16.09.11, 03:30
21.5.2009
Auch heute wieder: Die Nachtigall löst mit der Dämmerung den Kuckuck ab.
Als wüsste er es, verausgabt er sich meistens grad spät am Abend, bis er
mit dem Dunkelwerden verstummt.
Weil ich heute eine erste große Wiese, den alten Sandplatz, als ersten
Platz fix und fertig gemäht habe, wie er jetzt eine zeitlang bleiben kann,
wollten wir zur Feier des Abends das große Licht anknipsen, das noch aus
Zeiten existiert, als der Platz Pferdespringplatz war, und dort nächtens
spazieren gehen.
Aber es sang die Nachtigall so laut und schön und nah, von eben diesem
Platz, dass wir sie nicht mit dem großen Licht stören wollten. Ihrem Gesang
haben wir den Nachtspaziergang geopfert, standen dafür im Dunkeln und
hörten nur zu.
Als wir im Herbst unser neues Vogelhäuschen unter die Linde gestellt haben,
hatten wir an die Goldrute gedacht, die dort wächst, an Tulpen und
Narzissen, aber nicht an die rosa Akeleien.
Als jetzt die Farben plötzlich quietschten, haben wir beschlossen, es
trotzdem dort zu lassen, denn wer weiß ...
Zum Glück, denn tatsächlich sah ich plötzlich einen Vogel dort
hineinverschwinden. So schnell, dass ich lange gerätselt habe, was für
einer. Im Winter konnte ich noch lange warten mit der Kamera, aber grad
jetzt hab ich’s draußen genau so eilig wie die Vögel. Ein Zaunkönig saß
einmal abwartend in den Lindenästen, aber er war nicht der Bewohner, denn
endlich sah ich einmal einen Kopf mit etwas weißem im Häuschen. Da schien
das Weibchen sich erstmals vom Nest zu erheben, und tatsächlich flogen sie
ab dann beide zum Füttern und öfter. Aber immer so schnell, dass mir nie
ein Foto gelungen ist. Deshalb hatte ich wohl auch den Nestbau gar nicht
bemerkt, gut gemacht, denn das sollte ich ja auch nicht. Aber ich weiß es
jetzt trotzdem, Kohlmeisen sind’s.
Viele Jungmeisen sind schon ausgeflogen, überall fiept es jetzt. Ach wär
das schön, wenn ich den Häuschen-Auszug miterleben würde, es steht mit
Blick auf’s Haus, aber ich fürchte, sie warten nicht damit, bis ich grad
Pause hab.
Heute morgen hat GG wegen schönstem Wetter das Schlafzimmerfenster
aufgemacht, als er ging, und ich bin aufgewacht mit lautem Vogelgeschrei
und sah dann etwas schwankendes fliegen, das irgendwann in die hohe Wiese
plumpste. Wahrscheinlich sind erste Dachbewohner ausgeflogen. Von anderen
wird das Dach aber noch emsig angeflogen und es piepst noch immer heftig
dort oben.
Der mutige Vogel, der ganz allein den Raben aus der Kastanie vertrieben
hatte, das war ein Distelfink. Was für ein Glück, man stelle sich vor, der
Rabe hätte diese putzigen Gesellen aufgefressen.
Die Pusteblumen sind alle, wo ist die nächste? Kurze Flugübung ...
Oh, hat nicht ganz gereicht:
Grüße, Lilli
17.7.2009
Heute abend saßen wir auf dem Balkon, umrahmt von den alten Linden, aus denen das verschiedenste zufriedene Gezwitscher schwätzelte, sang, rief ... Zufrieden wohl über’s Wetter und dass die Jungenaufzucht überstanden ist oder auch die Jungvögel freuten sich des Lebens. Die meisten Stimmen waren vertraut, aber nicht alle, besonders eine nicht.
Diese eine flog plötzlich in eine Linde, deren oberste Äste wegen einem früheren Blitzeinschlag kahl sind, war also gut zu sehen, beendete das Flöten und hob zu einem weniger schönen Rätschen an, war gelb mit schwarzen Flügeln – der Pirol!
Ich hatte ihn vor 2 oder 3 Jahren einmal gesehen, was schwer ist, weil er nur ganz oben in hohen Bäumen weilt, und wusste seitdem nicht mehr, ob er hierher zurückgekommen ist. Ist er also, das erfüllt immer ein bisschen mit Stolz, wenn Vögel hier wohnen, die besondere Bedingungen brauchen, auch wenn ich die alten hohen Bäume nicht gepflanzt habe .
Stolz kann ich eher auf die Nachtigallen sein, denn die wilden Hecken mit hohem wilden Unterwuchs, die sind sehr wohl auf meinem Mist gewachsen, naja, nicht wörtlich. 2 Paare waren es, denn 2 mal hatte ich mich zur Dämmerung fast erschrocken über ein Gezeter in der Vogelwelt, nicht grad zur Gezeterzeit, und dachte erst an Raubvögel oder so was.
Die aufgeregten Stimmen waren aber Nachtigallen, und schnell war klar, was der Grund der Aufregung war. Denn neben den normalen Stimmen piepste es heftig und ich vergaß vor Aufregung, mein Essen zu holen. Das Schlagen und Schnalzen und Trillern und schon die ganze Stimmenvielfalt im Piepston!
Noch so 2 Tage piepsten sie ganz in der Nähe, jetzt höre ich nur noch den normalen Nachtigallengesang, mal näher mal weiter.
Aber es gibt immer noch Unbekanntes. Die letzten 2 Nächte lauschten wir am offenen Fenster einem fast schauerlichen Geräusch. Mich hat es an Reiher erinnert, es war aber ein bisschen rauchiger und kehliger und endete nicht so abrupt wie die Reiherschreie. Eher noch eulenmäßig, nur schreit die nicht so verquer. Dieses Geheimnis werden wir wohl nicht lüften – dieses nächtliche Gegengewicht zum Nachtigallengesang, und so spät, wo normale Reiher eigentlich schlafen. Selbst den Kühen auf der Weide ging es auf den Nerv und sie schnaubten im Schlaf.
Grad singt aber die Nachtigall und ich gehe gleich zum Fenster, um zu hören, wo sie sich jetzt nächtens rumtreiben, nachdem sie die Nester verlassen haben.
Vogelgrüße
von Lilli
Auch heute wieder: Die Nachtigall löst mit der Dämmerung den Kuckuck ab.
Als wüsste er es, verausgabt er sich meistens grad spät am Abend, bis er
mit dem Dunkelwerden verstummt.
Weil ich heute eine erste große Wiese, den alten Sandplatz, als ersten
Platz fix und fertig gemäht habe, wie er jetzt eine zeitlang bleiben kann,
wollten wir zur Feier des Abends das große Licht anknipsen, das noch aus
Zeiten existiert, als der Platz Pferdespringplatz war, und dort nächtens
spazieren gehen.
Aber es sang die Nachtigall so laut und schön und nah, von eben diesem
Platz, dass wir sie nicht mit dem großen Licht stören wollten. Ihrem Gesang
haben wir den Nachtspaziergang geopfert, standen dafür im Dunkeln und
hörten nur zu.
Als wir im Herbst unser neues Vogelhäuschen unter die Linde gestellt haben,
hatten wir an die Goldrute gedacht, die dort wächst, an Tulpen und
Narzissen, aber nicht an die rosa Akeleien.
Als jetzt die Farben plötzlich quietschten, haben wir beschlossen, es
trotzdem dort zu lassen, denn wer weiß ...
Zum Glück, denn tatsächlich sah ich plötzlich einen Vogel dort
hineinverschwinden. So schnell, dass ich lange gerätselt habe, was für
einer. Im Winter konnte ich noch lange warten mit der Kamera, aber grad
jetzt hab ich’s draußen genau so eilig wie die Vögel. Ein Zaunkönig saß
einmal abwartend in den Lindenästen, aber er war nicht der Bewohner, denn
endlich sah ich einmal einen Kopf mit etwas weißem im Häuschen. Da schien
das Weibchen sich erstmals vom Nest zu erheben, und tatsächlich flogen sie
ab dann beide zum Füttern und öfter. Aber immer so schnell, dass mir nie
ein Foto gelungen ist. Deshalb hatte ich wohl auch den Nestbau gar nicht
bemerkt, gut gemacht, denn das sollte ich ja auch nicht. Aber ich weiß es
jetzt trotzdem, Kohlmeisen sind’s.
Viele Jungmeisen sind schon ausgeflogen, überall fiept es jetzt. Ach wär
das schön, wenn ich den Häuschen-Auszug miterleben würde, es steht mit
Blick auf’s Haus, aber ich fürchte, sie warten nicht damit, bis ich grad
Pause hab.
Heute morgen hat GG wegen schönstem Wetter das Schlafzimmerfenster
aufgemacht, als er ging, und ich bin aufgewacht mit lautem Vogelgeschrei
und sah dann etwas schwankendes fliegen, das irgendwann in die hohe Wiese
plumpste. Wahrscheinlich sind erste Dachbewohner ausgeflogen. Von anderen
wird das Dach aber noch emsig angeflogen und es piepst noch immer heftig
dort oben.
Der mutige Vogel, der ganz allein den Raben aus der Kastanie vertrieben
hatte, das war ein Distelfink. Was für ein Glück, man stelle sich vor, der
Rabe hätte diese putzigen Gesellen aufgefressen.
Die Pusteblumen sind alle, wo ist die nächste? Kurze Flugübung ...
Oh, hat nicht ganz gereicht:
Grüße, Lilli
17.7.2009
Heute abend saßen wir auf dem Balkon, umrahmt von den alten Linden, aus denen das verschiedenste zufriedene Gezwitscher schwätzelte, sang, rief ... Zufrieden wohl über’s Wetter und dass die Jungenaufzucht überstanden ist oder auch die Jungvögel freuten sich des Lebens. Die meisten Stimmen waren vertraut, aber nicht alle, besonders eine nicht.
Diese eine flog plötzlich in eine Linde, deren oberste Äste wegen einem früheren Blitzeinschlag kahl sind, war also gut zu sehen, beendete das Flöten und hob zu einem weniger schönen Rätschen an, war gelb mit schwarzen Flügeln – der Pirol!
Ich hatte ihn vor 2 oder 3 Jahren einmal gesehen, was schwer ist, weil er nur ganz oben in hohen Bäumen weilt, und wusste seitdem nicht mehr, ob er hierher zurückgekommen ist. Ist er also, das erfüllt immer ein bisschen mit Stolz, wenn Vögel hier wohnen, die besondere Bedingungen brauchen, auch wenn ich die alten hohen Bäume nicht gepflanzt habe .
Stolz kann ich eher auf die Nachtigallen sein, denn die wilden Hecken mit hohem wilden Unterwuchs, die sind sehr wohl auf meinem Mist gewachsen, naja, nicht wörtlich. 2 Paare waren es, denn 2 mal hatte ich mich zur Dämmerung fast erschrocken über ein Gezeter in der Vogelwelt, nicht grad zur Gezeterzeit, und dachte erst an Raubvögel oder so was.
Die aufgeregten Stimmen waren aber Nachtigallen, und schnell war klar, was der Grund der Aufregung war. Denn neben den normalen Stimmen piepste es heftig und ich vergaß vor Aufregung, mein Essen zu holen. Das Schlagen und Schnalzen und Trillern und schon die ganze Stimmenvielfalt im Piepston!
Noch so 2 Tage piepsten sie ganz in der Nähe, jetzt höre ich nur noch den normalen Nachtigallengesang, mal näher mal weiter.
Aber es gibt immer noch Unbekanntes. Die letzten 2 Nächte lauschten wir am offenen Fenster einem fast schauerlichen Geräusch. Mich hat es an Reiher erinnert, es war aber ein bisschen rauchiger und kehliger und endete nicht so abrupt wie die Reiherschreie. Eher noch eulenmäßig, nur schreit die nicht so verquer. Dieses Geheimnis werden wir wohl nicht lüften – dieses nächtliche Gegengewicht zum Nachtigallengesang, und so spät, wo normale Reiher eigentlich schlafen. Selbst den Kühen auf der Weide ging es auf den Nerv und sie schnaubten im Schlaf.
Grad singt aber die Nachtigall und ich gehe gleich zum Fenster, um zu hören, wo sie sich jetzt nächtens rumtreiben, nachdem sie die Nester verlassen haben.
Vogelgrüße
von Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen