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Bienen
Martin
Ex-Mod
Beiträge: 2.811
Themen: 101
Registriert seit: 08 2011
#21
14.09.11, 23:00
Eine Königin bestellen und auch geliefert bekommen, ist kein Problem, machen viele Imker sehr oft. Aber eine Königin der Honigbiene ohne ein zumindest kleines Volk ist gar nicht überlebensfähig. Wer Bienenköniginnen einfach aussetzt, verurteilt sie zum Tod, weil keine Arbeiterinnen Futter sammeln oder Brutzellen oder Vorratszellen anlegen. Jemand der sowas dennoch versucht, ist ein ahnungsloser Dummkopf!
Honigbienen sind nur als Volk überhaupt existenzfähig, als Einheit, weshalb ein solches Volk auch als Superorganismus, genannt "der Bien" bezeichnet wird. Zudem brauchen sie seit wenigen Jahrzehnten regelmäßige Hilfen des Menschen gegen die aus Ostasien eingeschleppte Varroa-Milbe. Maximale Überlebenszeit in Mitteleuropa ohne diese Hilfe dürfte zwei bis drei Jahre sein, Tendenz sinkend, weil die durch die Varroa-Milbe übertragenen Viren (bis zu 30 unterschiedliche) jährlich agressiver werden. Vor 30 Jahren galten noch 12000 Milben als gerade noch verträgliche Obergrenze für ein Volk, heute sind es gerade mal 5000.

Liebe Imkergrüße,

Martin
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Gudrun
Barrikadenoma
*****
Beiträge: 13.987
Themen: 335
Registriert seit: 08 2011
#22
15.09.11, 19:23
(10.09.11, 00:57)Martin schrieb:  @ Gudrun: Bienen wurden viele Jahre immer weniger. Nach dem 2. Weltkrieg gab es noch etwa 3 Millionen Völker in Deutschland, danach ging es abwärts. Seit einigen Jahren hat sich die Zahl der Völker auf niedrigem Niveau von etwa 650000 stabilisiert. Seit etwa zwei Jahren geht der Trend wieder nach oben. Es werden langsam wieder mehr Imker und auch mehr Völker.

Das gibt ja Anlass zu Hoffnung smile
Habe eine Seite gefunden, die ihr Imker bestimmt kennt, aber vielleicht für uns andere doch allerlei Wissenswertes bietet, z.B. einen phänologischen Kalender, einen Bienenpflanzenkalender ...

http://[url]www.die-honigmacher.de[/url]

Da bei mir viele der dort angegebenen Pflanzen wachsen und gut besucht sind - aber eben nicht von Bienenschwärmen wie früher - muss ich halt darauf vertrauen, dass sich auch hier oben das Imkervolk mehrt und verjüngt. :shy:
Kann man eigentlich für Wildbienen in einem 700 m² Naturgarten ( mit nicht soo natürlichem Umfeld ) außer Totholzhaufen einschließlich dicken Stammabschnitten noch etwas Zusätzliches tun? Mir sind "Nisthilfenhäusekens" für meinen Garten einfach zu "niedlich"
LG Gudrun




Grüße von der Linde
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Libellenzauber
kreative Chaostante =) († Mai 2021)
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Registriert seit: 08 2011
#23
15.09.11, 19:44
(15.09.11, 19:23)Gudrun schrieb:  
(10.09.11, 00:57)Martin schrieb:  @ Gudrun: Bienen wurden viele Jahre immer weniger. Nach dem 2. Weltkrieg gab es noch etwa 3 Millionen Völker in Deutschland, danach ging es abwärts. Seit einigen Jahren hat sich die Zahl der Völker auf niedrigem Niveau von etwa 650000 stabilisiert. Seit etwa zwei Jahren geht der Trend wieder nach oben. Es werden langsam wieder mehr Imker und auch mehr Völker.

oh, das hört sich ja wirklich mal positiv an.

Sagt mal, Ihr Imker, wir lieben es Honig zu essen. Aber es gibt so viele Stellen, an denen deutscher Honig verkauft wird und die Preise sind auch ziemlich variabel.
Woran kann man guten Honig erkennen? Was darf/sollte er kosten?
Ich bin da immer etwas ratlos.

Viele Libellengrüße

Lebe jeden Augenblick,
Lache jeden Tag,
Liebe unbeschreiblich
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Selurone
Unregistriert
 
#24
16.09.11, 00:04
(15.09.11, 19:44)Libellenzauber schrieb:  Sagt mal, Ihr Imker, wir lieben es Honig zu essen. Aber es gibt so viele Stellen, an denen deutscher Honig verkauft wird und die Preise sind auch ziemlich variabel.
Woran kann man guten Honig erkennen? Was darf/sollte er kosten?
Ich bin da immer etwas ratlos.

Viele Libellengrüße

Grundsätzlich empfehle ich den Kauf von Honig nur beim Imker aus der Nachbarschaft. In gut sortierten Reformhäusern und Drogerien gibt es auch die Gläser mit dem DIB- (Deutscher Imkerbund) Etikett. Viele Imker verkaufen ihren Honig in Neutalgläsern mit eigenen Etikett. Sie machen also keine Werbung für den Imkerbund, sondern nur für sich selber. Das ist aber in Ordnung so.
Ein 500 gr Glas kostet zwischen 3,50 € und 9,- €. Je nach Honigsorte. Wabenhonig kann auch teurer sein.
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Martin
Ex-Mod
Beiträge: 2.811
Themen: 101
Registriert seit: 08 2011
#25
23.09.11, 20:14
So, damit dieser Strang nicht in Vergessenheit gerät, will ich hier kurz über Neuigkeiten berichten.
Vorgestern habe ich vier von meinen fünf Bienenvölkern umgeweiselt, d.h. die Königin gekillt und ne neue reingesetzt. Das macht der Imker bei einem Volk alle ein bis drei Jahre, um junge, leistungsfähige Königinnen im Volk zu haben, die die gewünschten Eigenschaften haben. Meine vier Königinnen waren zwar jung, aus diesem Jahr, aber zum Teil mit Schwarmneigung oder begattet von Drohnen einer Rasse, deren Eigenschaften mir nicht passen.
Ich habe vier Königinnen direkt vom Züchter aus meiner Nähe, die seiner Aussage zufolge extrem gute Eigenschaften haben, die er nur aus Platzmangel abgibt und für die er normal über 100 € verlangen müsste. Bei mir hat er jederzeit Zugang um die Entwicklung der Völker zu beobachten, so daß ich quasi als Außenstelle seiner Zucht fungiere und er auch von meinen Königinnen Nachwuchs ziehen kann. Da ich nur halten und nicht züchten will, kann es mir also auf der anderen Seite gerade recht sein, von ihm mit bestem Zuchtmaterial versorgt zu werden, damit seine Zucht zu fördern und selber einfach von den guten Eigenschaften der Königinnen zu profitieren. Mal sehen, wie sich diese belegstellenbegatteten Königinnen in ihren neuen Völkern entwickeln (eine Belegstelle ist ein Ort, an dem eine Bienenrasse ohne andere Rassen im Umfeld existiert und somit eine Kreuzung ausgeschlossen werden kann). Es bleibt also spannend!

Liebe Imkergrüße,

Martin
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Verlaine
Unregistriert
 
#26
13.10.11, 20:38
Hallo Martin,
Du bist ja ein richtiger Fachmann!
Ich klinke mich einfach mal hier ein, obwohl ich keine Bienen mehr habe.
Ein Freund, der lange Jahre Imkerlehrgänge gegeben hat, hat mir vor über 20 Jahren einen Schwarm geschenkt, den ich aber durch Umzug, Kinder kriegen und mangelnde Pflege "kaputt-geimkert" habe.
Inzwischen bin ich aus verschiedenen Schwierigkeiten heraus und helfe seit über 5 Jahren meinem Lebensgefährten bei seinen Bienen in der Eifel.
Bestätigen kann ich aus der Zeit vorher, daß Bienenvölker in der Stadt oder bei Friedhöfen gute Erträge bringen wegen der Bepflanzung. Es sind in den 80ern und 90ern dazu Versuche in Bonn gemacht worden (Botanischer Garten, ehemaliges BuGa-Gelände und ein Friedhof). Ich bin aber nicht auf dem Laufenden. Wohl eher Leppertrachten, schien aber was zu bringen.
Auf dem Land hat man eher Massentrachten (Löwenzahn, Obst, Weisdorn, Linde, Klee). Wenn davon eine ausfällt, sinkt der Ertrag deutlich.
Mein Lebensgefährte hat auch einige Jungimker im Alter von 25 bis 55 angelernt und eine Art Netzwerk aufgebaut:
Futter und (ausschließlich biologische) Behandlungsmittel werden für mehrere eingekauft, Schleuder und Wachsschmelzer machen die Runde, einer hat eine Rähmchenspülmaschine und reinigt die Rähmchen für andere, die Etiketten sind alle ähnlich (kein DIB!) mit unterschiedlichem Namen.
Als Bienenseuchensachverständiger achtet er natürlich darauf, keine Krankheiten zu verschleppen.
Und alle sind angemeldete Vereinsmitglieder.
Bianka

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Verlaine
Unregistriert
 
#27
13.10.11, 20:46
Hallo Martin,
zum Umweiseln ziemlich spät, oder?
Wo stehen die Bienen? Bist Du mit dem Einfüttern komplett fertig?
Dann geht die neue Königin garnicht mehr in Eilage?
Bei uns in der Eifel sind die Bienen Anfang Oktoker aus der Brut gegangen.
LG. Bianka
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Verlaine
Unregistriert
 
#28
13.10.11, 21:23
Wenn der Platz ausreichend Nahrung verspricht, weil drumrum zu wenig Imker sind, dürfte Bienenhaltung kein Problem sein - vorausgesetzt, jemand hat Interesse am Standplatz. Falls der Platz ideal ist, aber niemand Bienen hinstellen will, dann fang doch Du selbst mit der Imkerei an. Das ist ein sehr faszinierendes Hobby. Vor drei Jahren hatte ich noch ziemliche Panik vor Bienen, heute habe ich fünf Völker und bin sehr begeistert vom Imkern.

Ja, aber....

Es geht ja nicht nur um ein Hobby, man übernimmt auch die Verantwortung für das Leben einiger 100.000 Tiere, anders betrachtet, für einige Bienen-Völker.

Eine Tallage könnte zu für sie zu feucht sein, die Luft muß gehen.
Maisfelder oder Weinberge können eine tödliche Gefahr darstellen, Obstplantagen sollte der angehende Imker besser meiden wegen der Schädlingsbekämpfungsmittel.
Im Winter zu warm sollte es auch nicht sein, dann verausgaben sich die Winterbienen an der Brut, etc.
Der Imker sagt Dir das alles auch, wenn er fit ist.
Also besser nicht einfach selber versuchen. Das kostet nur Lehrgeld (einige hundert EURO für ein einziges Volk ist absehbar, wenn Du es vergeigst)
Einkaufsquellen, Behandlungstermine, etc. lernst Du besser von erfahrenen Leuten.
Mein Tip aus Erfahrung: Suche Dir keinen zu alten Lehrmeister, max. um die 50 Jahre alt, die kommen mit Magazinbeuten und Varroabekämfung besser zurecht.

ps.: Und - wie überall - gibt es chemische und biologische Bekämpfungsmittel gegen die Milben und Bienenkrankheiten. Die biologischen sind besser.

@ Martin: Beine Begeisterung ehrt Dich wirklich, aber die Imkerei ist für einen Menschen nicht so ganz einfach.
Ich kenne einen über 50 Jahre alten Imker, Sohn eines Imkers, der immer wieder Fehler an den Bienen macht, wie ihm sein bester Freund und (immernoch) Lehrmeister jedes Jahr auf´s Neue sagen muß.
Etwas Gefühl für die Bedürfnisse und Probleme der Völker ist wie bei jeder Tierhaltung enorm wichtig.
Ich denke, Du kannst das, ich konnte es damals nicht.

LG, Bianka
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Martin
Ex-Mod
Beiträge: 2.811
Themen: 101
Registriert seit: 08 2011
#29
14.10.11, 21:16
(13.10.11, 20:46)Verlaine schrieb:  Hallo Martin,
zum Umweiseln ziemlich spät, oder?
Wo stehen die Bienen? Bist Du mit dem Einfüttern komplett fertig?
Dann geht die neue Königin garnicht mehr in Eilage?
Bei uns in der Eifel sind die Bienen Anfang Oktoker aus der Brut gegangen.
LG. Bianka

Hallo Bianka,

Es war zum Umweiseln nicht zu spät. Es war noch warm genug, es waren kaum mehr Drohnen da und wenn die alte Kö gekillt ist, nehmen die Völker jede Königin an, ohne noch eine eigene neue nachziehen zu wollen. Das Einfüttern hab ich in die Länge gezogen, immer was oben drauf gelassen. Die neuen Königinnen wurden problemlos angenommen, Brut war noch da.
Da es aber immer noch relativ warm ist und Buckfast-Bienen in warmen Wintern sogar durchbrüten (Carnicas machen selbst im Sommer bei Kälteperioden Brutpausen), werde ich an einem warmen Nachmittag der nächsten Tage nochmals einen Blick in die Völker werfen, ob von der neuen Kö auch jetzt noch Brut da ist.

Auf dem Land hat man eher Massentrachten, das stimmt. Aber in der heutigen grünen Agrarwüste bedeutet bereits der Ausfall einer Massentracht eine Lebensbedrohung für die Völker eines Standimkers. Wer dann noch Honig ernten will, muß wandern. Bei mir ist dank eines Bio-Landwirts immer was zu finden, zwar keine Massentracht, aber doch soviel, daß ich im Sommer nicht füttern muß. Massentracht wäre dieses Jahr Raps gewesen, aber dank eines zu trockenen Frühjahrs wurde zu wenig Nektar gebildet, so daß meine Honigernte wesentlich niedriger war, als die eines Bekannten in 15 Kilometer Entfernung.

Langjährige Imker können natürlich Fehler machen und Neuimker können ein Gefühl für die Mädels haben. Imkerei ist nicht einfach und ich denke, Imkern erfordert wie Gärtnern Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. Ein Kollege von mir hat vier Jahre mehr Imkererfahrung als ich, macht aber brutale Anfängerfehler, so daß ich mir vorgenommen habe, ihm auf die Finger zu schauen, damit er nicht weitere Völker vernichtet. Ich bin zwar kein Besserwisser, aber wenn ich weiteren Völkerverlust verhindern kann, sag ich auch Erfahreneren meine Meinung.

Liebe Grüße,

Martin
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Martin
Ex-Mod
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Registriert seit: 08 2011
#30
16.10.11, 20:33
Heute wurde ich mit den Folgen falscher Varroa-Behandlung konfrontiert. Ein Kollege von mir behandelte sein einziges Volk mit 85%iger Ameisensäure in zu großer Menge, mit vier Tagen Abstand. Er liquidierte damit nicht nur die Varroa, sondern auch eine ganze Generation Bienen. Das Volk stellten wir vor ca. vier Wochen zu meinen Völkern - in einem erbärmlichen Zustand. Eine Königin war da, allerdings eine umgeweiselte, weil die alte vermutlich durch die Behandlung geschädigt war, dafür war kein Futter eingelagert, trotz Einfütterung, also vermutlich war Räuberei geschehen.
Ich setzte Futter drauf, das zwei Wochen lang nicht angenommen wurde, dann waren sie oben und holten das Futter, wurden aber gleichzeitig wieder geräubert.
Heute habe ich das Volk durchgeschaut. Sehr wenige Bienen saßen auf den letzten verdeckelten Brutzellen, ohne sich zu bewegen. Der größere Teil davon war tot, auch die noch lebenden bewegten sich nur schwach. Vermutlich war auch die Brut durch die letzten kalten Nächte irreversibel geschädigt. Ich sah keinen Weg mehr, dieses Wrack eines Volks zu retten. In den nächsten Tagen werde ich die toten Bienen abfegen und den Kasten auf Vordermann bringen, damit mein Kollege wenigstens nächstes Jahr einen Neuanfang machen kann. Und ich werde ihm dabei auf die Finger schauen! Ich bin zwar auch noch Anfänger, aber solch brachiale Fehler mache ich nicht.

Nachdenkliche Imkergrüße,

Martin
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