31.10.11, 16:35
Hallo Reese,
Eine meiner Streuobstwiesen liegt direkt an einer stark frequentierten Naherholungsstraße. Dort sind viele Apfelbäume und ein Nußbaum.
Soll ich dir sagen wie viele Nüsse ich von dem gut behangenen Baum dieses Jahr bekommen habe - geschätzt vielleicht 1/20 von dem was oben hing. Und das auch nur, weil ich zum Schluß geschüttelt habe. Das geht sogar soweit, daß es die Leute nicht mal mehr stört, wenn ich auf der einen Seite der Wiese Tafelobst breche. Die packen seelenruhig die Tüte aus und sammeln ein.
Letzten Samstag wollte ich von einem uralten Welschisner Apfelbaum Saftobst aufsammeln. Gerechnet hatte ich noch mit ca. 4 Zentner. Nur es war nix mehr da! So ziemlich alles weg!
Ich hab nix dagegen, wenn Wanderer auf die Wiese laufen, und einen Apfel probieren. Und ach was soll es, wenn Kinder ein paar Walnüsse einsammeln, dieses Interesse finde ich sogar toll. Aber 3/12 Zentner Äpfel trägt man nicht mit der Hand weg. Und auch nicht die ganze Nußernte.
Was ist das Ende vom Lied? Mein Idealismus beispielsweise den uralten Apfelbaum, welchen wahrscheinlich mein Uropa gepflanzt hat, zu erhalten konvergiert gegen null. Genauso ist es mit dem gleichaltrigen Nußbaum.
Das macht nämlich richtig Arbeit, und ist mithin auch sehr gefährlich. Nämlich dann, wenn ich in "luftiger Höhe" Totholz entfernen muß, damit eben jene Wanderer nicht zu Schaden kommen (Sorgfaltspflicht).
Was wird passieren? Eines Tages werden die Wanderer (und leider nicht nur die) eine Wiese vorfinden, aber keine Streuobstwiese mehr.
Und das stimmt mich traurig! Letzten Winter stand der Nußbaum schon "auf der Kippe". Da hab ich mir aber noch gedacht, ach das ist solch ein alter Baum, riskiere es, steig in den Baum und versuch ihn zu retten. Vorbei! Der Entschluß steht fest! Er wird dieses Jahr fallen! Und dort setze ich definitiv keinen Nußbaum mehr hin...
Viele Grüße, Hubert
(31.10.11, 15:33)Reese schrieb: Ich hab geklaut!oh je, jetzt setzt ich mich mal in die Nesseln. Aber ich will mal kurz beschreiben, warum ich es nicht so toll finde, wenn Dinge vom Acker und der Wiese als "Allgemeingut" betrachtet und ohne fragen in größerer Menge mitgenommen werden:
Eine meiner Streuobstwiesen liegt direkt an einer stark frequentierten Naherholungsstraße. Dort sind viele Apfelbäume und ein Nußbaum.
Soll ich dir sagen wie viele Nüsse ich von dem gut behangenen Baum dieses Jahr bekommen habe - geschätzt vielleicht 1/20 von dem was oben hing. Und das auch nur, weil ich zum Schluß geschüttelt habe. Das geht sogar soweit, daß es die Leute nicht mal mehr stört, wenn ich auf der einen Seite der Wiese Tafelobst breche. Die packen seelenruhig die Tüte aus und sammeln ein.
Letzten Samstag wollte ich von einem uralten Welschisner Apfelbaum Saftobst aufsammeln. Gerechnet hatte ich noch mit ca. 4 Zentner. Nur es war nix mehr da! So ziemlich alles weg!
Ich hab nix dagegen, wenn Wanderer auf die Wiese laufen, und einen Apfel probieren. Und ach was soll es, wenn Kinder ein paar Walnüsse einsammeln, dieses Interesse finde ich sogar toll. Aber 3/12 Zentner Äpfel trägt man nicht mit der Hand weg. Und auch nicht die ganze Nußernte.
Was ist das Ende vom Lied? Mein Idealismus beispielsweise den uralten Apfelbaum, welchen wahrscheinlich mein Uropa gepflanzt hat, zu erhalten konvergiert gegen null. Genauso ist es mit dem gleichaltrigen Nußbaum.
Das macht nämlich richtig Arbeit, und ist mithin auch sehr gefährlich. Nämlich dann, wenn ich in "luftiger Höhe" Totholz entfernen muß, damit eben jene Wanderer nicht zu Schaden kommen (Sorgfaltspflicht).
Was wird passieren? Eines Tages werden die Wanderer (und leider nicht nur die) eine Wiese vorfinden, aber keine Streuobstwiese mehr.
Und das stimmt mich traurig! Letzten Winter stand der Nußbaum schon "auf der Kippe". Da hab ich mir aber noch gedacht, ach das ist solch ein alter Baum, riskiere es, steig in den Baum und versuch ihn zu retten. Vorbei! Der Entschluß steht fest! Er wird dieses Jahr fallen! Und dort setze ich definitiv keinen Nußbaum mehr hin...
Viele Grüße, Hubert