Insektenhotels

[Angelika]

Wir haben auch schon ein großes Insektenhotel gebaut. Damals noch nicht so gut informiert und blauäugig. Heute würden wir viel anders machen.

Auf der Landesgartenschau letztes Jahr hier vor Ort war ein gekauftes, da waren auch ettliche grobe Fehler bei der Verarbeitung.

Wichtig ist beispielsweise gegen die Wuchsrichtung der Faser von Holz zu bohren, also nicht in Baumscheiben, bei denen man die Jahresringe erkennen kann, sondern von der Seite in den Klotz hinein. Und das Bohrloch muss auch sauber sein, darf keine Späne oder spitze Holzfasern haben. 

Kürzlich waren wir auf einem Vortrag über Insekten da wurde angesprochen, dass Insektenhotels eigentlich auf die Insekten ausgerichtet sein sollten, wie das Nahrungsangebot derzeit in der Umgebung ist, denn nur die Insekten die da sind können es nutzen. 

Da Wildbienen und Insekten keinen so großen Flugradius haben wie Honigbienen beispielsweise, können sie aufgrurnd der Flurbereinigung und der großen Äcker oftmals nicht mehr eine größere Strecke überwinden, da dazwischen die vielen Ecken von früher fehlen, auf denen noch Artenvielfalt besteht. So bleiben sie in dem Bereich in dem sie geschlüpft sind, da sie nicht wahllos Pflanzen besuchen können, sondern auf wenige Pflanzen angewiesen sind.

[vanda]

Zu Unterschlüpfen für andere Insekten gab es anscheinend leider eher weniger zu finden. Beispiele wo z.B. Florfliegen nicht reingehen, aber kein positives Beispiel dazu.

Ich habe vor, mehreren Arten etwas zu bieten, gerade Raupen scheinen hier (hatte ich schon 2, eine z.B. zwischen Haustür und Rahmen) vorzukommen. Spinnen haben natürlich genau so ihr Anrecht, Marienkäfer, usw.

Florfliegen: gängige rote Kästen, nur müssen die mindestens 30cm breit sein, sonst werden sie nicht angenommen. Aber generell ziehen sich Florfliegen lieber in Garagen, Schuppen etc. zurück, im Sommer übernachten sie hier geschützt in den Buchsbüschen.

https://www.naturgartenfreude.de/2016/03...egen-flop/


Marienkäfer: brauchen auch keine gebauten Hütten, Marienkäfer überwintern wie viele Spinnen gern im Laub am Boden, besonders in Staudenlaub, das sich beim Trocknen zusammenrollt, z.B. von Pfingstrosen oder Sonnenblumen, oder auch besonders gern in den trockenen Blattscheiden des Purpurfenchels, wenn man die Stängel stehenlässt. Also am besten Laub in den Beeten liegenlassen, wenn man's vielen Käfern und Spinnen etwas luxuriöser machen möchte, einfach eine kleine Laub-Ecke mit einem Dach versehen, dass es dort trockenbleibt.
Hier wandert etliches Stauden-Laub und Staudenschnittgut auf die Fläche des nun nicht mehr genutzten Tomatenunterstands, da kann es ungestört liegenblieben bis nach den Eisheiligen, wenn die meisten Insekten die Winterruhe beendet haben. Bis dahin ist es auch gleich der perfekte Mulch.

Ansonsten immer gut: kleine Häufen aus Zweigen und Ästen, auch hier überwintern viele Spinnen.

Generell sollten Wildbienennisthilfen NUR für Wildbienen angelegt sein, direkt daneben sollten möglichst keine Spinnen etc. wohnen, die die
Bienen dann beim Schlupf im Frühling gleich verfühstücken.

Auch die oft ausgestellten Riesen-Wildbienen-Nisthilfen sind eher kontraproduktiv - je dichter die Besiedlung, desto schneller breiten sich Krankheiten aus und umso mehr Parasiten stellen sich ein. Lieber mehrere Kleine an unterschiedlichen Stellen anbringen.
Und, wie Angelika schon angesprochen hat, je mehr Wildbienen man mit Nisthilfen ansiedelt, desto mehr passende Blütenpflanzen müssen dann auch verfügbar sein, denn die Population wächst damit recht rasant - ein Bienenweibchen schafft ja im Idealfall mehrere Dutzend Nachkommen - daher sollte sich dementsprechend auch die Anzahl der passenden Pflanzen von Jahr zu Jahr vergrößern.