Rosen in den Tropen

[Rosen-Kurt]

Seit drei Stunden regnet es leicht, 5 Liter bis jetzt, endlich! Der letzte Regen war Ende Oktober.

Weil ich hier echte Probleme habe, an ausreichend Material zur Kompostproduktion zu kommen, muss ich mal fragen, wie das mit Pferde- oder Rinderdung ist. Beides kann ich in Säcken kaufen, nicht abgelagert. Die Säcke sind aus Plastik, vorher war da Mineraldünger drin oder auch Tierfutter.

Bei dem Ablagern geht es m.W. primär um den Abbau von Ammonium mit Hilfe des Faktors Zeit.

Kann man denn relativ frischen Pferde- oder Rinderdung im Sack belassen, und nach einem dreiviertel oder einem ganzen Jahr darauf vertrauen, dass der Dung abgelagert genug ist um dann um die Pflanzen herum ausgebracht zu werden? Oder muss der Dung aus den Säcken raus (Plastiksäcke) und auf einem Haufen gelagert werden?

[Landfrau]

Bei dem Ablagern geht es m.W. primär um den Abbau von Ammonium mit Hilfe des Faktors Zeit.

Also bei Pferdemist geht es eher um die Verminderung von allerlei Kraut   Da Pferde keine Wiederkäuer sind, finden sich im Mist viele noch keimfähige Samen 
Der Ammoniumgehalt hingegen, also der nichtorganisch gebundene und damit schnell verfügbare Stickstoff, ist recht klein. Daher verrottet  Pferdemist doch auch recht langsam. Ich verwende ihn daher auch frisch, häufele damit sogar meine Rosen an. Da bin ich übrigens nicht die Einzige , die das macht. 
Bei dir kommt es sicher darauf an, was du überhaupt damit bezweckst. 
In Plastiktüten würde ich den Mist in keinem Falle lagern.

[Rosen-Kurt]

Und ich dachte immer, Pferdedung, Rinderdung, Hasen-, Hühner- und sonstigen Mist darf man nur abgelagert verwenden, weil man mit zu frischem Mist die Pflanzen kaputt macht. Irgendwas in diesen Misten ist für die Pflanzen zu scharf, und ich dachte, das wäre Ammonium.

Also gehts nur ums (Un)Kraut? Glaub ich nicht!

Aber was geschieht mit Deinen Rosen, wenn Du sie mit frischem Pferdemist mulchst oder sogar anhäufelst? Überleben sie, und finden sie es gar noch gut?

Was ich damit bezwecke ist mindestens Viererlei: erstens ein organisches Düngen der Rosen (und anderer Gehölze), zweitens eine Bodenverbesserung inkl. Schaffung/Unterstützung eines Bodenlebens, drittens das Bedecken des Bodens und viertens eine Kühlung der Wurzelbereiche der Pflanzen. Zumindest Rosen tut es sehr gut, wenn sich der Boden nicht so hoch aufheizt, weil er etwas von der Sonne abgeschirmt wird.

Mit anderen Worten: ich bezwecke damit das Gleiche wie mit dem Aufbringen von Kompost.

[Moonfall]

Hühnerdung ist scharf, das habe ich auch gelesen.
Ich glaube, der einzige Dünger, den auch der Hund fressen darf, weil er nicht so konzentriert ist, ist Pferdedung. Deshalb darf er wohl auch ohne vorherigen Kompostierung auf die Pflanzen. Aber googel dir das lieber nochmal.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.02.21, 17:47 von Moonfall.)

[Landfrau]

Aber was geschieht mit Deinen Rosen, wenn Du sie mit frischem Pferdemist mulchst oder sogar anhäufelst? Überleben sie, und finden sie es gar noch gut?

 Sage mal - hier passt das wohl  - willst du mich veräppeln? 
Wenn die Rosen das nicht vertragen würden , würde ich es wohl kaum machen und schon gar nicht eventuell sogar empfehlen. 
Einige Bemerkungen dazu hatte ich doch auch bereits gemacht, hast du vielleicht überlesen.
Natürlich kannst du nicht verschiedene Mist- oder sogar Güllearten in einen Topf schmeißen. Pferdemist etwa hat eben kaum sofortverfügbaren Strickstoff in Form von Ammonium, bei Rindergülle wären es 70 %.
Und es ist tatsächlich so, dass ein wichtiger Grund zur Kompostierung /Ablagerung von Pferdemist die Hygiene ist. Darüber hinaus verbessert  der Rotteprozess die Verfügbarkeit der Nährstoffe und erleichtert die Humusbildung. 
Nicht verwechseln sollte man "scharf" und "heiß". Pferdemist verrottet gut aufgeschichtet "heiß" und dieser Prozess dauert so etwa 3 Monate. Daher bevorzugen sehr viele Mist, der so etwa 3 Monate gelegen hat. 

Wichtig wäre aber auch, was du unter Mist verstehst . Wie hoch ist der Strohanteil etc. 
Aber wie bereits gesagt: Wie diese Prozesse unter deinen Bedingungen ablaufen, weiß ich nicht.

Edit: Strickstoff hätte natürlich auch was, leider habe ich davon keine Ahnung.

[Rosen-Kurt]

Haha, ich will Dich nicht veräppeln, aber ich habe halt noch nicht gehört, dass jemand frischen Dung um Pflanzen herum ausbringt. Aber danke für Deine Ausführungen!

[Rosen-Kurt]

Ich habe nochmal eine Frage, und zwar was Ihr mit einzelnen, extrem langen Trieben macht.

Es geht besonders um Elisabeth Stuart und Leander, jetzt fällt mir gerade ein, bei der Herzogin Christiana ist es auch ab und zu so.
Die Höhe der Sträucher liegt bei 70 bis 80 cm, einzelne Triebe sind locker 2 Meter lang, pro Pflanze ein bis zwei Stück. Teils sind es Blindtriebe, teils tragen sie Knospen.

Was macht Ihr mit solchen Trieben? Lassen? Schneiden, 30%, 50%, oder noch mehr?

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.02.21, 07:19 von Rosen-Kurt.)

[Moonfall]

Im Frühling sowieso alle bei öfterblühenden Rosen einkürzen. Später kürze ich solche einzelnen Himmelsstürmer auch ein, zwecks Optik und auch Schutz vor schlagenden Peitschen bei stürmischen Wind.

[Rosen-Kurt]

Ja, ich habe sie bislang auch immer gekürzt, so dass sie zu den anderen Trieben passen (Saftwaage).

Da es hier keinen Frühling gibt, kürze ich die Triebe laufend, nach der Blüte. Wenn ein kürzerer Trieb geblüht hat, schneide ich das Verblühte mit den obersten zwei Blättern raus, wenn es ein längerer Trieb war, kürze ich um ca. 30%. Auf diese Weise versuche ich den Strauch immer so ein bisschen im Gleichgewicht zu halten. Nur, dann gibts eben noch diese Ausreißer, die binnen kürzester Zeit mal eben einen Meter oder auch mehr, wachsen.

[Katze]

Ich finde, das hast du bis jetzt richtig so gemacht.
Bei Edelrosen kürze ich solche Triebe auf die Höhe der anderen. Nämlich ziemlich kurz - max. 40cm, kommt auf die Sorte an. Nacktbeinige Edelrosen finde ich nicht schön, zudem sie eh so schmal und staksig wachsen.
Bei Strauchrosen sind diese kräftige, lange Basistriebe sehr wichtig für den darauffolgende Aufbau des Strauches. Die gilt es zu bewahren. Sie sind ein Zeichen, dass es der Rose gut geht und sie vital ist. Ich schneide sie vielleicht ein bisschen länger als die anderen und wenn es möglich ist, will ich die älteren, dünneren Triebe langsam rausschneiden und durch die neueren, kräftigeren ersetzen.
Bei Kletterrosen (und einmalblühenden) sind solche Triebe natürlich sehr begehrt - sie werden angebunden und machen im nächsten Jahr die schönsten Blüten.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.02.21, 21:01 von Katze.)