07.09.11, 01:39
Hallo Raphaela,
Für viele Städter ist ein Garten wohl erst einmal Oase und Natur, weil sie so fehlt. Für die Alten war er vielleicht eher ein Schutzgebiet vor der wilden Natur.
Ähnlich widersprüchlich habe ich selber meine Gärten erlebt. Im ersten, in dem vorher kein Kräutlein wachsen durfte, hab ich die Natur erst einmal hereingeholt und mich heimelig gefühlt mit ihr, im großen Gelände jetzt muss ich mich schon manchmal davor schützen. Mich nicht (außer vor Brennesseln und Bremsen), aber die Saaten, die Blumen und das Gemüse und die Flächen, die ich freihalten will von der Wildnis.
Ein Garten ist eigentlich immer so ein Balanceakt. Wie kriege ich möglichst viele Interessen in Einklang gebracht. Die der Tiere, die hier wohnen, der Pflanzen, die ihr Recht darauf haben und meine eigenen. Die sind, dass ich nicht nur Giersch und Brennesseln essen will, dass ich neben Rainfarn und Weidenröschen auch rosa Sonnenhut, Ringelblumen und Stockrosen als Farben brauche und dass ich mich beim Verlassen des Hauses nicht gleich der Brennesseln und Disteln erwehren will.
Mein erstes eigener-Garten-Erlebnis war ein Gefühl von einer überwältigenden Verantwortung. Wie kann mir ein Stück Erde gehören, das gleichzeitig so vielen anderen Lebewesen gehört, die nicht zum Notar gehen konnten und es war von Anfang an klar, dass ich mir dieses Stück Erde mit ihnen teilen muss.
Das hört sich so friedlich an, aber ein Garten ist immer auch ein Kampf mit Natur. Jedes Jäten ist das, ich fühle mich da oft als Pflanzenmörderin – aber ich tu’s trotzdem, sonst wär’s kein Garten und könnt ich mich dort nicht mehr bewegen.
Liebe Grüße, Lilli
Für viele Städter ist ein Garten wohl erst einmal Oase und Natur, weil sie so fehlt. Für die Alten war er vielleicht eher ein Schutzgebiet vor der wilden Natur.
Ähnlich widersprüchlich habe ich selber meine Gärten erlebt. Im ersten, in dem vorher kein Kräutlein wachsen durfte, hab ich die Natur erst einmal hereingeholt und mich heimelig gefühlt mit ihr, im großen Gelände jetzt muss ich mich schon manchmal davor schützen. Mich nicht (außer vor Brennesseln und Bremsen), aber die Saaten, die Blumen und das Gemüse und die Flächen, die ich freihalten will von der Wildnis.
Ein Garten ist eigentlich immer so ein Balanceakt. Wie kriege ich möglichst viele Interessen in Einklang gebracht. Die der Tiere, die hier wohnen, der Pflanzen, die ihr Recht darauf haben und meine eigenen. Die sind, dass ich nicht nur Giersch und Brennesseln essen will, dass ich neben Rainfarn und Weidenröschen auch rosa Sonnenhut, Ringelblumen und Stockrosen als Farben brauche und dass ich mich beim Verlassen des Hauses nicht gleich der Brennesseln und Disteln erwehren will.
Mein erstes eigener-Garten-Erlebnis war ein Gefühl von einer überwältigenden Verantwortung. Wie kann mir ein Stück Erde gehören, das gleichzeitig so vielen anderen Lebewesen gehört, die nicht zum Notar gehen konnten und es war von Anfang an klar, dass ich mir dieses Stück Erde mit ihnen teilen muss.
Das hört sich so friedlich an, aber ein Garten ist immer auch ein Kampf mit Natur. Jedes Jäten ist das, ich fühle mich da oft als Pflanzenmörderin – aber ich tu’s trotzdem, sonst wär’s kein Garten und könnt ich mich dort nicht mehr bewegen.
Liebe Grüße, Lilli
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.09.11, 01:42 von Lilli.)
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen