12.07.14, 02:53
Vor einer Woche wollte ich den Reitplatz mähen (wer’s nicht weiß, es ist kein Reitplatz, er war es nur, aber bevor wir die vielen Flächen „Fläche x“ oder Wiese y nennen, sind wir bei den alten Namen geblieben). Endlich war es nach den Sintflutregen halbwegs trocken, es war eilig, denn der Bewuchs reichte größtenteils schon wieder bis zur Hüfte – dabei hatte ich ihn schon 2 mal gemäht.
Aber ich war seit dem Unwetter nicht mehr dort, zumindest nicht überall und so schwante mir Böses – zurecht. Überall zwischen Büschen und Bäumen war kein Durchkommen mehr, alles heruntergebrochen. Statt Traktor waren also erst einmal diverse Scheren und Lederhandschuhe nötig. Nach einer Stunde war klar, allein schaffe ich das nicht, GG muss helfen, denn wir mussten am Nachmittag noch weg.
Langsam bissen wir uns durch, kamen voran, bis wir auf einen Weg zwischen Wildrosen und Brombeeren kamen. GG räumte den Schnitt unter die Büsche, riss vorab Brennesseln und Klebekraut weg, damit ich überhaupt schneiden konnte.
Es war schwül, die Bremsen plagten, die Brennesseln brannten, Ameisen bissen und die Finger waren schon blutig zerkratzt, denn mit Handschuh konnte ich die Schere nicht halten. Ich erzählte ihm, wie sie im Forum öfter von Wildnis schreiben und bestimmt nicht wissen, was wirkliche Wildnis ist. Nach einer weiteren Stunde war GG fix und fertig, wir aber mit der Arbeit noch lange nicht. Ich habe überschlagen, wie lang es noch dauert und wie lang dann das Mähen und es war klar, ist eh nicht mehr zu schaffen. Also machten wir Pause und wollten am nächsten Tag weitermachen.
Da, am Samstag, hat es aber nur geregnet, am Sonntag auch, und Montags, am einzigen schönen Tag, ist immer Putztag, nichts für anstrengende Arbeiten im Anschluss. Auf den Traktor werd ich’s noch schaffen, dachte ich erst, bis mir einfiel, was vorher noch alles geschnitten werden muss. Also Dienstag, aber von da an hatte es nonstop geregnet, und ich musste immer nur an den Reitplatz denken, der sooo dringend gemäht werden muss.
Heute nun endlich kein Regen. Es war zwar nass und dieses nasse Gemisch aus meterhohem Gras, Brennesseln, Kletten und mehr mag der Traktor gar nicht, er häckselt das ganze ja noch klein. Er schafft’s zwar, aber es kostet viel Motorkraft und damit Benzin. Aber egal, es wird eh nicht trockener und wir mussten endlich da durch. GG war mürrisch, weil ICH geschnitten habe und er sowieso keine Lust hatte, aber er hätte tabula rasa gemacht, während ich auf Vogelnester geachtet habe. Weil ein paar Brennesseln am Mährand standen, hat er schon gleich den halben Wasserdost mit rausgerissen, eine der wenigen Pflanzen, die’s dort schaffen.
Dann hab ich mich noch einmal verbrannt, weil ich noch den Platz ablaufen musste und evtl. versteckte Tiere vertreiben. Für Gummistiefel war’s zu schwül und ich dachte, die geschlossenen Gartenschuhe mit langer Hose bis zum Schuh reichen, hatte’s aber nicht.
Der Traktor hat böse rumort, aber er hat’s geschafft. Und es war stressig, in dem hohen Gematsche auf Karden zu achten und auf Beinwell, denn die können sich dort auch behaupten. Auf 2 etwas niedrigeren Stellen blühten Inseln von der kleinen Braunelle, also noch mal schnell eine Kurve. Und noch welche, weil ich fand, dass die eine oder andere Klette dort ruhig wachsen kann. Und doch noch verbrannt, weil ich mehrere unberührte Wildnis-Ecken immer stehen lasse und mit dem Klebekraut auch Brennesseln zu mir herunterziehe.
Dann ein paar Regentropfen, aber ich war wild entschlossen, endlich diese furchtbare Maht hinter mich zu bringen, notfalls auch im Regen, aber sie hörten wieder auf.
So in Siegerpose bin ich wohl noch nie vom Traktor gestiegen wie heute. Wir mussten wieder weg, aber es hat sogar noch eine kurze Pause gereicht.
Es kommen noch einige Nach-Unwetter-Mahten, vor denen ich Wege und Ränder frei schneiden muss, aber so heftig wird’s wohl nicht mehr werden.
Liebe Grüße, Lilli
Aber ich war seit dem Unwetter nicht mehr dort, zumindest nicht überall und so schwante mir Böses – zurecht. Überall zwischen Büschen und Bäumen war kein Durchkommen mehr, alles heruntergebrochen. Statt Traktor waren also erst einmal diverse Scheren und Lederhandschuhe nötig. Nach einer Stunde war klar, allein schaffe ich das nicht, GG muss helfen, denn wir mussten am Nachmittag noch weg.
Langsam bissen wir uns durch, kamen voran, bis wir auf einen Weg zwischen Wildrosen und Brombeeren kamen. GG räumte den Schnitt unter die Büsche, riss vorab Brennesseln und Klebekraut weg, damit ich überhaupt schneiden konnte.
Es war schwül, die Bremsen plagten, die Brennesseln brannten, Ameisen bissen und die Finger waren schon blutig zerkratzt, denn mit Handschuh konnte ich die Schere nicht halten. Ich erzählte ihm, wie sie im Forum öfter von Wildnis schreiben und bestimmt nicht wissen, was wirkliche Wildnis ist. Nach einer weiteren Stunde war GG fix und fertig, wir aber mit der Arbeit noch lange nicht. Ich habe überschlagen, wie lang es noch dauert und wie lang dann das Mähen und es war klar, ist eh nicht mehr zu schaffen. Also machten wir Pause und wollten am nächsten Tag weitermachen.
Da, am Samstag, hat es aber nur geregnet, am Sonntag auch, und Montags, am einzigen schönen Tag, ist immer Putztag, nichts für anstrengende Arbeiten im Anschluss. Auf den Traktor werd ich’s noch schaffen, dachte ich erst, bis mir einfiel, was vorher noch alles geschnitten werden muss. Also Dienstag, aber von da an hatte es nonstop geregnet, und ich musste immer nur an den Reitplatz denken, der sooo dringend gemäht werden muss.
Heute nun endlich kein Regen. Es war zwar nass und dieses nasse Gemisch aus meterhohem Gras, Brennesseln, Kletten und mehr mag der Traktor gar nicht, er häckselt das ganze ja noch klein. Er schafft’s zwar, aber es kostet viel Motorkraft und damit Benzin. Aber egal, es wird eh nicht trockener und wir mussten endlich da durch. GG war mürrisch, weil ICH geschnitten habe und er sowieso keine Lust hatte, aber er hätte tabula rasa gemacht, während ich auf Vogelnester geachtet habe. Weil ein paar Brennesseln am Mährand standen, hat er schon gleich den halben Wasserdost mit rausgerissen, eine der wenigen Pflanzen, die’s dort schaffen.
Dann hab ich mich noch einmal verbrannt, weil ich noch den Platz ablaufen musste und evtl. versteckte Tiere vertreiben. Für Gummistiefel war’s zu schwül und ich dachte, die geschlossenen Gartenschuhe mit langer Hose bis zum Schuh reichen, hatte’s aber nicht.
Der Traktor hat böse rumort, aber er hat’s geschafft. Und es war stressig, in dem hohen Gematsche auf Karden zu achten und auf Beinwell, denn die können sich dort auch behaupten. Auf 2 etwas niedrigeren Stellen blühten Inseln von der kleinen Braunelle, also noch mal schnell eine Kurve. Und noch welche, weil ich fand, dass die eine oder andere Klette dort ruhig wachsen kann. Und doch noch verbrannt, weil ich mehrere unberührte Wildnis-Ecken immer stehen lasse und mit dem Klebekraut auch Brennesseln zu mir herunterziehe.
Dann ein paar Regentropfen, aber ich war wild entschlossen, endlich diese furchtbare Maht hinter mich zu bringen, notfalls auch im Regen, aber sie hörten wieder auf.
So in Siegerpose bin ich wohl noch nie vom Traktor gestiegen wie heute. Wir mussten wieder weg, aber es hat sogar noch eine kurze Pause gereicht.
Es kommen noch einige Nach-Unwetter-Mahten, vor denen ich Wege und Ränder frei schneiden muss, aber so heftig wird’s wohl nicht mehr werden.
Liebe Grüße, Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen