01.10.19, 12:03
(30.09.19, 17:55)greta schrieb: Herrlich, so viele Kartoffeln, Inse. Welche Sorten hast Du angebaut und welche sind noch in der Erde ?Nee, unherrlich: die in den Kübeln - o.k. Aber im Gemüsebereich ist das keine Freude. Ich hatte vor drei Jahren vom Geranium blaue Kartoffeln bekommen und die 2017 zum Glück (das war das Hochwasserjahr) in zwei Kübeln gesetzt. Das ergab eine Mahlzeit plus Saatgut für 2018. Diese Kartoffeln habe ich in ein Stück Beet gesetzt, das zuvor nur regelmäßig gemäht, aber nicht richtig entkrautet worden war, quasi um es schrittweise zum Beet umzuwandeln.
Aber mit blauen Kartoffeln ist das so eine Sache: man sieht sie schlecht, wenn es ans Ernten geht und eine kleine 2cm-Frucht genügt schon, um eine neue Pflanze entstehen zu lassen. Beim Einsammeln der Kartoffeln hält man diese Winzlinge oft für einen kleinen Erdklumpen und übersieht sie. Diese Dinger haben im Frühjahr 2019 überaus zahlreich ausgetrieben, mein komplettes Beet war damit durchsetzt, anderes anbauen sinnlos und dann kam die Hitze: die Kartoffeln wuchsen nicht mehr bis in den August. Mit abziehender Hitze schossen sie regelrecht in die Höhe und aus dem Boden (es wurden immer mehr) und begannen zu blühen. Einige blühen noch, sind also noch nicht erntereif.
Jetzt stehe ich da mit meinen vielen Kübeln und weiß nicht, wohin mit der Erde: die sollte eigentlich dahin, wo jetzt die ungeplanten Kartoffeln wachsen - nachdem ich sie geerntet hätte. Nun ist die Reihenfolge der Ernte umgekehrt - und das dürfte eine ziemliche Sauerei werden bei 8 x 90 Liter Erde... herrlich ist wirklich anders - und das Stauraumproblem kommt noch dazu: irgendwo muss ich die Kartoffeln ja auch lagern.
Vorhin hat ein alter Bekannter aus Hannover angerufen. Dessen junger Sohn hat voller Begeisterung bei einem Bauern mitgeholfen Kartoffeln ausmachen: 5m für 10,--€. Er hat seinen Vater, als der ihn von diesem Ausflug abgeholt hat, mit 65kg Kartoffeln für 20,--€ überrascht. Der meinte jetzt am Telefon, er werde sich unter der Woche bei Discountern nach Obststiegen aus Pappe umsehen und am Wochenende wie einst sein Großvater die Kartoffeln in solchen Stiegen im Keller stapeln, damit sie nicht verderben - weil die Belüftung in den traditionellen Kartoffelkisten in den Stadtwohnungskellern nicht ausreicht. Diese Idee hilft mir weiter, denn die Obsternte war dieses Jahr schlecht und leere Stiegen (aus Holz) sind deshalb noch ausreichend vorhanden, - aber das ist viel Arbeit... Wenigstens sind dann Herbstferien. Meine Enkelin wird kommen und vielleicht wird sie mir helfen? Dann macht das mehr Spaß, sie hat gute Augen, findet hoffentlich mehr Kartoffeln als ich im Beet und man kann dann auch quasi nebenbei über gewisse Unarten reden, die sich mit der beginnenden Pubertät penetrant einzuschleichen beginnen. Eltern haben da so gut wie keine Chance: "Die sind ja doof mit ihrem ewigen Blabla..." Dazu KÖNNTE die Kartoffelschwemme sehr nützlich sein. Mal sehen...
Inse