25.10.11, 13:10
Unsere Sprache ist nun mal so, dass sie in männlich und weiblich aufteilt. Neutral gibt’s nicht, man muss Stellung beziehen. Lehrer ist der Lehrer. Die Lehrer ist kein deutsch. Künstler ist nicht neutral, meint nicht das Künstler, sondern ist männlich, drum heiße ich nicht so.
Wie war das mit dem trix? Irgendwann mal Künstlerix vielleicht oder Übersetzerix? Ist zwar im Ursprung weiblich, aber wer weiß das schon? Aber bestimmt macht dann eine Oberschlaue bald wieder Übersetzerixin draus wie die Mitgliederin
.
Die erste heftige Diskussion darüber gab’s übrigens bei der ersten Bundestagspräsidentin. Genau die Machos aus der CSU waren es, die auf dem Begriff Bundestagspräsident beharrt haben, weil es keinen anderen gäbe. Damit wollten sie sagen, dass es eigentlich keine Bundestagspräsidentin geben dürfe, Männersache das, eigentlich. Die Renger entschied, sie sei eine Präsidentin, so sei unsere Sprache, fertig.
Bei der Kanzlerin gab’s nur noch wenige, die sich trauten, auf dem Kanzler zu beharren, weil’s bisher immer der Kanzler war.
Zimmerin, Anya, find ich gut, geb ich mal weiter. Wirklich naheliegend ja, müsste’s doch fast schon geben.
Auch die Autofahrerin ist doch keine Diskriminierung, sondern nur unsere Sprache. Die Machos sagen nicht: ui Autofahrerin, sondern „Frau am Steuer“ – genau wie ich „Mann am Steuer“. Obwohl, GG hat mich schon dabei ertappt, dass sich der heftig auffahrende Mann als Frau entpuppt hat. Frauen unterdrücken halt immer weniger ihre Aggressionen, richtig ja, bloß nicht am Steuer
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Die Endung –in, Raphaela, ist wirkllich keine Verkleinerungsform, sondern die weibliche. Mit der Verkleinerungsform hatte meine Generation noch zu kämpfen, das war das Fräulein. Da hatte ich mit aller Konsequenz gefochten, unverheiratet damals, jeden als Herrchen angesprochen, der es gewagt hat, mich als Frauchen = Fräulein anzureden. Bald tat das keiner mehr. Dieses Wort war wirklich historisch an der Zeit, als Anrede ausgemerzt zu werden.
Liebe Grüßin, Lilli
Wie war das mit dem trix? Irgendwann mal Künstlerix vielleicht oder Übersetzerix? Ist zwar im Ursprung weiblich, aber wer weiß das schon? Aber bestimmt macht dann eine Oberschlaue bald wieder Übersetzerixin draus wie die Mitgliederin

Die erste heftige Diskussion darüber gab’s übrigens bei der ersten Bundestagspräsidentin. Genau die Machos aus der CSU waren es, die auf dem Begriff Bundestagspräsident beharrt haben, weil es keinen anderen gäbe. Damit wollten sie sagen, dass es eigentlich keine Bundestagspräsidentin geben dürfe, Männersache das, eigentlich. Die Renger entschied, sie sei eine Präsidentin, so sei unsere Sprache, fertig.
Bei der Kanzlerin gab’s nur noch wenige, die sich trauten, auf dem Kanzler zu beharren, weil’s bisher immer der Kanzler war.
Zimmerin, Anya, find ich gut, geb ich mal weiter. Wirklich naheliegend ja, müsste’s doch fast schon geben.
(24.10.11, 10:32)Yarrow schrieb: ich sag nur Autofahrerin...
Auch die Autofahrerin ist doch keine Diskriminierung, sondern nur unsere Sprache. Die Machos sagen nicht: ui Autofahrerin, sondern „Frau am Steuer“ – genau wie ich „Mann am Steuer“. Obwohl, GG hat mich schon dabei ertappt, dass sich der heftig auffahrende Mann als Frau entpuppt hat. Frauen unterdrücken halt immer weniger ihre Aggressionen, richtig ja, bloß nicht am Steuer

Die Endung –in, Raphaela, ist wirkllich keine Verkleinerungsform, sondern die weibliche. Mit der Verkleinerungsform hatte meine Generation noch zu kämpfen, das war das Fräulein. Da hatte ich mit aller Konsequenz gefochten, unverheiratet damals, jeden als Herrchen angesprochen, der es gewagt hat, mich als Frauchen = Fräulein anzureden. Bald tat das keiner mehr. Dieses Wort war wirklich historisch an der Zeit, als Anrede ausgemerzt zu werden.
Liebe Grüßin, Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen