Gartenrundgang 2015 - Bilder des Tages

[Brigitte]

So streng würde ich das nicht sehen mit Unkraut oder Absichtskraut.

Ich auch nicht!
Heuer habe ich mir im Frühjahr 3 kleine Ableger eines "Unkraut"-Grases aus dem Wald geholt. Die haben sich so schön entwickelt, daß ich mir noch eine Pflanze vom Waldweg geholt habe... da wird sie eh nur plattgetreten. Jetzt steht sie - auf 5 Töpfchen verteilt - bei uns im
Garten und kommt im Frühjahr auf ein neues Beet, zusammen mit Hostas und Farnen.

[Billabong]

So streng würde ich das nicht sehen mit Unkraut oder Absichtskraut. - Wenn es dir gefällt, dann pflanze es doch.

Tut's ja nicht. Also das getopfte.

Das ausgesäte hat mir gefallen, sonst hätt ich ihm keinen Samen abgeluchst.

Aber ich sehe mal wieder, in was für guten Händen ich bei euch bin. Sooo herrlich, das Gefühl.

Habe letzten Herbst ein Wildgräsel von hinterm Haus ins heilige Rosenbeet gepflanzt, weil's die filigransten Blütenbüschel der Welt hat. Hat sich ausgebreitet wie ein dicker Yeti, aber nur horstig, und es sieht sooo schön aus.

Da isses:

[vanda]

na sowas - dein Förster-Gras schaut aus wie etwas, das hinterm Haus blüht und das ich bisher für Unkraut gehalten habe.

Es ist vermutlich auch ein Reitgras (Calamagrostis). Von dieser Gattung gibt es unterschiedliche Arten mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Heimisch und als Forst- und Wiesenunkraut kaum wieder loszuwerden ist das Landreitgras Calamagrostis epigejos. Das fliegt hin- und wieder von Waldrändern, Kahlschlägen oder Brachen in den Garten und breitet sich dann durch kaum mehr entfernbare Rhizome flächig aus.
Für den Garten eher tauglich ist aber das weniger invasive Gartenreitgras Calamgrostis x acutiflora 'Karl Foerster' oder z.B. 'Waldenbuch'. Auch das kann sich aussäen, wenn ihm der Standort zusagt, aber wird niemals invasiv. Oder 'Overdam', das zart gestreifte Blätter hat, die besonders in Frühlingspflanzungen mit Tulpen toll aussehen.
Beide haben wunderschöne Blütenstände, besonders im Gegenlicht, aber in den Garten würde ich mir das heimische Landreitgras ganz bestimmt nicht holen (dann könnte ich auch gleich Giersch, Ackerschachtelhalm und Quecke pflanzen), wenn es mit dem sehr standfesten und robusten 'Karl Foerster' doch eine so tolle Alternative gibt.

Habe letzten Herbst ein Wildgräsel von hinterm Haus ins heilige Rosenbeet gepflanzt, weil's die filigransten Blütenbüschel der Welt hat. Hat sich ausgebreitet wie ein dicker Yeti, aber nur horstig, und es sieht sooo schön aus.

Das scheint mir eine Rasenschmiele (Deschampsia caespitosa) zu sein, auch eine heimische Art, die eher im Halbschatten wächst. Ein ganz tolles Gras, das schöne gleichmäßige, dunkelgrüne Horste bildet und sich auch fröhlich aussät (aber zumindest gut zu entfernen ist, wenn man das möchte). Von der Rasenschmiele gibt es für den Garten unzählige Auslesen, von niedrig bis hoch, von goldenen bis bronzefarbenen Blütenständen, z.B. 'Bronzeschleier', 'Goldschleier', 'Tauträger', 'Schottland' oder 'Goldtau', eine niedrige Sorte, die nicht versamt.

Ein Garten ohne Gräser ist für mich unvorstellbar , denn keine anderen Stauden schaffen es, alleine durch die zu den meisten anderen Stauden kontrastierende Wuchsform Struktur und Spannungsaufbau ins Beet zu bekommen und das noch oft bis in den Februar, wo vieles andere schon vergammelt oder abgeschnitten ist.
Wer z.B. keinen Platz für eine Blumenwiese hat, kann auch einfach ein paar Quadratmeter nur mit Rasenschmiele bepflanzen und mit z.B. Fingerhüten oder Zierlauch ergänzen, denn in der Masse wirken die Gräser-Blütenstände wie eine große, fluffige Wolke! Hugh - Gräser-Fanatistin-vanda hat gesprochen

[Moonfall]

*hüstel*...
Graserfanatikerin Vanda, danke für die Info, dann habe ich am Teich wohl das Landreitgras Calamagrostis epigejos. Die Beschreibung in deinem Link passt ja perfekt.

Mir gefällt Gras nicht in jedem Beet, vor allem wenn es um Rosen mit klassischen Stauden geht. Aber in Prairiebeeten und so wie du es beschreibst mit Fingerhüten und Zierlauch, das stelle ich mir traumhaft vor.

[vanda]

Och, zu Rosen passt die Rasenschmiele ganz vorzüglich, z.B. zu historischen Rosen, gerade wenn sie naturnah in der Wiese oder am Gehölzrand stehen, oder probier mal das Diamantgras, das passt auch zu klassischen Kombinationen.
Oder toll als Solitär, z.B. an der Terrasse oder am Teichrand mit sensationell leuchtender Herbstfärbung ist das hohe Pfeifengras, Molinia arundinacea 'Transparent' oder 'Windspiel' oder oder oder...

Ich werd Euch Gräsermuffel schon noch auf den Geschmack bringen

lalalaaa... ... lalaa..... laaaaaaa... hüstel

[Moonfall]

Das kam jetzt falsch rüber, ich meinte, in klassische Rosenbeete mit Stauden passen Gräser nicht. Natürlich gibt es wunderbare Kombinationen, wenn die Rosen in der Wiese stehen, oder am Teichrand oder im Prairiebeet.

Ich habe ja selbst alle möglichen Gräser im Garten, aber eben nicht überall. Kann ja morgen mal Fotos und Namensschilder der Gräser zusammensuchen. Man merkt sich ja nicht mehr alles.

[vanda]

Na gut, ich gebe zu, man muss Gräser nicht überall haben aber, äh, naja - fast Wobei, iIch muss ja ganz still sein, hier stehen bis auf ein Chinaschilf alle Gräser noch in Töpfen rum, die jedes Jahr größer werden, weil wir es einfach zeitlich nicht schaffen, die bestehenden Beetflächen zu räumen und von dr*cksk*cks-ackerwinden zu befreien, aber in meiner Vorstellung ist im neuen Garten alles schon ganz perfekt!
Mit 'The Pilgrim', Mutterkraut, Agastache, weißen Echinacea und Bronzefenchel, lila Herbstastern und einem zarten Gräserhauch im Hintergrund... seufz...

[Unkrautaufesserin]

Liebe Vanda,

da ich auch Giersch in meinen Garten pflanze und säe (und unglücklich bin, weil er bisher nicht will ) ist es höchste Zeit, daß Du mich mal in die wunderbare Welt der Gräser verführst...

Ich zeige morgen mal zwei Fotos: ein blühendes Gras, was ich nicht kenne und ganz erstaunt über die Blüte war, und eins, was vielleicht sogar ein Getreide ist.

Liebe Grüße, Mechthild

[vanda]

Zum Glück brauch ich Giersch nicht pflanzen, er ist eh da, und hinten in der Wiese darf er sich auch ganz ungestört austoben. Aber ich habe mal für teures Geld diesen panaschierten Giersch gekauft, weil ich den in einer bestimmten Kombination als flächigen Bodendecker wollte, und natürlich wurde DER ratzfatz komplett von den Schleimern weggefressen.

Ja, zeig mal die Bilder, ich kann aber nix versprechen. Ich kenn mich zwar mit den meisten staudigen Ziergräsern aus, aber mit Einjährigen und Getreide, ahem, eher weniger...

[Brigitte]

Ihr Lieben, wärs nicht schöner, wenn ein Mod die Gras-Beiträge in den neuen Gras-Strang verschieben würde? So auf 2 Stränge verteilt, finde ich es noch unübersichtlicher als zuvor...

Mein Vorschlag:
Falls jemand gegen ein Aufteilen dieses Strangs ist, kann er sich hier melden.
Ansonsten wird Schweigen als Zustimmung gewertet und Martin gebeten, morgen nochmal Basteln.
(Ich wäre für ein Verschieben der Beiträge ab Beitrag # 756)

Giersch und Schnecken. Das ist ja meistens ein harmonisches Zusammenleben. Aber wenn der Giersch geschwächt ist, dann schlagen die Schleimer zu. Dort, wo ich Gierschblätter abgerupft und den Boden wiederholt dick gemulcht habe, schwächelt der Giersch. Und promt werden die vereinzelt erscheinenden Blätter abgefressen. Das ist eine nette Zusammenarbeit von Mensch und Mollusk.
Der panachierte Giersch ist wohl schwächlicher als der Grüne.