24.11.15, 13:27
(24.11.15, 11:09)Naturgärtner schrieb: Aber gibt es Hinweise, dass Neophyten einheimische Pflanzen bedrohen? Ich denke Drüsiges Springkraut, Sachalinknöterich, Ambrosie oder Riesen-Bärenklau werden eher dem Menschen lästig oder gefährlich.
Natur war immer dynamisch. Sie auf einem status quo stabilisieren zu wollen, wird letztendlich auch vergeblich sein.
Ich stimme in allem mit Euch überein bzgl. der fortwährenden Dynamik der Natur etc., aber drei der von Dir genannten Pflanzen sind tatsächlich für heimische Pflanzengemeinschaften gefährlich (und kaum für den Menschen), nämlich Drüsiges Springkraut, der Knöterich und der Riesenbärenklau. Alle haben nämlich eines gemeinsam: sie sind sehr groß- und schnellwüchsig und bilden rasant dichte Reinbestände, die sämtliche andere Vegetation langfristig überwachsen und ersticken. Konnte ich hier die letzten Jahre persönlich an einem Bach beobachten. Innerhalb von 5 bis 6 Jahren ist dort das drüsige Springkraut eingewandert, inzwischen ist der ganze Bachlauf dicht von den 2m hohen Pflanzen zugewachsen, die heimische Ufervegetation und die Hochstaudenfluren verschwinden nach und nach, weil es vom Juni bis zum Frost kein Licht mehr für sie gibt. Auch wenn das Springkraut nach dem Frost zusammenfällt, bildet es allein durch die schiere Masse eine dicke pampige Schicht, durch die im Frühling weder Buschwindröschen noch z.B. gegenblättriges Milzkraut auf Dauer durchkommen.
Aber etwas dagegen zu unternehmen ist bei der rasanten Ausbreitung natürlich extrem schwer.