun und eine Art "Kapital-Pool" bilden, um eine Sorte (oder mehrere) mit guten Verkaufsaussichten anzumelden. Nach Art einer Genossenschaft, in der dann später auch der Gewinn ausgeschüttet wird. - Auch schwierig, weil es dafür weitere Investitionen (Werbe-Etat im sechsstelligen Bereich) und sowohl Rosenschul- als auch Versand-Logistik, nicht zuletzt auch Beziehungen braucht...
Nun gibt es einen weiteren Vorschlag: Vermehrer und Händler, die freiwillig eine Lizenzgebühr (ab ca. 1 Euro pro Sorte) an den Züchter bezahlen, auch wenn es sich um eine ungeschützte Sorte handelt, bekommen dafür eine Art "Siegel"...Das könnte (im Fall einiger Sorten von Jürgen Weihrauch) z. B. ein Original-Züchter-Etikett sein (er hat noch welche rumliegen ;-)), mit denen diese Pflanzen gekennzeichnet werden. Es könnte aber auch eine ergänzende Anmerkung im Katalog der Rosenschule, des Vermehrers oder Händlers sein, in etwa so: Wir verkaufen diese Sorte etwas teurer (als unsere Mitbewerber), weil wir dem Züchter XY eine freiwillige Lizenzgebühr überweisen.
- Meine Frage ist nun: Was würdet ihr davon halten? Würdet ihr als eventuelle Kunden diesen Aufpreis bezahlen oder würde er euch vom Kauf abhalten?
Wie ihr sicher wißt, kostet die Anmeldung (Patentierung) einer neuen Rosenzüchtung ziemlich viel Geld (ungefähr 3000 Euro bei der Erstanmeldung und mehrere hundert bei jeder Verlängerung der Schutzfrist).
Nun gibt es einige private Züchter, die "besondere" Sorten mit hohem Gartenwert züchten, sich diese Investition aber nicht leisten können.
Manchmal haben sie Glück und können die eine oder andere, manchmal auch gleich eine ganze Gruppe von Neuzüchtungen an interessierte Vermehrer verkaufen, indem sie ihnen die Rechte daran gegen einen angemessenen Preis abtreten. Für Herrn Sievers z. B. zeichnet sich m. W. diese Möglichkeit für seine neuen, öfterblühenden Sorten grade ab, was mich sehr für ihn freut :-)
Bei Jürgen Weihrauch hat das erst einmal mit einer Sorte geklappt (Gruß an Oldenburg/Schultheis). Bei seinen anderen Sorten war er zu früh zu freigiebig mit der Verteilung von Pflanzenmaterial. Daher gibt es sie nicht nur bei Schmid (wo er Lizenzen bezahlt bekommt), sondern auch sonst fast überall, auch (teilweise unter anderen Namen) im Ausland.
Eine seiner Züchtungen (Kathrinerl) ist vor Jahren in die USA gelangt, wo sie jemand unter seinem eigenen Namen angemeldet hat


Dieses Extrem-Beispiel (http://www.helpmefind.com/gardening/l.php?l=2.39306) zeigt wie UNFAIR das ganze System ist: Der "Erfinder" steckt jahrelang Zeit, Geld und Wissen in die Züchtung und JEDER ANDERE kann von dieser Arbeit profitieren ohne den Erfinder/Züchter am Gewinn zu beteiligen, wenn der Züchter kein Kapital hat, um seine eigene Arbeit patentieren/schützen zu lassen...
Was kann man da tun?
1. Eigene, erfolgversprechende Sorten niemals aus der Hand geben, gegen Reiser-Diebstahl sichern und gaaaaanz lange sparen...
2. Die Rechte daran an eine kapitalkräftige Firma verkaufen - So sich eine findet: Die großen "Industrie"-Rosenschulen (Meilland, Kordes, Tantau, etc) beschäftigen eigene Züchter und kaufen selten Sorten zu. Das klappt natürlich auch nur dann, wenn 1) beachtet wurde.
3. Sich mit anderen zusammentun und eine Art "Kapital-Pool" bilden, um eine Sorte (oder mehrere) mit guten Verkaufsaussichten anzumelden. Nach Art einer Genossenschaft, in der dann später auch der Gewinn ausgeschüttet wird. - Auch schwierig, weil es dafür weitere Investitionen (Werbe-Etat im sechsstelligen Bereich) und sowohl Rosenschul- als auch Versand-Logistik, nicht zuletzt auch Beziehungen braucht...
Nun gibt es einen weiteren Vorschlag: Vermehrer und Händler, die freiwillig eine Lizenzgebühr (ab ca. 1 Euro pro Sorte) an den Züchter bezahlen, auch wenn es sich um eine ungeschützte Sorte handelt, bekommen dafür eine Art "Siegel"...Das könnte (im Fall einiger Sorten von Jürgen Weihrauch) z. B. ein Original-Züchter-Etikett sein (er hat noch welche rumliegen ;-)), mit denen diese Pflanzen gekennzeichnet werden. Es könnte aber auch eine ergänzende Anmerkung im Katalog der Rosenschule, des Vermehrers oder Händlers sein, in etwa so: Wir verkaufen diese Sorte etwas teurer (als unsere Mitbewerber), weil wir dem Züchter XY eine freiwillige Lizenzgebühr überweisen.
- Meine Frage ist nun: Was würdet ihr davon halten? Würdet ihr als eventuelle Kunden diesen Aufpreis bezahlen oder würde er euch vom Kauf abhalten?