09.12.17, 23:28
So, da bin ich wieder. Ich habe vor zwei Stunden eine lange Antwort getippt, und die dann mit einem falschen Klick gelöscht. Na, nun versuche ich es erneut.
Antwort auf Dein vorletztes Post, Beitrag Nr 128, Brigitte:
Ich widerspreche den von Dir geschriebenen Worten nicht. Es ist durchaus möglich, dass Glyphosat , bei richtiger Anwendung, Menschen keine Schäden zufügt.
Ich bin auch kein Befürworter der Verbotspolitik, die die Grünen so gerne betreiben. Im Gegenteil, vieles davon nehme ich ihnen regelrecht übel.
Aaaaber ... bei der heutigen "Turbolandwirtschaft" , bin ich schon sehr dafür, dass deutlich genauer hingeschaut wird! An Glyphosat wird in D gerade ein Exempel geritten, das sehe ich auch so. Und zwar allgemein stellvertretend für "Chemie auf dem Acker". Letztlich ist dagegen auch nichts zu sagen, selbst wenn einige Töne deutlich hysterisch klingen.
Ich denke, wenn Menschen in der Lage sind, ein Zeug wie Glyphosat herzustellen und Zeug wie die Neonicotinoide, sind sie auch in der Lage, andere Mittel herzustellen, die das Gleiche bewirken, ohne weltweit die Vegetation zu schädigen oder die Tierwelt. Diese beiden Punkte werden selbst von Glyphosatbefürwortern oder Befürwortern der Neonicotinoide nicht bestritten.
Das wäre MEIN Appell an die Wissenschaft und an die Politik!
Meinetwegen kann die Zulassung für Glyphosat und andere Mittel sogar bestehen bleiben, wenn ihre Ausbringung nur strenger überwacht und verfolgt würde! Und da das weltweit absolut nicht machbar ist, erscheint es einfacher, solche Dinge gleich vom Markt zu nehmen.
Eben habe ich noch geantwortet auf die gesetzlichen Auflagen von 2014 zu Glyphosat. Ich hoffe, es ist klar geworden, dass diese NUR für Getreide gelten!
Bei anderen Folge- und Zwischenfrüchten kann der Bauer auf's Land draufschütten was er möchte! Sind auch diese gesetzlichen Änderungen... eine Nebelkerze?
Ich merke, ich lande mit diesem Beitrag woanders als mit dem vor zwei Stunden, das kann ich jetzt nicht mehr ändern, ich habe den alten Faden verloren.
Na, einen Gedanken will ich versuchsweise wieder aufgreifen.
Ich möchte von Wissenschaft und Politik erwarten, dass sie vermehrt denken, und sich nicht - nahezu ungeprüft - auf die Empfehlungen der Agrarlobby verlassen.
Ich habe die großen Monokulturen in Mc-Pomm gesehen.
Erinnerst Du Dich, Brigitte, an diesen schweren Autobahnunfall in Mc-Pomm, oder in der Nähe, wegen Flugsand? Diese Bodenerosion kann tatsächlich durch simplen Anbau von Windschutzhecken gestoppt werden. Das dabei einzig andere, neue:
die Agrargiganten müssten künftig mit kleineren Maschinen ihre Äcker bewirtschaften.
Jeder halbwegs kluge Mensch weiß oder ahnt inzwischen, dass schwere Maschinen den Boden verdichten. War ganz interessant, auf dem letzten Feldtag, wo sich eine angeregte Diskussion darüber entspann. Der Leiter unserer Gruppe ( der absolut positiv zur Agrarlobby gehört) zeigte uns auf den Versuchsflächen die Auswirkungen. Er zeigte, wie bei Verdichtung des Bodens durch drüberfahren, Getreide streifenweise nur noch spärlich gedeiht. Dumm gelaufen für die Bauern, die soeben ihre Kredite mobilisierten, um sich solche "Dickmaschinen" zu kaufen. Nun haben sie beim Einsatz der Dinger im Nachhinein mehr Arbeit.
*****
Mechthild mit ihren Sorgen um Krankheiten lasse ich jetzt mal weg, aber inzwischen hat Landfrau geschrieben.
Du, es tut mir leid, aber ich verstehe die Grafik auf Seite 15 nicht.
Ich finde da keinen Schlüssel, was was ist. Würdest Du mir bitte helfen?
Ich sehe hier in der Börde überhaupt kein Brachland, auch in Dortmund sah ich keines, anders im Bergischen Land, da gab es relativ viele Viehweiden, oder zumindest Grasfächen, die für Kühe abgeerntet wurden, das kann man ja vielleicht auch als Brachland bezeichnen...???
Alles, was ich gerade oben geschrieben habe, betrifft auch Dich.
Und ja, natürlich hängen die Bauern an ihren Äckern! Die sind ihre Existenzgrundlage!
Das hindert sie aber leider nicht an Fehlentscheidungen. Die Bauern glauben auch, was man ihnen sagt! Und niemand kontrolliert ihre Giftgaben! Giftbuch hin oder her, ihre persönliche Toleranz kann völlig willkürlich sein.
******
Ich habe keine Angst, dass die Menschheit wegen mangelnder Ackerflächen darben müsste. Wenn, dann sterben jene Benachteiligten an Hunger, die jetzt auch schon sterben. Hier handelt es sich um eine Frage der Verteilung.
Ackerflächen gibt es weltweit genug, ohne dass weiterer Wald/Regenwald gerodet werden müsste. Dummerweise ist ein großer Prozentsatz an die Herstellung von Luxusgütern, wie aktuell zum Beispiel Bio-Diesel gebunden. Das Land wurde Kleinbauern billig abgekauft, und neben riesengroßen Monokulturen aus Soja, hungern sie und ihre Familien.
In D. wird der Diesel vielfach aus Raps hergestellt.
Nehmt den Bio-Diesel weltweit weg und pflanzt Kohl und Kartoffeln an, mal ganz platt gesprochen. Das wäre ja auch eine Möglichkeit.
LG
Anjoli
Antwort auf Dein vorletztes Post, Beitrag Nr 128, Brigitte:
Ich widerspreche den von Dir geschriebenen Worten nicht. Es ist durchaus möglich, dass Glyphosat , bei richtiger Anwendung, Menschen keine Schäden zufügt.
Ich bin auch kein Befürworter der Verbotspolitik, die die Grünen so gerne betreiben. Im Gegenteil, vieles davon nehme ich ihnen regelrecht übel.
Aaaaber ... bei der heutigen "Turbolandwirtschaft" , bin ich schon sehr dafür, dass deutlich genauer hingeschaut wird! An Glyphosat wird in D gerade ein Exempel geritten, das sehe ich auch so. Und zwar allgemein stellvertretend für "Chemie auf dem Acker". Letztlich ist dagegen auch nichts zu sagen, selbst wenn einige Töne deutlich hysterisch klingen.
Ich denke, wenn Menschen in der Lage sind, ein Zeug wie Glyphosat herzustellen und Zeug wie die Neonicotinoide, sind sie auch in der Lage, andere Mittel herzustellen, die das Gleiche bewirken, ohne weltweit die Vegetation zu schädigen oder die Tierwelt. Diese beiden Punkte werden selbst von Glyphosatbefürwortern oder Befürwortern der Neonicotinoide nicht bestritten.
Das wäre MEIN Appell an die Wissenschaft und an die Politik!
Meinetwegen kann die Zulassung für Glyphosat und andere Mittel sogar bestehen bleiben, wenn ihre Ausbringung nur strenger überwacht und verfolgt würde! Und da das weltweit absolut nicht machbar ist, erscheint es einfacher, solche Dinge gleich vom Markt zu nehmen.
Eben habe ich noch geantwortet auf die gesetzlichen Auflagen von 2014 zu Glyphosat. Ich hoffe, es ist klar geworden, dass diese NUR für Getreide gelten!
Bei anderen Folge- und Zwischenfrüchten kann der Bauer auf's Land draufschütten was er möchte! Sind auch diese gesetzlichen Änderungen... eine Nebelkerze?
Ich merke, ich lande mit diesem Beitrag woanders als mit dem vor zwei Stunden, das kann ich jetzt nicht mehr ändern, ich habe den alten Faden verloren.
Na, einen Gedanken will ich versuchsweise wieder aufgreifen.
Ich möchte von Wissenschaft und Politik erwarten, dass sie vermehrt denken, und sich nicht - nahezu ungeprüft - auf die Empfehlungen der Agrarlobby verlassen.
Ich habe die großen Monokulturen in Mc-Pomm gesehen.
Erinnerst Du Dich, Brigitte, an diesen schweren Autobahnunfall in Mc-Pomm, oder in der Nähe, wegen Flugsand? Diese Bodenerosion kann tatsächlich durch simplen Anbau von Windschutzhecken gestoppt werden. Das dabei einzig andere, neue:
die Agrargiganten müssten künftig mit kleineren Maschinen ihre Äcker bewirtschaften.
Jeder halbwegs kluge Mensch weiß oder ahnt inzwischen, dass schwere Maschinen den Boden verdichten. War ganz interessant, auf dem letzten Feldtag, wo sich eine angeregte Diskussion darüber entspann. Der Leiter unserer Gruppe ( der absolut positiv zur Agrarlobby gehört) zeigte uns auf den Versuchsflächen die Auswirkungen. Er zeigte, wie bei Verdichtung des Bodens durch drüberfahren, Getreide streifenweise nur noch spärlich gedeiht. Dumm gelaufen für die Bauern, die soeben ihre Kredite mobilisierten, um sich solche "Dickmaschinen" zu kaufen. Nun haben sie beim Einsatz der Dinger im Nachhinein mehr Arbeit.
*****
Mechthild mit ihren Sorgen um Krankheiten lasse ich jetzt mal weg, aber inzwischen hat Landfrau geschrieben.
Landfrau schrieb:Auch in NRW dominiert ganz klar der Anbau von Zwischenfrüchten und dann kommt Brachland. Etwa hier S. 15
Du, es tut mir leid, aber ich verstehe die Grafik auf Seite 15 nicht.
Ich finde da keinen Schlüssel, was was ist. Würdest Du mir bitte helfen?
Ich sehe hier in der Börde überhaupt kein Brachland, auch in Dortmund sah ich keines, anders im Bergischen Land, da gab es relativ viele Viehweiden, oder zumindest Grasfächen, die für Kühe abgeerntet wurden, das kann man ja vielleicht auch als Brachland bezeichnen...???
Alles, was ich gerade oben geschrieben habe, betrifft auch Dich.
Und ja, natürlich hängen die Bauern an ihren Äckern! Die sind ihre Existenzgrundlage!
Das hindert sie aber leider nicht an Fehlentscheidungen. Die Bauern glauben auch, was man ihnen sagt! Und niemand kontrolliert ihre Giftgaben! Giftbuch hin oder her, ihre persönliche Toleranz kann völlig willkürlich sein.
******
Ich habe keine Angst, dass die Menschheit wegen mangelnder Ackerflächen darben müsste. Wenn, dann sterben jene Benachteiligten an Hunger, die jetzt auch schon sterben. Hier handelt es sich um eine Frage der Verteilung.
Ackerflächen gibt es weltweit genug, ohne dass weiterer Wald/Regenwald gerodet werden müsste. Dummerweise ist ein großer Prozentsatz an die Herstellung von Luxusgütern, wie aktuell zum Beispiel Bio-Diesel gebunden. Das Land wurde Kleinbauern billig abgekauft, und neben riesengroßen Monokulturen aus Soja, hungern sie und ihre Familien.
In D. wird der Diesel vielfach aus Raps hergestellt.
Nehmt den Bio-Diesel weltweit weg und pflanzt Kohl und Kartoffeln an, mal ganz platt gesprochen. Das wäre ja auch eine Möglichkeit.
LG
Anjoli
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.12.17, 03:09 von Anjoli.)