02.09.13, 10:50

Da ist hier ja eine lebhafte Diskussion entstanden!
Es sollte jeder selbst entscheiden, was er ißt oder nicht ißt.
Ich für meinen Teil finde es übertrieben, wenn man alt hergebrachte Kräuter und Heilpflanzen generell verteufelt, nur weil die moderne Wissenschaft Inhaltsstoffe entdeckt, die da schon immer drin waren.
Es gab immer schon "Risiken und Nebenwirkungen". Seit altersher wußte man um die beiderseitige Wirkung jedes Gewächses und hat es nur in den Maßen verwendet, die für den gewünschten (Heil)effekt nötig waren.
Ich habe übrigens auch bei meinen Recherchen keine Angaben darüber finden können, daß unsere Vorfahren Borretsch als Spinat zubereitet haben sollen; im Gegenteil: es wurde in mehreren Quellen übereinstimmend angegeben, dieses Kraut solle nicht gekocht werden.
Viele traditionelle Kräuter enthalten nicht nur "gute" Inhaltsstoffe.
Guckt Euch z.B. nur mal den Sauerampfer an, der besonders im Frühjahr (nicht nur von mir) in rauen Mengen als Süppchen, Sößchen, (Wild)salatzugabe usw. verzehrt wird; da redet keiner von mäßigem Genuss wegen der enthaltenen Oxalsäure....
Ich esse jeden Tag Sauerampfer, nicht nur im Salat, sondern auch blätterweise aus der Hand und es hat mir noch nie geschadet.
Und Cola ist schließlich auch schädlich....

Ich bin auch außen vor, was die Abneigung gegen die behaarten Borretschblätter betrifft. Man ißt Borrestsch normalerweise niemals aus der Hand! Fein geschnitten fallen die Härchen nicht mehr auf und im Spinat ja wohl auch nicht mehr...!
Bei mir darf Borretsch jedenfalls weiter wuchern! Nicht nur, weil ich ihn liebe, sondern auch wegen der unzähligen Insekten, die ihn regelmäßig bevölkern (und auch gerade jetzt, wo es nicht mehr so viel Nektarquellen hat, darauf angewiesen sind).
GG pflanzt immer einige Sämlinge in Töpfchen, die bei Gartenbesuchern sehr begehrt sind. Meist, nachdem die gesehen haben, wie viele Tierchen den Borretsch anfliegen....

Wenn sich bei mir solch ein Problem zeigt, pflanze ich die Wunschkandidaten immer mal zuerst in größere Töpfe, die ich dann an den gewünschten Standorten plaziere oder sogar halb eingrabe. Dann haben sie Schutz und können sich relativ frei entwickeln. Sie werden einfach bei Bedarf extra gegossen, was in den meisten Fällen aber nicht nötig ist.
Ich würde Dir ja einige Pflänzchen schicken, aber das lohnt sich in dieser Saison nicht mehr. Solltest Du im nächsten Frühjahr Bedarf anmelden wollen, nur zu !!!