09.12.17, 20:08
Zitat:Du, Landfrau, smile
vielleicht ist das bei Dir in Mac-Pomm anders,
Ich geb dir gleich MacPomm Aber wer weiß, wie die Zukunft aussieht. Aber bisher sehe ich die High-Tec.Version nicht Hübsche Idee, trotzdem
Aber so unterschiedlich ticken die Landwirte in den Ländern nicht.
Jeder Betrieb legt selbst fest, wie er die ökologischen Vorrangflächen nutzt.
Auch in NRW dominiert ganz klar der Anbau von Zwischenfrüchten und dann kommt Brachland. Etwa hier S. 15
Das spiegelt natürlich auch wieder, dass die Flächen für Zwischenfrüchte nur mit dem Gewichtungsfaktor 0,3 angerechnet werden.
Aus meiner Sicht ist es schon eine ziemlich drastische Maßnahme, dass 5% der Ackerfläche in eine ökologische Vorrangfläche umgewandelt werden müssen. Ob sich daraus der erwartete positive Effekt für die Natur ergibt, muss sich natürlich erst zeigen. Eventuell müssen die möglichen Nutzungsarten auch noch mal verändert werden, aber irgendeine andere „Story“ verbirgt sich dahinter aus meiner Sicht nicht.
Und natürlich ist eine Abdrift von Glyphosat auch auf diese Flächen möglich, aber sonst ist der Einsatz dort untersagt. Und da das Zeug auch nicht billig ist, gehen die meisten Landwirte auch "sorgfältig" damit um. Jedenfalls ist das meine Erfahrung hier.
Zitat:Wenn man sich die Aufteilungen in Winter- und Sommersaat anschaut, haben wir schon 4 mal Glyphosat legal erlaubt auf dem Acker.Jeder Landwirt hat ein " Giftbuch "zu führen und auch die Gesamtmenge ist begrenzt. Mal abgesehen davon, dass das kein "ordentliches" landwirtschaftliches Verhalten wäre und auch wenig sinnvoll. Auch wenn es vielleicht manchmal schwer fällt: Die meisten Landwirten lieben ihren Boden, er ist ihre Existenz.
Und ob sich an diese Begrenzung gehalten wird, ist wiederum eine Frage.
Ich würde mir auch wünschen, dass es ohne Glyphosat geht. Und daher habe ich mir auch mehr von den Glyphosatgegner erhofft. Jedenfalls keine "Studie" , bei der das Analyseverfahren nicht geeignet ist, wie bei dem Test der Muttermilch.
Das Buch von Felix Löwenstein, das Julchen angesprochen hat, finde ich auch lesenwert. Aber da spricht der oberste Marketingdirektor für Bioprodukte und das ist auch nicht zu überlesen. Viele gute Gedanken, viele Fragen bleiben offen.
Ich habe keine Ahnung ,wo überhaupt die benötigten zusätzlichen Anbauflächen herkommen sollten. Wieder Wälder roden? Hatten wir schon mal
Und seine Aussagen zu einer rein organischen Stickstoffdüngung finde ich auch problematisch.
Und mir hat es auch nicht besonders gefallen, in welch reißerischer Art die konventionellen Landwirte etwa vom BUND regelrecht angeklagt worden sind. Das ist mehr als nur unklug.
Für mich ist die Diskussion daher irgendwie in eine Sackgasse geraten.
Dem Institut für Risikobewertung plötzlich nicht mehr zu trauen, finde ich seitens der Grünen ziemlich abenteuerlich. Wem vertrauen sie denn dann? Einem Mitarbeiter einer Anwaltskanzlei aus USA, die gutes Geld mit Klagen gegen Monsanto verdient? Ich fühle mich da veräppelt und auch allein gelassen seitens der Politik.
Ich denke, es wäre wichtiger die vielen Möglichkeiten dazwischen mehr zu diskutieren. Es würde schon eine Menge bringen, wenn eben mal der Pflug, mal die Untersaat und eben erst im 3. Jahr Glyphosat zum Einsatz käme. Vermutlich gibt es noch andere Möglichkeiten.
Und im Zweifel gilt auch hier Paracelsus !
Brigitte, ob die Mehrzahl der Menschen eine weltweite Agrarwende will, bezweifele ich auch. Und ich weiß auch nicht , was wohl Menschen in Regionen, in denen Hunger wirklich ein furchtbares Problem ist, zu der bei uns geführten Diskussion sagen würden.