Insektenhotels

[Zimtstern]

Hallo zusammen.

Trotz das ich keinen richtigen Garten (mit Wiesenfläche usw.) habe sondern nur einen gemeinschaftlichen Hof mit Pflanzbereichen vor meinem Teil des Hauses und immerhin einem kleinen Stück Wiese, ist mir das Thema Pflanzen/Natur und deren Tierwelt wichtig.

Da hier offenbar leider weder ein Igel-Schlafhaus, noch ein Vogelfutterhaus und bisher auch das Marienkäfer-Haus nicht angenommen wurden, möchte ich es nächstes Jahr mit einem stehenden Insektenhotel versuchen. So zusagen anstatt die Tiere direkt zu füttern, zu einem insektenreicheren Garten beizutragen und damit unter anderem auch die insektenfressenden Tiere zu unterstützen.

Hierfür habe ich einen sonnigen und gleichzeitig regen- und windgeschützten Platz an der Hauswand. Ich bin aber verunsichert, weil ich hier und da gelesen habe, das manche im Handel angebotenen Insektenhotels gar nicht wirklich optimal für die gedachten Insekten geeignet sein sollen. Und extra ein großes Insektenhotel zusammen zu stellen, in welches dann blödestenfalls niemand einzieht, wäre ärgerlich und unnötig.

Deshalb meine Frage an euch, ob hier vielleicht jemand schon Erfahrung mit dem Thema Insektenhotels hat?

LG Zimtstern.

[Cornelssen]

Naja, aaalso: die Waschbären finden es interessant, an den kompakt Gebauten rumzuklettern und möglichst viel kaputt zu machen... - dann runterschmeißen.

Dodo hat letzte Nacht mächtig Spektakel gemacht und einen ordentlich durch die Gegend gejagt, als der sich in den Hof getraut hat: war nach Mitternacht. Die Nachbarn hat es bestimmt nicht gefreut, den Bären auch nicht: er hat sich danach nicht mal mehr an die Reste der Meisenknödel getraut . Du musst also auch die "Nebenwirkungen" bedenken, Zimtstern...

Inse,
die inzwischen den früheren Faden zum Thema entdeckt hat.

[Erdling]

Hallo Zimtstern,
ich habe auch gelesen, dass es bei den Insektenhotels manchen Murks gibt und habe mich zuvor sehr ausführlich damit beschäftigt. Über den Nabu oder aus guter Literatur bekommt man schon Hinweise auf was zu achten ist.
Ich habe mehrere Insektenhotels im Garten. Zwei selbst gebaute, die muss man alle paar Jahre mal neu bestücken, die Holzteile und Pflanzenstengel splissen und gehen kaputt. Sie sind inzwischen knapp zur Hälfte gefüllt. Auch zwei einfache dicke Hartholzscheiben, mit kleinem Dach, die ich mit entsprechenden Bohrlöchern versehen habe. Klappt auch ganz gut. Aber ich habe auch einige aus Gartencentern oder auch aus einem Discounter, der das immer wieder regelmäßig anbietet. An denen habe ich auch große Freude und bisher keine Probleme(sind zwischen2-4Jahre)und sie sind extrem gut besucht, ca. Dreiviertel der Röhren sind voll. Und wenn ich sehe dass sich zB Holz verzieht, es Lücken gibt oä, dann verleime ich es neu. Und alle bekamen von mir ein zusätzliches Dach aus Dachpappe oder Teichfolie. 
Da du noch nicht weißt, wie das bei dir angenommen wird, fang klein an und beobachte wie die Löcher gefüllt werden.
Und wegen der Vogelfutterstelle: um Vögel anzulocken ist es meiner Ansicht nach wichtig, ihnen schon im beginnenden Herbst feste Futterstellen anzubieten, auch über das ganze Jahr kleinere Mengen immer wieder nachzufüllen. Sie merken sich die Futterplätze und kommen dann immer öfter und regelmäßig. 
Viel Glück.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.19, 18:03 von Erdling.)

[Gudrun]

Gute Erfahrungen machte ich mit diesen Hotels

Habe drei davon ... und sie sind mal mehr mal weniger bewohnt.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.19, 18:33 von Gudrun.)

[Brigitte]

Diese Seiten:
https://www.wildbienen.info/artenschutz/...fen_01.php
werden vom Nabu empfohlen.
(Unten auf der Seite auf "Zur nächsten Seite dieses Kapitels >" klicken. Und Zeit mitbringen; es sind sehr viele Infos.)

[Moonfall]

Bei den gekauften Hotels würde ich wirklich vorsichtig sein. Ich habe ein Häuschen mit mehreren Fächern, da wird nur der Holzblock mit den gebohrten Löchern bewohnt. Die Zapfen hinter Gitter interessieren keinen, das hörte ich auch in einer Fernsehsendung mit angeblichem Insektenexperten. Ein angebliches Fach für Florfliegen blieb auch leer. Ein entzückend bemaltes Stück Ast mit gebohrten Löchern wurde leer gelassen, heute finde ich die Löcher zu groß und zu wenig tief.

Dann füllten wir eine leere Weinkiste mit Aststücken, in die GG verschiedene Löcher bohrte, da gingen Wildbienen rein. In die Zwischenräume steckten wir Schilfhalme, die blieben leer. Leider sieht immer wieder ein Vogel nach, ob nicht doch was drin ist, dann liegen die Halme auf dem Boden.

Dafür fand ich an einer sandigen, sonnigen Stelle Löcher im Boden, da nistet eine Bienenart. In einem Beet fand ich eine Wespe mit so schlanker Taille, dass sie wie ein Skelett wirkt. - Was ich damit sagen will: ein Insektenhotel kann nur einigen wenigen Insekten als Heimstätte dienen. Angeblich sind das auch die nicht so seltenen Arten. Wichtiger ist ein vielfältiger und giftfreier Garten, wo auch im Boden und an anderen Stellen nistende Insekten ihre Platz finden. Dazu noch die passenden Futterpflanzen und Überwinterungsmöglichkeiten, ein kleiner Teich... 

[vanda]

Hier haben wir das Thema schon recht ausführlich besprochen, mit Erfahrungsberichten und so gut wie allen empfehlenswerten Herstellern und Infoseiten:

https://www.kraut-rosen.de/Thread-Wildbienen-und-so

[Zimtstern]

Für Bienen habe ich viele Infos über geeignete und ungeeignete Unterschlüpfe gefunden, auch Bezugsquellen für bereits fertige, geeignete, Unterschlüpfe verschiedener Arten, Größen und Formen. Ich denke da werde ich mir etwas aus einzelnen fertigen Unterschlüpfen etwas zusammenstellen. Zu Unterschlüpfen für andere Insekten gab es anscheinend leider eher weniger zu finden. Beispiele wo z.B. Florfliegen nicht reingehen, aber kein positives Beispiel dazu.

Ich habe vor, mehreren Arten etwas zu bieten, gerade Raupen scheinen hier (hatte ich schon 2, eine z.B. zwischen Haustür und Rahmen) vorzukommen. Spinnen haben natürlich genau so ihr Anrecht, Marienkäfer, usw.

[Orchi]

Ich habe ein Häuschen mit mehreren Fächern, da wird nur der Holzblock mit den gebohrten Löchern bewohnt. Die Zapfen hinter Gitter interessieren keinen,

genau meine Erfahrung. Auch die Bambusröhrchen wurden erst nach über einem Jahr angenommen, als schon deutliche Alterungsspuren zu erkennen waren. Ich vermute mal die waren mit irgendeiner Chemie behandelt. Dann hat GG ein einfaches Holzkistchen mit Bambusstücken bestückt. In verschiedenen Dicken so wie der Bambus in Töchterchens Garten halt gewachsen war und diese Röhren waren schon im ersten Jahr fast komplett bewohnt, so dass direkt ein Erweiterungsbau her musste

[Moonfall]

Bei Brigittes Link kann man viel zu den Problemen lesen. Bei Bambus gibt es offenbar Häuschen mit zu fransigen Schnittflächen oder auch zu kurze Halme.