11.11.20, 12:39
(11.11.20, 11:19)Melly schrieb: Orchi, das kann ich ja mal absolut nicht verstehen, dass sich niemand um eine Apfelplantage kümmert!
Bißchen OT ... sei mir bitte verziehen... aber Orchi hat ja 'angefangen'
Deren Pflege ist Arbeit. Pflücken auch. Die alten Bäume sind vermutlich Hochstamm. In der Kelterei erlöst man nicht viel.
Ich habe neulich einen Mann getroffen, der an seinem privaten Baum am Feldrand ein Eimerchen voll Boskop pflückte. Das Feld ist verpachtet.
Er hat mir vorgerechnet, was es kostet, die Äpfel zur Kelterei zu bringen .. bzw wie teuer der Saft dann wäre.
Tafel-Äpfel selbst zu lagern, ist vielen Leuten auch nicht mehr möglich. Vor allem nicht so, dass sie der Kaufware in Attraktivität auch nur ähnlich bleiben.
Ich habe den Namen 'Boskop' erst spät kennen gelernt. Die hießen bei meinem Vater, der sie sehr schätze, 'Lederäpfel'. So sahen sie nämlich aus, wenn sie bei uns daheim gegessen wurden. Sie waren die Letzten, die dran kamen. Und wir hatten viel Platz und gute Möglichkeiten zum Lagern. ... allerdings in Natur-temperierung. Eigentlich kühl .. aber halt keine Klimakammer.
Wir hatten auch einige Bäume mit nicht schmeckenden Äpfeln. Die wurden früher zu Apfelwein. Es gab eine uralte hölzerne Saftpresse auf dem Hof und Gärballons.
An deren Verwendung erinnere ich mich aber nur als ganz früh. Das hölzerne Ding wurde wahrscheinlich morsch.
Diese Äpfel wurden dann zu einer Kelterei gebracht. Das gab ein paar Flaschen Saft. Wenn die 'alle' waren, war Schluß für uns Kinder. Gekauft wurde keiner.
Was können die Kinder heute alles gekauft kriegen?
Hier in der Gegend gibt es Initiativen, die Streuobstwiesen aufbauen und als Verein auch Keltergeräte anschaffen können. Das ist Hobby geworden. Die Bauern haben dafür keine Zeit mehr.