05.05.15, 21:56
(05.05.15, 17:26)wastl91 schrieb: Irgendetwas dürfte mir aber dann doch im Kampf gegen die Läuse zur Seite stehen, ich sehe nämlich ständig leere, weiße Blattlaushüllen und keine Läuse in deren Nähe?
Schwebfliegen und legen ihre Eier auch gerne in Blattlauskolonien. Wenn die Larven schlüpfen, dann finden sie die Blattläuse als Nahrung vor. Sie saugen sie aus und deshalb bleibt die leere "Hülle" zurück.
Freu dich sogar auf Deinem Balkon funktioniert der biologische Kreislauf, zumindest in dieser Hinsicht.
Ganz früher (vor K&R-Forumszeiten) hab ich Blattläusen immer selbst den Garaus gemacht, und hatte trotzdem oft den ganzen Sommer lang verlauste Rosen.
Nun bin ich da viel gelassener.
Ich beobachte immer, ob Schwebfliegen, Florfliegen oder Marienkäfer in der Nähe der Rosen sind. Wenn ja, kann ich sicher sein, dass sich das Blattlausproblem innerhalb weniger Wochen erledigt.
Heute hab ich 2 verlauste Rosenknospen entdeckt - aber auch eine wunderschöne, große Schwebfliege, die suchend (nach einem guten Ei-Ablageplatz, wie ich hoffe!) in den Rosen herumtanzte. Ich denke, das Blattlausmittel kann ich mir auch heuer wieder sparen!
Hilfe zur Identifikation der "guten" Blattlausräuber ( bei Sichtung auf dem Balkon also nicht nervös werden, sondern sich gelassen zurücklehnen und sich darüber freuen):
Schwebfliegenlarve:
Florfliegenlarve:
Marienkäferlarve - die gelben Flecken können auch orange bis rot sein:
Florfliegen-Eier:
Nützlinge brauchen auch entsprechende Nahrung, daher ist ein komplett lausfreier Balkon gar nicht erstrebenswert. Erst wenn es derart überhand nimmt, dass Pflanzen eingehen, sollte man nachhelfen.
Ebenso brauchen die Raupen der geliebten Schmetterlinge Nahrung. Kille ich die Raupe oder entferne das Beikraut, das als Nahrung dient, werde ich auch keine Schmetterlinge sehen.
Und nicht jede "Raupe" ist schädlich - siehe Schwebfliegenlarve.
Ich finde diese Zusammenhänge sehr interessant und spannend.
Zumal ich z.B. nicht jede Raupe, die ich auf meiner Terrasse vorfinde, identifizieren kann. Aber bis jetzt haben sich keine unerwünschten Gäste langfristig breitgemacht.
Außer vor vielen Jahren einmal der Rüsselkäfer, der hatte im 2. oder 3. Terrassenjahr fast alle Blumen und Pflanzen zum erliegen gebracht. Mit einem kompletten Austausch der Erde, neuen Pflanzen und Nematoden im Gießwasser sind wir den Rüssler losgeworden. Seither sehe ich nur vereinzelte Exemplare, die bisher keinen nennenswerten Schaden anrichten.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.05.15, 23:00 von susima.)
Gibt das Leben Dir Zitronen, mach Limonade draus!