17.11.11, 05:07
(12.11.11, 18:03)Gudrun schrieb: muss mal ecosia' n wo Dohlen gern wohnen
Hier, Gudrun, Deine Dohlen sind wohl alle hier dieses Jahr. Obwohl, mehr Raben als Dohlen. Es war ein Raben-Rekordjahr.
Leider waren denen auch manche Jungvögel zum Opfer gefallen und der Vogel-Kindergarten hat sich bald verteilt. Morgens bin ich nur mit Gekrächze aufgewacht, die Wiesen oder der Himmel immer schwarz und die Sonne ging mit Gekrächze unter.
Endlich, es war wohl August oder September, war die Riesenschar verschwunden – und die Kleinvögel wieder da. Mittlerweile fliegen sie zwar wieder, aber sie schwärzen nicht mehr komplett die Wiesen und den Himmel ein.
Am augenfälligsten ist grad, wie oft im Herbst, das Rotkehlchen. Manchmal denke ich fast, es lauert mir auf. So wie im Sommer die Bachstelzen, fordert mich jetzt das Rotkehlchen zum Jäten auf. Oder zum Laubharken, das ist auch okay. Eins fliegt mir manchmal regelrecht hinterher, vom Kiesplatz zum Garten und wieder zum Kiesplatz.
Was aber auch recht ergiebig war, war das Mähen. Da möchte man meinen, dass der Traktorlärm es vertreibt, aber er hat es herbeigelockt.
Meistens hat es mich begleitet, vielleicht waren’s auch immer andere, die herbeigeflogen kamen. Ob es sich dann gleich hinter dem Mähwerk niedergelassen hat, weiß ich nicht, ich muss ja nach vorn schauen. Manchmal bin ich direkt drauf zugefahren, als es aufgeregt zur Brombeerhecke geflogen kam. Erst unmittelbar vor der Hecke bin ich abgebogen und erst da schlüpfte es kurz hinein, um sofort wieder daraus hervorzulugen. Der Höllenlärm jedenfalls stört es kein bisschen.
Leider kann ich nicht mit Kamera im Anschlag mähen und auch das Jäten nicht lang unterbrechen, weil’s immer schneller dunkler wird, als ich denke. Einmal aber kurz in die Sonne gesetzt, hatte ich gleich wieder Begleitung. Pause? Mach hinne, es wird bald dunkel. Der Mahnung, in schrägen Tönen vorgetragen, zum Trotz, hab ich die Kamera geholt, es flog mit auf in der Erwartung, dass ich wieder Futter freilege, und kam wieder zurück, als ich mit Kamera zurückkehrte und fing wieder an, zu zetern. Von so einem lieblichen Vogel würde man ja einen ebenso lieblichen Gesang erwarten, aber dann immer dieses schräge Gezeter.
Heute morgen aber, da hat es nicht auf mich gewartet bzw. auf meine Arbeit. Ich war auch drinnen, als das Rotkehlchen um die offene Balkontür schwirrte. Das ist jetzt aber aufdringlich, dachte ich, aber es war’s gar nicht, es war Eigeninitiative bei der Futtersuche. Es flog gegen die Balkontür, aber gezielt, nicht blind gegen die Scheibe. Bis mir die Fliegen einfielen, die immer noch fliegen, bzw. sich an die Fenster setzen, um in Scharen hereinzukommen, sobald eins offen ist. Also schnell die Balkontür zu, ich musste sowieso weg und für’s Rotkehlchen war ja gesorgt.
Liebe Grüße, Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen