16.09.11, 03:27
27.4.2009
» Ich glaube, diese Meise ist gerade im Begriff, eine Hecke anzulegen...
stimmt, die jäte ich grad dauernd .
Trotzdem wieder Vogelgschichten. Eine besondere, aber erst die normalen.
Erst noch die vom einsamen Schwan. Der nämlich war verschwunden, sobald jener Bauer die Wiese gedüngt und geeggt hatte, womit auch der Federhaufen vom toten Schwan verschwunden war. Es war also wohl wirklich dieser Haufen, von dem sich der vermutliche Partner nicht hat trennen können. Fortan war einige Wochen noch das Schwanenpaar dort, deren Singen beim Rückflug mich abends schon fast an die Uhrzeit erinnert hat. Aber jetzt sind auch die wohl in die Brutgebiete verschwunden, wie die meisten Gänse.
Ein paar Gänse quäken aber immer noch manchen Abend durch die Luft, meist Kanadagänse.
Die Fasane zieht jetzt die Kuhweide magisch an. Während der Umstellung auf das frische Gras werden die Kühe noch beigefüttert und die Fasane warten dann schon auf die übriggebliebenen Körner.
Die Bachstelzen bauen Nester was das Zeug hält. Die andern zwar auch, bloß sind sie nicht so auffällig. Die Bachstelzen ärgern sich über mich, wenn ich sie sehe, denn dann fliegen sie nicht zum Nest, sondern drehen Warteschleifen. Wo das ist, das soll keiner sehen. Drum schau ich auch immer nur kurz hin, wenn sie eine Ladung Äste in ihren kleinen Schnäbeln zum Dach transportieren. Fotografieren, das geht grad nicht, übersehen aber auch nicht, weil sie immer an irgend einem Fenster vorbeimüssen.
Neulich gab es ein fürchterliches Geschrei in der Kastanie am Küchenfenster, das war kein normales und ich habe wie gebannt in die Kastanie gestarrt. Bis schreiend und zeternd ein Vogel rausgeflogen kam – und vor ihm dran ein schwarzer Rabenvogel. Ich hab’s schon erlebt, wie eine ganze Meisenschar zusammenkam, um einen Eichelhäher zu verjagen, aber dieser, eine Amsel oder Buchfink, es war zu schnell, der hat das ganz allein geschafft.
Und dann begleitet mich täglich der Kuckucksruf bei der Gartenarbeit. Wo der ja selten geworden ist, freut mich das um so mehr und ist es wie ein Ausgleich für die verlorenen Schwalben.
Die Eule hören wir selten. Aber als ich für’s Päckchen in den alten Pferdeboxen einen neuen Karton gesucht habe kurz vorm Dunkelwerden, da trippelte etwas Großes ziemlich tapsig ganz oben einen Balken entlang. Kurz drauf erklang das vertraute Fauchen.
Und jetzt die besondere Geschichte, bei uns wohnt eine Nachtigall! Nicht erst letzte Nacht hörte ich einen Vogel, dachte, das ist ein Schwätzeln im Schlaf wie öfter mal, aber es hörte nicht auf. Es war nur schwach zu hören, ich hatte aus dem falschen fenster gelauscht, aber auf einmal hat es mich in der Vielfältigkeit vom Gesang erinnert an ein nächtliches Erlebnis letztes Jahr auf einer Reise, wo mehrere Nachtigallen unglaublich gesungen haben. Da plötzlich fiel mir der Vogel ein, den ich am Nachmittag beim Mähen aus dem hohen Gras aufgescheucht habe, ein brauner, den ich noch nie gesehen hatte und wo ich jetzt sicher war, das war sie, die Nachtigall. Wahrscheinlich war sie es auch, die kurz einmal am Tag wunderschön gesungen hatte, dass ich stehen bleiben musste und zuhören.
Noch nachts um 3 Uhr holte ich mir sofort die Vogelbücher ins Bett. Es war wirklich dieser braune Vogel aus dem Gras, sie baut gern Nester aus Gras oder sucht am Boden nach Futter. Und liebt wilde Hecken, die bis auf den Boden reichen bzw. der Unterwuchs bis in die Büsche. Genau wie die Holunderbüsche, wo ich sie aufgescheucht hatte und viele andere Büsche hier.
Singen soll sie zwar meistens in der Dämmerung, aber letztes Jahr hinter Berlin hatten wir sie auch sehr spät in der Nacht gehört und die Leute sagten, sie singen jede Nacht. Und am Tag soll sie manchmal auch singen.
Hätte ich sie gestern nicht aufgescheucht, dann hätte ich sie wohl nie zu Gesicht gekriegt, so scheu sind sie. Auch wenn ich’s da noch schlimm fand, war es nun doch ein Glück für mich.
Jetzt höre ich nichts, wohl weil es regnet, immerhin weiß ich jetzt aber, dass ich beim nächsten mal aus einem genau gegenüberliegenden Fenster lauschen muss.
Grüße von Lilli
9.5.2009
Heute gab’s das erste Jungvogelpiepsen. Ich hatte es nur von drinnen gehört, und konnte es nicht orten. Wahrscheinlich sind die ersten Kleinchen geschlüpft, die unter den Dachziegeln wohnen. Dann müsste es bald wieder ein Gefiepe und Gepiepe geben bei den elterlichen Fütterungsanflügen.
Am meisten beschäftigt uns grade unsere Nachtigall, jetzt eindeutig identifiziert auch über die Vogelstimmen-CD. Sie empfing uns lautstark nachts, als wir von Wien zurückkamen, aber immer war da noch dieses Fragezeichen. Am Abend drauf, als sie wieder sang, legten wir die CD auf, daraufhin wurde sie lauter – da war im Haus ein Rivale!
Sie ist jetzt überhaupt viel lauter zu hören und näher am Haus. Und scheint sich vor Geräuschen nicht zurückzuziehen. Heute in der Dämmerung ging ich mit quietschender Schubkarre über den Kies, als sie sang und ich fürchtete, sie damit zu vertreiben, aber sie sang nur noch lauter. Dann fuhr ein Zug in der Nähe vorbei und auch den versuchte sie, zu übertönen. Erst recht einer Amsel wollte sie zeigen, wer die bessere Sängerin ist. Oft ruft auch der Kuckuck bis in die Dämmerung, die die Nachtigall nun immer mit Gesang einläutet. Aber auf den reagiert sie nicht, mit so eintöniger Stimmlage gibt sie sich erst gar nicht ab und der Kuckuck verstummt ja dann auch bald. Sie passen auch überhaupt nicht zusammen, die beiden Sänger, wie pink und orange nebeneinander klingt das.
Jetzt weiß ich auch, warum es heißt, die Nachtigall „schlägt“. Sie schnalzt und schlägt manchmal die Töne heraus, flötet lange Töne, kürzere, singt dann wieder ...
Heute habe ich nach getaner Arbeit im Halbdunkel noch draußen gelauscht und wollte den Nachtigallenplatz herausfinden. Die Gesänge ganz in der Nähe wurden beantwortet – aus mindestens 2 Richtungen. Es ist also nicht nur ein Nachtigallenpaar hier, mindestens zwei sind eingezogen! Das hat die Gartenrückenqualen gleich vergessen lassen, dazu der aufgehende Vollmond und der intensive nächtliche Dschungelduft nach einigen Regengüssen.
Grad faucht die Eule draußen, die Nachtigallen schlafen schon.
Ich auch gleich, Grüße,
Lilli
» Ich glaube, diese Meise ist gerade im Begriff, eine Hecke anzulegen...
stimmt, die jäte ich grad dauernd .
Trotzdem wieder Vogelgschichten. Eine besondere, aber erst die normalen.
Erst noch die vom einsamen Schwan. Der nämlich war verschwunden, sobald jener Bauer die Wiese gedüngt und geeggt hatte, womit auch der Federhaufen vom toten Schwan verschwunden war. Es war also wohl wirklich dieser Haufen, von dem sich der vermutliche Partner nicht hat trennen können. Fortan war einige Wochen noch das Schwanenpaar dort, deren Singen beim Rückflug mich abends schon fast an die Uhrzeit erinnert hat. Aber jetzt sind auch die wohl in die Brutgebiete verschwunden, wie die meisten Gänse.
Ein paar Gänse quäken aber immer noch manchen Abend durch die Luft, meist Kanadagänse.
Die Fasane zieht jetzt die Kuhweide magisch an. Während der Umstellung auf das frische Gras werden die Kühe noch beigefüttert und die Fasane warten dann schon auf die übriggebliebenen Körner.
Die Bachstelzen bauen Nester was das Zeug hält. Die andern zwar auch, bloß sind sie nicht so auffällig. Die Bachstelzen ärgern sich über mich, wenn ich sie sehe, denn dann fliegen sie nicht zum Nest, sondern drehen Warteschleifen. Wo das ist, das soll keiner sehen. Drum schau ich auch immer nur kurz hin, wenn sie eine Ladung Äste in ihren kleinen Schnäbeln zum Dach transportieren. Fotografieren, das geht grad nicht, übersehen aber auch nicht, weil sie immer an irgend einem Fenster vorbeimüssen.
Neulich gab es ein fürchterliches Geschrei in der Kastanie am Küchenfenster, das war kein normales und ich habe wie gebannt in die Kastanie gestarrt. Bis schreiend und zeternd ein Vogel rausgeflogen kam – und vor ihm dran ein schwarzer Rabenvogel. Ich hab’s schon erlebt, wie eine ganze Meisenschar zusammenkam, um einen Eichelhäher zu verjagen, aber dieser, eine Amsel oder Buchfink, es war zu schnell, der hat das ganz allein geschafft.
Und dann begleitet mich täglich der Kuckucksruf bei der Gartenarbeit. Wo der ja selten geworden ist, freut mich das um so mehr und ist es wie ein Ausgleich für die verlorenen Schwalben.
Die Eule hören wir selten. Aber als ich für’s Päckchen in den alten Pferdeboxen einen neuen Karton gesucht habe kurz vorm Dunkelwerden, da trippelte etwas Großes ziemlich tapsig ganz oben einen Balken entlang. Kurz drauf erklang das vertraute Fauchen.
Und jetzt die besondere Geschichte, bei uns wohnt eine Nachtigall! Nicht erst letzte Nacht hörte ich einen Vogel, dachte, das ist ein Schwätzeln im Schlaf wie öfter mal, aber es hörte nicht auf. Es war nur schwach zu hören, ich hatte aus dem falschen fenster gelauscht, aber auf einmal hat es mich in der Vielfältigkeit vom Gesang erinnert an ein nächtliches Erlebnis letztes Jahr auf einer Reise, wo mehrere Nachtigallen unglaublich gesungen haben. Da plötzlich fiel mir der Vogel ein, den ich am Nachmittag beim Mähen aus dem hohen Gras aufgescheucht habe, ein brauner, den ich noch nie gesehen hatte und wo ich jetzt sicher war, das war sie, die Nachtigall. Wahrscheinlich war sie es auch, die kurz einmal am Tag wunderschön gesungen hatte, dass ich stehen bleiben musste und zuhören.
Noch nachts um 3 Uhr holte ich mir sofort die Vogelbücher ins Bett. Es war wirklich dieser braune Vogel aus dem Gras, sie baut gern Nester aus Gras oder sucht am Boden nach Futter. Und liebt wilde Hecken, die bis auf den Boden reichen bzw. der Unterwuchs bis in die Büsche. Genau wie die Holunderbüsche, wo ich sie aufgescheucht hatte und viele andere Büsche hier.
Singen soll sie zwar meistens in der Dämmerung, aber letztes Jahr hinter Berlin hatten wir sie auch sehr spät in der Nacht gehört und die Leute sagten, sie singen jede Nacht. Und am Tag soll sie manchmal auch singen.
Hätte ich sie gestern nicht aufgescheucht, dann hätte ich sie wohl nie zu Gesicht gekriegt, so scheu sind sie. Auch wenn ich’s da noch schlimm fand, war es nun doch ein Glück für mich.
Jetzt höre ich nichts, wohl weil es regnet, immerhin weiß ich jetzt aber, dass ich beim nächsten mal aus einem genau gegenüberliegenden Fenster lauschen muss.
Grüße von Lilli
9.5.2009
Heute gab’s das erste Jungvogelpiepsen. Ich hatte es nur von drinnen gehört, und konnte es nicht orten. Wahrscheinlich sind die ersten Kleinchen geschlüpft, die unter den Dachziegeln wohnen. Dann müsste es bald wieder ein Gefiepe und Gepiepe geben bei den elterlichen Fütterungsanflügen.
Am meisten beschäftigt uns grade unsere Nachtigall, jetzt eindeutig identifiziert auch über die Vogelstimmen-CD. Sie empfing uns lautstark nachts, als wir von Wien zurückkamen, aber immer war da noch dieses Fragezeichen. Am Abend drauf, als sie wieder sang, legten wir die CD auf, daraufhin wurde sie lauter – da war im Haus ein Rivale!
Sie ist jetzt überhaupt viel lauter zu hören und näher am Haus. Und scheint sich vor Geräuschen nicht zurückzuziehen. Heute in der Dämmerung ging ich mit quietschender Schubkarre über den Kies, als sie sang und ich fürchtete, sie damit zu vertreiben, aber sie sang nur noch lauter. Dann fuhr ein Zug in der Nähe vorbei und auch den versuchte sie, zu übertönen. Erst recht einer Amsel wollte sie zeigen, wer die bessere Sängerin ist. Oft ruft auch der Kuckuck bis in die Dämmerung, die die Nachtigall nun immer mit Gesang einläutet. Aber auf den reagiert sie nicht, mit so eintöniger Stimmlage gibt sie sich erst gar nicht ab und der Kuckuck verstummt ja dann auch bald. Sie passen auch überhaupt nicht zusammen, die beiden Sänger, wie pink und orange nebeneinander klingt das.
Jetzt weiß ich auch, warum es heißt, die Nachtigall „schlägt“. Sie schnalzt und schlägt manchmal die Töne heraus, flötet lange Töne, kürzere, singt dann wieder ...
Heute habe ich nach getaner Arbeit im Halbdunkel noch draußen gelauscht und wollte den Nachtigallenplatz herausfinden. Die Gesänge ganz in der Nähe wurden beantwortet – aus mindestens 2 Richtungen. Es ist also nicht nur ein Nachtigallenpaar hier, mindestens zwei sind eingezogen! Das hat die Gartenrückenqualen gleich vergessen lassen, dazu der aufgehende Vollmond und der intensive nächtliche Dschungelduft nach einigen Regengüssen.
Grad faucht die Eule draußen, die Nachtigallen schlafen schon.
Ich auch gleich, Grüße,
Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen