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Bienenjahr 2015
Martin
Ex-Mod
Beiträge: 2.811
Themen: 101
Registriert seit: 08 2011
#1
13.04.15, 22:09
Hallo beisammen!

Das Jahr 2014 war für mich das katastrophalste in meiner Imkerkarriere. Ich verlor drei von fünf Völkern (eins verhungerte während der Obstbaumblüte, eins schwärmte unbemerkt und fiel dann Räuberei zum Opfer und das dritte (agressivste) verlor seine Königin und nahm drei Versuche, mittels zugesetzter Brutwaben eine neue Königin nachzuziehen nicht an.
Also habe ich nur zwei Völker eingewintert und war reichlich demotiviert, hab die beiden Völker auch bis heute kaum beachtet. Aber heute musste es endlich sein, daß ich die Mädels mal unter die Lupe nahm. Und: Beide Völker haben den Winter gut überstanden, sind sehr stark, haben Brut auf 5 bzw. 6 Dadant-Brutwaben und zudem noch genug Futter. So gesehen hat das Bienenjahr 2015 für mich sehr gut begonnen und ich bin grad voll motiviert, aus den beiden Völkern in diesem Jahr wieder fünf oder sechs zu machen. Allerdings brauche ich unbedingt einen zweiten Standort, an dem ich Ableger aufstellen kann. Mal sehen, ob ich was finde.

Wie seid Ihr in dieses Jahr mit Euren Bienen gestartet? Man hört ja von 30 bis 50 Prozent Verlust, zumindest hier in Baden-Württemberg, aber mich würde interessieren, wie es den Imkern unter uns gegangen ist. Meine 60 Prozent waren ja keine Winterverluste, sondern bereits Verluste im Sommer, die ich hoffe, bald wieder ausgeglichen zu haben.

Neugierige Grüße,

Martin

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vanda
Weiser Krauterer
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Beiträge: 4.692
Themen: 11
Registriert seit: 05 2013
#2
15.04.15, 23:10
(13.04.15, 22:09)Martin schrieb:  Ich verlor drei von fünf Völkern (eins verhungerte während der Obstbaumblüte, eins schwärmte unbemerkt und fiel dann Räuberei zum Opfer und das dritte (agressivste) verlor seine Königin und nahm drei Versuche, mittels zugesetzter Brutwaben eine neue Königin nachzuziehen nicht an.

Is ja lustig - fast genau wie bei mir!
Meine 6 Völker (5 Völker + 1 Ableger) sind letzten Sommer auf 3 geschrumpft - warum genau die 3 Völker leer waren, keine Ahnung, vermutlich auch teils geschwärmt und der Rest ausgeräubert. Ein weiselloses Volk und den Ableger hab ich dann vor dem Einfüttern zusammengepackt und damit auch nur 2 Völker überwintert.

Ich habe heute auch die erste richtige Komplettdurchschau gemacht - ein Volk ist schon proppenvoll mit Bienen und hat den fehlenden Baurahmen (meine Völker überwintern auf 9 Waben pro Zarge und der Imker war mal wieder zu langsam :whistling: ) direkt mit einer riesigen Naturwabe ausgefüllt.
Da heute die ersten Kirschblüten aufgegangen sind und bei dem heißen Wetter damit zu rechnen ist, dass die Süßkirschen morgen in voller Blüte stehen, kam gleich der Honigraum drauf.

Das zweite Volk ist noch nicht so voll, aber auch schon recht fleißig, Honigraum braucht es aber vermutlich erst im Sommer...

[Bild: DSCN1699_zps6i98ri3s.jpg]
der Bienenstand im April 2014

[Bild: DSCN4904_zpsxtbpojku.jpg]
der Bienenstand heute
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Immelieb
Unregistriert
 
#3
18.04.15, 03:40
Letztes Jahr war bei mir zwar nicht gut aber schlecht auch nicht. Leider gab es kaum Honig bei mir wodurch ich dann lieber Ableger gemacht habe.
Zwischenzeitlich waren es 18 Völker(mit Ableger) wovon ich im Herbst 2 verkaufte und 4 wieder auflöste.
Von meinen 12 Völker kamen dann noch 11 in den Winter, ein Ausfall aus Dummheit. Fluglochschieber vergessen und eine Maus zerlegte das Volk.
Jetzt noch 3 Völker.....ein Stand Totalausfall(nicht ausreichend behandelt) und beim anderen Stand nur ein Verlust(Königinn war unbegattet)

Und wie zuerwarten war beginnt das Jahr gut so das es hoffendlich reichlich Honig geben aber jetzt leider die Völker fehlen.
Aber da muss ich jetzt durch und im Sommer Völker vermehren und Fehler so gut wie möglich vermeiden

Gruß Roland
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Bärbel
Weiser Krauterer
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Registriert seit: 08 2011
#4
18.04.15, 06:27
Von unseren drei Baustellen-Bienenvölkern kamen die erhofften zwei durch den Winter, fürs dritte hätten wir im Herbst noch eine Königin gebraucht, aber keine bekommen. Die Zwei sind auch feste am Fliegen.

Honig hatten wir letztes Jahr nur einmal, im Frühjahr. Das Jahr zuvor gabs nur Sommerhonig, bin gespannt, wie es heuer wird!
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freiburgbalkon
Klimazone 8a, († Okt. 2019)
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#5
18.04.15, 09:39
Hallo
mal ein Frage von einer Unkundigen. Neulich im Aldi hab' ich auf dem Honig geschaut, wo der herkommt. Stand überhaupt nix drauf!! Dann hab ich so gedacht, könnte ja theoretisch sogar aus Fukushima kommen und man weiss es nicht. Dann hab ich ihn stehen lassen und den (natürlich teureren) Honig von dem Imker hier in unserem Viertel gekauft, der hat jede Woche einmal seinen Stand auf der Staße. Findet Ihr das nicht auch komisch, dass auf dem Honig nicht stehen muss, wo der herkommt? Auf dem Obst steht ja auch drauf, wo es herkommt.
Neulich auf einer Propolisseite hab ich gelesen, dass die Halter ihre Bienen artgerecht halten, und sie haben den Austausch durch Zucker beanstandet. Wie steht Ihr dazu? Hab zwar keine Ahnung, aber rein gefühlsmäßig finde ich es auch nicht gut, den (für uns ungesunden) Zucker den Bienen zu geben. Wenn man Honig entnimmt, muss man denn dann unbedingt einen Ersatz wie z.B. Zucker in den Bienenstock tun? Oder kann man auch Honig entnehmen, ohne ihn durch was zu ersetzen?
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Bärbel
Weiser Krauterer
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#6
18.04.15, 10:31
Wie ich - als Neu-Jungimker - gelernt habe, kommt man gar nicht drumrum, den Bienen Honig zu entnehmen, wenn man die Völker gesund haben will. Die Bienen sind, ähnlich wie die Kühe, auf Hochleistung gezüchtet und wollen sammeln und sammeln und sammeln. Läßt man den Honig drin, werden sie faul, weil die Vorratskammern voll sind und die Königin legt automatisch weniger Eier, ist ja kein Bedarf an neuen Bienen, wenn alles dicht ist. Schlecht für die Volksgesundheit. Zum anderen wird der Rapshonig, der bei uns ja aufgrund der großen Anbauflächen dominiert, innerhalb kürzester Zeit steinhart, die Bienen könnten den im Winter gar nicht mehr verwerten. Hatten wir auch schon, dass Bienen auf den vollen Waben verhungert sind, einfach, weil sie das harte Zeug nicht aufnehmen können.
Wäre die Landschaft (und die Gärten) Bienenfreundlicher, müsste man nicht soviel einfüttern, Waben mit Honig wird wohl jeder Imker hängen lassen. Aber woher sollen die Bienen im Sommer/Frühherbst noch Nahrung herbringen? Von den paar Asterstöcken in vereinzelten Gärten wird ein prächtiges Volk den Winter über nicht satt. Zudem ist Zuckerwasser schnell verfügbar, das müssen die Bienen nicht groß umarbeiten.

Auf dem Honig steht meines Wissens nach schon, wo er her kommt. Meist steht drauf: "aus EU und Nicht-EU-Länder" d.h. da ist alles mögliche drin.

Wenn Du für ein 500g-Glas Honig vom richtigen Imker weniger wie 5 Euro bezahlen musst, schätzt der Imker meines Erachtens nach die Arbeit der Biene nicht. Schau Dir eine Biene an und überleg Dir, wie groß der Honigmagen einer Biene sein kann und schätze dann mal, wie oft so ein Bienchen ausfliegen muss, oft bis zu drei Kilometern weit, um auch nur ein Glas Honig zu füllen!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.04.15, 12:57 von Bärbel.)
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freiburgbalkon
Klimazone 8a, († Okt. 2019)
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#7
18.04.15, 20:56
ja, ist mir absolut klar, dass der Honig im Aldi irrsinnig billig ist, wie das Meiste dort. Ich meine es stand drauf von ausserhalb der EU. Ich hätte es aber gern etwas genauer gehabt. Und lieber zahle ich bei einem Imker mehr, wenn ich weiss, dass es den Bienen besser ging. Was würde denn konkret den Bienen schaden bei der Produktion von solchem Billig-Honig?
Also würdest Du aber auch sagen, dass man den Bienen schon eigenen Honig lassen soll und nicht zuviel durch Zucker ersetzten sollte?
Mit "schlecht für die Volksgesundheit" meinst Du wohl, dass das Volk in der nächsten Generation wesentlich kleiner werden würde, wenn die Königin weniger Eier legt? Oder würden die Bienen krank werden, wenn sie faulenzen dürften und weniger sammeln "müssten"?
Toll, wie die Königin automatisch weniger oder mehr Eier legt, wenn die Waben voll oder leerer sind! Wie die das wohl steuert? Immer wieder verblüffend, die Natur.
Bienenzucht ist sicher viel schwerer als Rosenzucht.
Muss mich mal schlaumachen über Zucht-Bienen und Wildbienen und deren Lebensweise...
Danke jedenfalls für die Antwort.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.04.15, 21:02 von freiburgbalkon.)
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Martin
Ex-Mod
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#8
18.04.15, 22:09
Honig ist der Winterproviant der Bienen. Der böse Imker klaut diesen Proviant und muß den Bienen stattdessen Ersatz bieten, damit sie durch den Winter kommen. Zuckerwasser war früher das einzige, was als Ersatz gefüttert wurde, heute kann man auch verschiedene Sirupe geben, die z.B. auf Weizen basieren.
Ob man den Bienen besser Honig lässt oder nicht, ist umstritten. Ich bin der Meinung, daß der Wintervorrat zumindest zu einem Teil aus Honig bestehen sollte. Einfach weil der natürlicher als das Zuckerwasser ist. Entsprechend lass ich meinen Bienen auch im Sommer etwas Platz im Brutraum, damit sie dort Honig einlagern können.
In einem Punkt muß ich Bärbel richtigstellen: Heutige Bienen sind aufs Sammeln gezüchtet. Der Imker muss aber nicht zwangsläufig Honig entnehmen, sondern er muß dafür sorgen, daß die Bienen immer genug freien Platz haben, um das Brutnest vergrößern und gleichzeitig Honig einlagern zu können. Bei modernen Magazinbeuten werden dann oben auf die Bruträume Honigzargen aufgesetzt, damit oben immer genug Platz zur Einlagerung ist, während unten die Brut großgezogen wird. Im Extremfall kann man oben auch drei, vier, fünf Honigräume draufpacken, die die Bienen dann vollmachen. Ob der Imker nun Honig klaut oder nicht: wichtig ist, daß das Volk immer genug Platz hat, um Brut großzuziehen.
Geht den Mädels der Platz aus, werden sie nicht etwa faul, sondern erkennen, daß das Volk zu groß für den Platz wird. Dann werden neue Königinnen nachgezogen, die dann das Volk übernehmen, während die alte Königin mit einem Teil des Volks abhaut (schwärmen) und woanders einen neuen Platz sucht.
Die Legeleistung der Königin orientiert sich nur teilweise am vorhandenen Proviant. Da kommen weitere Faktoren hinzu wie Wetter/Temperatur, Tageslänge (Jahreszeit), usw. Während Schlechtwetterperioden hören manche Königinnen ganz mit der Eiablage auf.
Das ganze ist ein sehr komplexes Thema, bei dem man viele weitere Aspekte einbeziehen muß.

Liebe Imkergrüße,

Martin
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Bärbel
Weiser Krauterer
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#9
19.04.15, 06:39
(18.04.15, 20:56)freiburgbalkon schrieb:  Was würde denn konkret den Bienen schaden bei der Produktion von solchem Billig-Honig?

Den Bienen schadet der Billig-Honig nicht, außer Du gibst die ungespülten Gläser in den Altglascontainer. Dort finden die Bienen den Honig und bringen so evtl. Krankheiten ins Volk. Das kann aber auch bei deutschen Honig passieren, deshalb die Gläser immer spülen.

Wenn ich die Abgaswolken über den Großstädten Asiens sehe, möchte ich von dort keinen Honig haben. Und wenn ich dran denke, wie sich unsere Imker über die streng kontrollierten und getesteten Spritzmittel aufregen, möchte ich nicht wissen, was den Tieren in Ländern angetan wird, in denen nicht so sehr auf verträgliche Mittel geachtet wird.

Honig, der immer flüssig bleibt, bestes Beispiel die Plastik-Quetsch-Flaschen, ist gruselig. Honig kandiert immer, mal schneller, mal langsamer. Besondere Sortenhonige brauchen lang zum fest werden, unsere Feld-, Wald- und Wiesenhonige sind oft schon in den Waben so fest, dass sie sich nicht mehr schleudern lassen. Dauerflüssiger Honig wurde erwärmt, und sobald Honig eine bestimmte Temperatur überschritten hat, ist er nur noch besseres Zuckerwasser, die gesunden und besonderen Bestandteile sind jetzt weg. Über 40°C ist der Honig "leer".

Martin hat natürlich recht, dass die Bienen endlos sammeln, wenn man ihnen den nötigen Platz gibt. Ich habe aber erst das mit dem Faul-Werden gelesen, muss mich nochmal schlau machen. Ist aber nicht so wichtig. Tatsache aber ist, dass das Volk schwärmt, wenn es zu eng im Kasten wird, egal ob zuviel Honig oder zuviele Bienen. Und wenn das Volk schwärmt und es nicht eingefangen wird - was bei uns berufstätigen Hobbyimkern leicht passieren kann - dann ist es dem Tode geweiht. Dank der eingeschleppten Varroa-Milbe ist jedes Volk, welches vom Imker nicht behandelt wird, über kurz oder lang tot.

Wir schleudern i.d.R. im Juni und dann nochmal im Juli, alles was nach dem zweiten Schleudern von den Bienen gesammelt wird, bleibt ihnen auch. Im Früh-Herbst schaut der Imker nach, wie gut die Speisekammern der Bienen gefüllt sind und gibt entsprechend Futter. Je nachdem, wie warm/kalt der Herbst/Winter/frühes Frühjahr ist, muss auch mal nachgefüttert werden, sind die Bienen aktiv (warmes Wetter) brauchen sie mehr Futter als sie eingelagert haben.

Auszug aus der Fachzeitschrift Bienenpflege 04/2015: "...dass nicht jeder Honig für die Überwinterung geeignet ist und dass nicht das Zuckerwasser, sondern vor allem eine ausreichende natürliche Pollenversorgung für das Überleben des Volkes wichtig ist. Honig ist im Wesentlichen der Energieträger im Bienenvolk, quasi das Öl zum Heizen und das Flugbenzin im Sommer. Die wichtigen Nährstoffe stammen fast ausschließlich von Pollen."

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freiburgbalkon
Klimazone 8a, († Okt. 2019)
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#10
19.04.15, 12:02
Ich danke Euch für Eure tollen Erklärungen!
Das mit dem dauerhaft flüssigen Honig ist ja mal interessant!
Früher, als ich ein Kind war, kam manchmal ein Mann zum Honigverkaufen zu den Häusern. Er hat solche goldfarbenen Metalleimerchen verkauft und da war dunkler Honig drin, Wald- oder sogar Tannenhonig. Ich meine, der blieb auch immer flüssig. Wurde der dann zu hoch erhitzt oder bleibt solcher Honig eher flüssig?
Ich könnt Euch jetzt noch ewig Löcher in den Bauch fragen, z.B. ob in tropischen Ländern auch Bienen existieren, oder in Finnland und Norwegen und Island... Aber das kann ich ja auch über Suchmaschinen rausfinden...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.15, 12:04 von freiburgbalkon.)
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