12.12.17, 19:33
(12.12.17, 00:01)Anjoli schrieb: bitte keine Haarspalterei!Es war eine Nachfrage, weil ich nicht verstanden hatte, was du eigentlich meinst. Du hast geschrieben, daß es doch möglich sein müßte, ein Mittel zu entwickeln, das dieselbe Wirkung hat wie Glyphosat (also ein Totalherbizid. Wenns nur gegen bestimmte Pflanzen wirkte, hätte es ja nicht dieselbe Wirkung.)
Gleichzeitig solle es die Artenvielfalt nicht so sehr schädigen wie Glyphosat.
Offensichtlich hast du aber was ganz anderes gemeint. Nämlich, daß Totalherbizide generell nicht mehr angewendet werden sollten.
Das hat dann aber mit der Zulassung oder Verbot von Glyphosat nicht mehr viel zu tun. Denn dann geht es dir ja um eine grundsätzliche Entscheidung gegen Totalherbizide.
Zitat:Nochmal genauer: Auch Glyphosatbefürworter räumen ein, dass die pflanzliche Artenvielfalt geschädigt wird.Aber doch nur, weil auf Anbauflächen nunmal keine Wildpflanzen geduldet werden. Oder gibt es Glyphosatbefürworter, die einräumen, daß Glyphosat die Artenvielfalt stärker schädigt, als andere Totalherbizide?
Zitat:Nochmal: Es MUSS keine Totalherbizide geben, um bestimmte, tatsächlich störende Ackerunkräuter zu beseitigen.Eine gewagte Aussage. Das sehen viele Landwirte offensichtlich anders.
Ich denke, daß ein verunkrautetes Feld weniger Ertrag liefern wird, als eins auf dem Licht, Wasser und Nährstoffe nur der angebauten Kultur zugute kommen.
Und angesichts der immer kleiner werdenden Flächen, sollten die m.E. so effektiv wie möglich genutzt werden.
Zitat:Stichwort: pflugloser Anbau bei Glyphosatfeldern. Brigitte, ich bewundere Deinen Optimismus! Pfluglosen Anbau gibt es - so viel ich weiß - heute bei einigen, immer noch sehr wenigen Biobetrieben, die bewusst auf Mischkulturen setzen.Nö. Da habe ich anderes gelesen.
Es gibt unterschiedliche Methoden.
Durchaus auch im konventionellen Anbau. Auch in Kombination mit Herbiziden mit denen vor der Aussaat die keimenden Unkräuter beseitigt werden.
Zitat:Ich habe das mitgekriegt, mit den Plagiatsvorwürfen an das BfR. Ich meine, das ist so ein bisschen die crux: Das Amt für Risikobewertung muss nicht selber wissenschaftlich arbeiten, die müssen alle möglichen Gutachten zusammensuchen und zusammenstellen, und daraus eine Meinung ableiten.Ich fand die Erwiderung des BfR überzeugend.
Warum sollte nicht aus den Studien der Hersteller zitiert werden, wenn die nach Prüfung als zutreffend bewertet werden?
Du unterstellst dem BfR, es habe Aussagen ungeprüft übernommen. Soweit ich weiß, wurde dieser Vorwurf aber nicht belegt.
Daß der Steuerzahler nicht für Studien bezahlen muß, durch die Privatunternehmen später verdienen, finde ich übrigens in Ordnung.
Zitat:Und die Bewertung als wahrscheinlich krebserregend hilft den amerikanischen Anwaltsfirmen, die zur Zeit Sammelklagen gegen Monsanto laufen haben.
Cui bono? Nun, die positive Prüfung hilft vor allem dem verkaufenden Konzern.
Und auf deren Gehaltsliste steht ein Berater der an maßgeblicher Stelle beim IARC arbeitet. 160 000 Dollar soll Christopher Portier von den Anwaltsfirmen bekommen haben. Und das ist nicht sein einziger Interessenkonflikt.
Wieso gibt das keinem Glyphosatgegner zu denken?
Zitat:Was würde es denn den Grünen schaden, oder dem BUND, oder sonstigen Naturschutzorganisationen, wenn das wirklich so ein tolles, absolut unbedenkliches Mittel wäre?Das hatte ich doch schon geschrieben: Es geht nicht um ein PSM, es geht um die angestrebte Agrarwende.
Die Kampagne gegen Glyphosat bringt Wählerstimmen, Spendengelder.
(Auf Astbest, Neonicotinoide, Medikamente etc. gehe ich nicht ein, weil ich nichts drüber weiß und auch denke, daß das andere Themen sind.)