21.08.15, 16:45
Hallo vanda,
das klingt überhaupt nicht gut, 30 Niggels, ohoh, da hat jemand anscheinend unkastrierte Männchen Vermutlich wurden auch die Töchter schon vom eigenen Vater gedeckt, wenn die Trennung nicht konsequent war..
Vielleicht wäre es schon mal ein erster Schritt, unkastrierte Männchen ausfindig zu machen und sie zu trennen, sonst gibt's noch mehr Kaninchen.
Aber der Reihe nach.
Hmmm, willst du sie ganz rausholen und weggeben, oder sollen nur die örtlichen Gegebenheiten verbessert werden?
Ja, das ist leider gang und gäbe. Dass ein Kaninchen genauso viel Bewegungsdrang hat wie eine Katze, wenn nicht noch mehr, ist leider eher unbekannt.
Also Heu ist immer gut, muss immer ausreichend frisches da sein, ebenso Wasser.
Dann kannst du, um die schwachen Tiere zu päppeln, Sonnenblumenkerne, Rosinen, Haferflocken geben - nicht zuviel, aber jeden Tag ein bisschen. Vielleicht so ein Teelöffel pro Tier.
Löwenzahn macht auch gut dick.
Aber pass auf: die Tiere müssen Wiesenkräuter gewohnt sein. Wenn nicht, können sie schnell aufgasen und an Kreislaufversagen sterben. Wenn sie Fertigfutter bekommen haben, füttere das erst mal weiter. Nahrungsumstellung kann man später noch machen, nun müssen die Tiere erst mal Kraft bekommen.
Dann erkundige dich auf Wochenmärkten nach Grünabfällen, oder auch im Supermarkt. Es muss nicht das beste Gemüse der Welt sein, es reichen auch leicht verwelkte Blätter.
Achte auch auf die Böbbel oder ob ein Kaninchen Durchfall hat. Zähne sollten auch kontrolliert werden, ohweih, die Liste ist endlos
Aber erst mal Ruhe bewahren.
Ich fühle mit dir. Ruhigen Kopf bewahren, so hilfst du den Tieren und den Nachbarn am besten.
Sie haben bestimmt auch unterschätzt, wie schnell sich Karnickel vermehren. Das ist nich umsonst ein Sprichwort
Das ist gut, allerdings wird man eine solche Menge an Kaninchen nicht rein von einer eigenen Wiese ernähren können, besonders im Winter nicht. Aber als Zusatzfutter ist Wiese immer gut. Eine Pflanzenliste hast du bestimmt schon gefunden
Gemüse muss wahrscheinlich trotzdem immer zugekauft werden, wenn man auf Fertigfutter verzichten will.
Jaaaaaa, so fängt's an
Schlachtkaninchen halten ist völlig ok, aber es sollte artgerecht sein. Auslauf, pro Tier 3m² auf einer Ebene. Gruppenhaltung mit kastrierten Männchen. Kaninchen sind Rudeltiere, keine Einzelgänger. Feldhasen sind Einzelgänger, aber Stall"hasen" sind einfach nur groß werdende Kaninchen. Gute Fütterung, möglichst nicht zuviel Fertigfutter oder wenn Speck angesetzt werden soll, dann eher Getreide o.ä. (ich bin leider in der Schlachtkaninchenhaltung nicht bewandert, meine beiden sind nur "Zierde" )
Ein Paar ist die Mindesthaltung, natürlich kann die Gruppe so groß sein, wie man Platz hat Auf 12m² kannst du zwei Paare zusammen halten. Manche haben ein Rudel von bis zu zehn Tieren, aber dafür keinen Garten mehr
Kastration ist wichtig, sonst, naja, siehst du ja beim Nachbar
Also, das wichtigste:
- Kaninchen kennen keine Geschwisterliebe. Oder Familienbande. Der Vater kann die Tochter und die Enkel decken, der Bruder die Schwester, und wenn du Pech hast, kommt dabei ungesunder Nachwuchs raus (Zahnprobleme, Organprobleme etc. Inzucht halt)
- die Tiere sollten im ungefähr gleichen Alter sein, +/- zwei Jahre Unterschied (es gibt auch Ausnahmen, aber das ist halt die Faustregel)
- Frühkastration ist gut, da brauchen die Männchen keine Kastra-Frist mehr einzuhalten. Bring "deine" Tiere erst mal zum Tierarzt, möglichst ein kaninchenerfahrener (hier ist eine Liste).
- eine reine Mädels- oder Männchen-Gruppe wird eher nicht funktionieren. Wenn die Tiere in die Pubertät kommen, gibt es halligalli. Es sollte ein möglichst ausgewogenes Geschlechterverhältnis da sein, also z.B. drei Mädels, zwei Jungs. Allerdings kann es sein, dass bei einer "ungeraden" Anzahl Tiere eines das fünfte Rad am Wagen sein kann (aber nicht muss). Wenn du dein Gehege noch erweitern kannst, nimm doch noch ein 6. Tier dazu, oder nur vier (zwei Paare).
- Denke an die Mindestgröße des Geheges - 5 Tiere = 15 m² bei ganzjähriger Außenhaltung (Innenhaltung nur 10 m²)
- und bedenke auch Tierarztkosten... leider sind Kaninchen anfällig, was Zähne und Darmerkrankungen angeht. Lies dich da mal in Ruhe ein, dann bekommst du in etwa ein Gefühl dafür
Damit könnte es Probleme geben, weil Kaninchen sind dämmerungs-/nachtaktiv und wollen tagsüber ihre Ruhe haben. Zudem sprechen Kaninchen und Hühner nicht die gleiche Sprache, und ein verpicktes Kaninchen oder ein gerupftes Huhn (Kaninchen können rabiat werden) sind auch nicht schön.
Wenn du sehr viel Ausweichmöglichkeiten hat, könnte es gehen, aber besser wäre wohl getrennt
Kein Problem, wenn du weiter Fragen, Probleme, Wünsche hast, einfach losschießen
Viel Glück und vor allem: eine dicke Haut, das kann jetzt sehr nervenaufreibend werden. Ich halte dir die Daumen. Alles Gute Halte uns auf dem Laufenden, ja?
das klingt überhaupt nicht gut, 30 Niggels, ohoh, da hat jemand anscheinend unkastrierte Männchen Vermutlich wurden auch die Töchter schon vom eigenen Vater gedeckt, wenn die Trennung nicht konsequent war..
Vielleicht wäre es schon mal ein erster Schritt, unkastrierte Männchen ausfindig zu machen und sie zu trennen, sonst gibt's noch mehr Kaninchen.
Aber der Reihe nach.
(21.08.15, 15:01)vanda schrieb: ich hab von Kaninchenhaltung bisher NULLkommaNULL Ahnung, aber ich fürchte, ich muss in einer Spontanaktion demnächst ein paar Langohren aus nicht wirklich artgerechter Haltung "retten".
Hmmm, willst du sie ganz rausholen und weggeben, oder sollen nur die örtlichen Gegebenheiten verbessert werden?
Zitat:Und persönlich kenne ich hier niemanden, der Kaninchen hält - falsch, wie ich inzwischen festgestellt habe, hält das halbe Dorf Kaninchen, aber leider halt in der typischen Stallhasen-Knast-Stapelboxen-Variante. Die brauch ich also schon mal nicht zu fragen.
Ja, das ist leider gang und gäbe. Dass ein Kaninchen genauso viel Bewegungsdrang hat wie eine Katze, wenn nicht noch mehr, ist leider eher unbekannt.
Zitat:In dieser Woche bin ich also notgedrungen dank Internet zum Experten für Kaninchenernährung mutiert, GG und ich haben erstmal einen großen Ballen Heu organisiert und in der einen Woche unseren halben Garten für die Mümmels abgeerntet, sämtliches Gemüse im Kühlschrank und die spärliche Gurken- und Mangoldernte geopfert, damit die armen, ziemlich abgemagerten Viechers wieder halbwegs zu Kräften kommen.
Also Heu ist immer gut, muss immer ausreichend frisches da sein, ebenso Wasser.
Dann kannst du, um die schwachen Tiere zu päppeln, Sonnenblumenkerne, Rosinen, Haferflocken geben - nicht zuviel, aber jeden Tag ein bisschen. Vielleicht so ein Teelöffel pro Tier.
Löwenzahn macht auch gut dick.
Aber pass auf: die Tiere müssen Wiesenkräuter gewohnt sein. Wenn nicht, können sie schnell aufgasen und an Kreislaufversagen sterben. Wenn sie Fertigfutter bekommen haben, füttere das erst mal weiter. Nahrungsumstellung kann man später noch machen, nun müssen die Tiere erst mal Kraft bekommen.
Dann erkundige dich auf Wochenmärkten nach Grünabfällen, oder auch im Supermarkt. Es muss nicht das beste Gemüse der Welt sein, es reichen auch leicht verwelkte Blätter.
Achte auch auf die Böbbel oder ob ein Kaninchen Durchfall hat. Zähne sollten auch kontrolliert werden, ohweih, die Liste ist endlos
Aber erst mal Ruhe bewahren.
Zitat:Über die Phase des wahnsinnigen Aufregens über diese Zustände bin ich jetzt zum Glück schon weg, wir verstehen uns ansonsten supergut mit den Besitzern, aber sie kommen, wie wir nun feststellen mussten, aus einem osteuropäischen Land, in dem Tiere leider (oft) keine Bedeutung als "fühlende Lebenwesen" haben.
Ich fühle mit dir. Ruhigen Kopf bewahren, so hilfst du den Tieren und den Nachbarn am besten.
Zitat:Und den Aufwand der Nahrungsbeschaffung für so viele Tiere haben sie wohl völlig unterschätzt.
Sie haben bestimmt auch unterschätzt, wie schnell sich Karnickel vermehren. Das ist nich umsonst ein Sprichwort
Zitat:Aber es ist ein Garten mit Wiese vorhanden, und auch Flächen, wo man bestimmtes Grünfutter ohne großen Aufwand speziell anbauen könnte, wie Luzerne, Schafgarbe, Wilde Möhre, Wegerich etc.).
Das ist gut, allerdings wird man eine solche Menge an Kaninchen nicht rein von einer eigenen Wiese ernähren können, besonders im Winter nicht. Aber als Zusatzfutter ist Wiese immer gut. Eine Pflanzenliste hast du bestimmt schon gefunden
Gemüse muss wahrscheinlich trotzdem immer zugekauft werden, wenn man auf Fertigfutter verzichten will.
Zitat:Dummerweise hab ich mich in der einen Woche wahnsinnig in die Schnuckels verliebt (wo ich doch Kaninchen immer überflüssig bis doof fand ) und würde wenigstens gerne ein paar der Kleinen vor dem Geschlachtet-Werden retten (sind ja "Stallhasen" und wurden zum Verzehr angeschafft, was ich grundsätzlich ja ok fände, würden sie ordentlich versorgt bzw. hätten sie mehr Platz)...
Jaaaaaa, so fängt's an
Schlachtkaninchen halten ist völlig ok, aber es sollte artgerecht sein. Auslauf, pro Tier 3m² auf einer Ebene. Gruppenhaltung mit kastrierten Männchen. Kaninchen sind Rudeltiere, keine Einzelgänger. Feldhasen sind Einzelgänger, aber Stall"hasen" sind einfach nur groß werdende Kaninchen. Gute Fütterung, möglichst nicht zuviel Fertigfutter oder wenn Speck angesetzt werden soll, dann eher Getreide o.ä. (ich bin leider in der Schlachtkaninchenhaltung nicht bewandert, meine beiden sind nur "Zierde" )
Zitat:Deshalb jetzt zum Kern der Sache: Die schlaue Literatur sagt ja, dass man Kaninchen am Besten als Paar hält (und den Rammler kastriert).
Ein Paar ist die Mindesthaltung, natürlich kann die Gruppe so groß sein, wie man Platz hat Auf 12m² kannst du zwei Paare zusammen halten. Manche haben ein Rudel von bis zu zehn Tieren, aber dafür keinen Garten mehr
Kastration ist wichtig, sonst, naja, siehst du ja beim Nachbar
Zitat:Ich würde aber, wenn - dann wenigstens 5 der Jungtiere zu mir nehmen, denn wenn ich nun schon ein Freigehege im Garten bauen muss, muss es sich ja rentieren ). Hat jemand von Euch Erfahrung mit Gruppenhaltung, gibt es bestimmte Voraussetzungen, dass sich mehrere kastrierte Rammler (Frühkastration?) und mehrere Weibchen vertragen? Sie sind ja jetzt noch relativ klein und zusammen aufgewachsen, oder nützt das nix?
Also, das wichtigste:
- Kaninchen kennen keine Geschwisterliebe. Oder Familienbande. Der Vater kann die Tochter und die Enkel decken, der Bruder die Schwester, und wenn du Pech hast, kommt dabei ungesunder Nachwuchs raus (Zahnprobleme, Organprobleme etc. Inzucht halt)
- die Tiere sollten im ungefähr gleichen Alter sein, +/- zwei Jahre Unterschied (es gibt auch Ausnahmen, aber das ist halt die Faustregel)
- Frühkastration ist gut, da brauchen die Männchen keine Kastra-Frist mehr einzuhalten. Bring "deine" Tiere erst mal zum Tierarzt, möglichst ein kaninchenerfahrener (hier ist eine Liste).
- eine reine Mädels- oder Männchen-Gruppe wird eher nicht funktionieren. Wenn die Tiere in die Pubertät kommen, gibt es halligalli. Es sollte ein möglichst ausgewogenes Geschlechterverhältnis da sein, also z.B. drei Mädels, zwei Jungs. Allerdings kann es sein, dass bei einer "ungeraden" Anzahl Tiere eines das fünfte Rad am Wagen sein kann (aber nicht muss). Wenn du dein Gehege noch erweitern kannst, nimm doch noch ein 6. Tier dazu, oder nur vier (zwei Paare).
- Denke an die Mindestgröße des Geheges - 5 Tiere = 15 m² bei ganzjähriger Außenhaltung (Innenhaltung nur 10 m²)
- und bedenke auch Tierarztkosten... leider sind Kaninchen anfällig, was Zähne und Darmerkrankungen angeht. Lies dich da mal in Ruhe ein, dann bekommst du in etwa ein Gefühl dafür
Zitat:Und weiß jemand, ob sich Kaninchen mit Hühnern vertragen? Dann ließen sich Stall und Außengehege nämlich evtl. kombinieren, was weniger Aufwand wäre.
Damit könnte es Probleme geben, weil Kaninchen sind dämmerungs-/nachtaktiv und wollen tagsüber ihre Ruhe haben. Zudem sprechen Kaninchen und Hühner nicht die gleiche Sprache, und ein verpicktes Kaninchen oder ein gerupftes Huhn (Kaninchen können rabiat werden) sind auch nicht schön.
Wenn du sehr viel Ausweichmöglichkeiten hat, könnte es gehen, aber besser wäre wohl getrennt
Zitat:Schon mal danke für Eure Tipps und Hinweise,
Kein Problem, wenn du weiter Fragen, Probleme, Wünsche hast, einfach losschießen
Viel Glück und vor allem: eine dicke Haut, das kann jetzt sehr nervenaufreibend werden. Ich halte dir die Daumen. Alles Gute Halte uns auf dem Laufenden, ja?