29.12.17, 18:20
Na, etwas kühler stellen trotz Sonne, das geht schon, Julchen.
Ich will aber anders anfangen: Es muss nicht immer unbedingt ein Südfenster sein, Mary. Ein Nordfenster kann auch sehr hell sein, zum Beispiel ein solches in der Schräge unter dem Dach. Darunter können die Tomaten ab dem zweiten Laubblatt wunderbar bei Temperaturen von 15-18 Grad stehen, ohne dass sie vergeilen.
Auch ein helles Ostfenster ist prima, sofern sich keine Heizung darunter befindet, die Sonne scheint dort nur morgens bis mittags. Bei Westfenstern herrscht den ganzen Tag Schatten bis in die Nachmittagstunden. Wenn der Raum dazu noch gut geheizt ist ( sich gar eine Heizung unter den Tomaten befindet) , hast Du den Grund für das Vergeilen auf der Hand.
An Südfenstern können sie auch ungesund in die Höhe schießen, wenn der umgebende Raum zu warm ist.
Wie fangen wir mit Tomaten ( und Chilis) denn an? Zum Keimen brauchen sie sehr viel Wärme. Auch die kleinen Keimblätter brauchen noch viel Wärme, dazu gerne viel Licht und eine halbwegs feuchte umgebende Atmosphäre. Diese Kleinlinge stehen sehr gerne in einem kleinen Treibhaus am Südfenster oder unter künstlichem Licht. Gerne haben sie auch eine Heizung untendrunter. Du kannst die auch an einem Ostfenster im Treibhaus päppeln, Mary, meinetwegen auch an einem Westfenster. Aber sobald die die ersten echten Blätter haben, kann bei Tomaten Schluss sein, mit der Süße der Wärme. Anders bei Chilis. Die wachsen eindeutig besser, wenn sie länger warm und geschützt stehen.
Aber bei den Tomaten kann man jetzt die schützende Haube entfernen. Dadurch sind sie nun mit der Raumluft konfrontiert, um sie herum wird es kühler. Wenn sie nun ausreichend Licht haben - und das kann auch ein sehr gutes, am besten schräges- Nordfenster sein, wachsen sie nun gedrungener und ohne zu vergeilen.
Also, man kann deren Wachstum steuern in der Kombination: VIEL Licht und ETWAS Kälte.
Chilis nehmen das zu dem Entwicklungszeitpunkt oft noch übel. Sie wollen noch eine Weile weiterhin warm und geschützt stehen. Die Tomaten nehmen es nicht übel. Sie wachsen nun langsamer und gedrungener.
Wenn man sich diese Komponenten beim Südfenster anguckt, Julchen, wird klar, auch hier kann man steuern, zumindest etwas. Auch beim Südfenster scheint die Sonne nur stundenweise. Dazu: die schützende Haube ab, die Heizung unter den Tomaten stark drosseln, so dass sie eindeutig eine Temperatur- und auch eine Nachtabsenkung erfahren. Trotzdem neigen sie dazu, und zwar gerade an einem sonnenreichen Südfenster, bis zum Mai höher und länger zu wachsen, als uns lieb ist.
Ich habe für die Tomatenanzucht nur Südfenster. Ich mache es von vorn herein so, dass ich sie mit jedem Pikieren ein Stück tiefer setze. Bzw., ich mache es noch anders, ich häufele an. Also, die Kleinen, mit den ersten Laubblättern, versenke ich in einen tieferen Topf, und jede zweite Woche , je höher sie wachsen, kommt oben Erde drauf. Dann kippen die langfristig nicht um. Das ist meine, der Not geschuldete, Ausweichmöglichkeit bei zu warmen Südfenstern.
Die kleinen Chilis packe ich unten in Plastikbierbecher und häufele sie auch an. Das bekommt ihnen übrigens phantastisch. Die scheinen das Kleinklima in ihren Bierbechern geradezu zu lieben.
Für heute einen lieben Gruß,
Anjoli
PS.: Ich bin nicht so genau wie Mechthild mit meinen Worten. Bitte verzeiht. Falls es Unklarheiten gibt, bitte ich Euch also nachzufragen.
Ich will aber anders anfangen: Es muss nicht immer unbedingt ein Südfenster sein, Mary. Ein Nordfenster kann auch sehr hell sein, zum Beispiel ein solches in der Schräge unter dem Dach. Darunter können die Tomaten ab dem zweiten Laubblatt wunderbar bei Temperaturen von 15-18 Grad stehen, ohne dass sie vergeilen.
Auch ein helles Ostfenster ist prima, sofern sich keine Heizung darunter befindet, die Sonne scheint dort nur morgens bis mittags. Bei Westfenstern herrscht den ganzen Tag Schatten bis in die Nachmittagstunden. Wenn der Raum dazu noch gut geheizt ist ( sich gar eine Heizung unter den Tomaten befindet) , hast Du den Grund für das Vergeilen auf der Hand.
An Südfenstern können sie auch ungesund in die Höhe schießen, wenn der umgebende Raum zu warm ist.
Wie fangen wir mit Tomaten ( und Chilis) denn an? Zum Keimen brauchen sie sehr viel Wärme. Auch die kleinen Keimblätter brauchen noch viel Wärme, dazu gerne viel Licht und eine halbwegs feuchte umgebende Atmosphäre. Diese Kleinlinge stehen sehr gerne in einem kleinen Treibhaus am Südfenster oder unter künstlichem Licht. Gerne haben sie auch eine Heizung untendrunter. Du kannst die auch an einem Ostfenster im Treibhaus päppeln, Mary, meinetwegen auch an einem Westfenster. Aber sobald die die ersten echten Blätter haben, kann bei Tomaten Schluss sein, mit der Süße der Wärme. Anders bei Chilis. Die wachsen eindeutig besser, wenn sie länger warm und geschützt stehen.
Aber bei den Tomaten kann man jetzt die schützende Haube entfernen. Dadurch sind sie nun mit der Raumluft konfrontiert, um sie herum wird es kühler. Wenn sie nun ausreichend Licht haben - und das kann auch ein sehr gutes, am besten schräges- Nordfenster sein, wachsen sie nun gedrungener und ohne zu vergeilen.
Also, man kann deren Wachstum steuern in der Kombination: VIEL Licht und ETWAS Kälte.
Chilis nehmen das zu dem Entwicklungszeitpunkt oft noch übel. Sie wollen noch eine Weile weiterhin warm und geschützt stehen. Die Tomaten nehmen es nicht übel. Sie wachsen nun langsamer und gedrungener.
Wenn man sich diese Komponenten beim Südfenster anguckt, Julchen, wird klar, auch hier kann man steuern, zumindest etwas. Auch beim Südfenster scheint die Sonne nur stundenweise. Dazu: die schützende Haube ab, die Heizung unter den Tomaten stark drosseln, so dass sie eindeutig eine Temperatur- und auch eine Nachtabsenkung erfahren. Trotzdem neigen sie dazu, und zwar gerade an einem sonnenreichen Südfenster, bis zum Mai höher und länger zu wachsen, als uns lieb ist.
Ich habe für die Tomatenanzucht nur Südfenster. Ich mache es von vorn herein so, dass ich sie mit jedem Pikieren ein Stück tiefer setze. Bzw., ich mache es noch anders, ich häufele an. Also, die Kleinen, mit den ersten Laubblättern, versenke ich in einen tieferen Topf, und jede zweite Woche , je höher sie wachsen, kommt oben Erde drauf. Dann kippen die langfristig nicht um. Das ist meine, der Not geschuldete, Ausweichmöglichkeit bei zu warmen Südfenstern.
Die kleinen Chilis packe ich unten in Plastikbierbecher und häufele sie auch an. Das bekommt ihnen übrigens phantastisch. Die scheinen das Kleinklima in ihren Bierbechern geradezu zu lieben.
Für heute einen lieben Gruß,
Anjoli
PS.: Ich bin nicht so genau wie Mechthild mit meinen Worten. Bitte verzeiht. Falls es Unklarheiten gibt, bitte ich Euch also nachzufragen.