Hallo, Gast!     Login     Registrieren Suche     Mitglieder     Kalender     Hilfe
Login
Benutzername:
Passwort: Passwort vergessen?
 

  1. Kraut und Rosen
  2. Kraut und Rosen
  3. Naturgarten
  4. Konifere - und nun?
Seiten (2): 1 2 Weiter »

Ansichts-Optionen
Konifere - und nun?
Cornelssen
Unregistriert
 
#1
03.04.15, 22:03
Bin mir nicht mal so sicher, dass das in "Naturgarten" gehört - aber Koniferen sind ja auch Pflanzen, die mal aus der freien Narur entwendet wurden...

Problem(chen): die Kneipe nebenan hatte an der Nordseite des Hauses den Eingang zum Lokal und zum Tanzsaal/Festsaal. Da hatten sie links und rechts im Abstand von ca 10m zwei Koniferen im Minikübel positioniert. Bei Wind fielen sie um, und rollten zuweilen samt Kübel durch die Gegend (auch auf den Parkplatz), bei Regen bekamen sie Wasser - wenn sie nicht umgefallen waren.

Die Konifere nahe am Eingang haben sie manchmal wieder aufgestellt. Die andere, direkt vor meinem gewöhnlichen Parkplatz, habe ich immer wieder aufgestellt, Erde nachgefüllt, beim Gießen meiner Pflanzen vorm Haus auch gegossen, manchmal habe ich ihr auch Dünger gegeben und schließlich offiziell angeboten, diese armselige Pflanze mit meinen Pflanzen vorm Haus zu betreuen. Das wurde dankend angenommen. Die andere Konifere ging ein. Die Wirtin war bass erstaunt a) dass die eingegangen ist und b) dass die von mir betreute nicht eingegangen ist und freute sich über den "Schmuck" am Eingang. :head:

Mit der Zeit ging ich dazu über, den Kübel bei Sturm in meinen Durchgang zum Hof zu ziehen: da konnte er nicht umfallen. So auch im letzten Spätherbst geschehen. Dabei merkte ich, dass das Ding langsam doch etwas schwer für mich wird und beschloss deshalb, es über die eher stürmische Jahreszeit gleich da stehen zu lassen. Dann mussten die Mülltonnen raus und deshalb zog mir mein Sohn den Pott weiter in den Hof, aus dem Gang heraus in die Sonne, damit die Mülltonnen rausgebracht werden konnten. Der Konifere bekam das gut. Anlässlich der Ankündigung von Niklas kam sie wieder in den Durchgang und sollte anschließend eigentlich wieder auf ihren Platz vor der Kneipe. Aber:

Die Kneipe hat zum 1. April geschlossen. Niemand hat sich verabschiedet. Die sind einfach verschwunden. Die Buschtrommel sagt, der Gebäudeeigentümer habe noch keinen geeigneten Nachpächter gefunden. Und jetzt habe ich eine eher jämmerliche Konifere im viel zu kleinen Kübel, die ich seit 8 Jahren gepflegt habe und deshalb nicht wegwerfen will. Aber was mache ich jetzt mit dem Teil, das sich über Winter in der Sonne sichtlich erholt hat?

a) einen Dummen finden, der sie geschenkt nimmt. Unwahrscheinlich.
b) größerer Kübel (vorhanden) und erst mal bis auf weiteres stehen lassen
c) im Garten pflanzen -
aber Wo? :huh:

"Eigentlich" habe ich keinen geeigneten Platz zum Auspflanzen, aber Kübel finde ich lästig und pflegeintensiv. Das Teil hat auch nach seiner langen Leidenszeit eine wesentlich bessere Behandlung verdient. Aber mit was verträgt die sich - und mit was nicht? Mein Garten ist schmal und lang und überall stehen Bäume, meine und die von Nachbarn hinterm Zaun.

Habt Ihr gute Ideen für mich bzw. diese misshandelte Pflanze? Bitte?

Inse,
derzeit leicht verknatzt über diese Art des nachbarlichen Verschwindens

Nachtrag: habe eben mal recherchiert. Es handelt sich um eine Zypresse, genauer: eine Thuja; mags also eher feucht...
Zitieren
Moonfall
Weiser Krauterer
*****
Beiträge: 10.172
Themen: 83
Registriert seit: 02 2013
#2
03.04.15, 23:47
Gibt es auf diesem nachbarlichem Grundstück kein Fleckchen, wo du sie schnell eingraben kannst? :devil:

Klimazone 7b, im Osten Österreichs
Suchen
Zitieren
Cornelssen
Unregistriert
 
#3
03.04.15, 23:55
Nein: da gibt es zwar viel Ungepflegtes, aber das würde auffallen. Das Grundstück hat auch einen neuen Eigentümer. Mit dem alten habe ich mich sehr gut verstanden, den neuen kenne ich nicht mal: da riskiere ich nichts, denn im Ernstfall benötige ich seine Zustimmung, wenn ich mal was Größeres über den Zaun transportieren will, wenn ich die Westwand der Remise (auf die Grenze gebaut) kontrollieren, pflegen etc. will (da kommt nach wie vor japanischer Staudenknöterich hoch und muss rechtzeitig entfernt werden) - und wenn ich erreichen will, dass da endlich eine korrekte Abwasserentsorgung installiert wird: da gibt es ein WC, dessen Abwasser nach wie vor in Richtung meiner ehemaligen Senkgrube (die es nicht mehr gibt!) gedrückt wird und dann an der Westwand der Remise hochsteigt (da ist ein Biergarten Clown ). Allerdings braucht der neue Nachbar mich auch: für die Kontrolle der Ostwand der Restaurantküche (auch auf Grenze gebaut): die reißt zuweilen und muss dann zeitnah repariert werden - auf meiner Seite...

Inse
Zitieren
Unkrautaufesserin
Unregistriert
 
#4
09.04.15, 23:23
Ach Inse,

jetzt ist Dir also eine streunende Thuja zugelaufen...:noidea:
Ich würde sie irgendwo auf die Grenze pflanzen, möglichst weit hinten, denn der Garten fällt ja nach hinten zu etwas ab. Da bekommt sie mehr Wasser.

Oder pflanze sie irgendwo auf der Hunderunde wild ein. Ich füttere ja wirklich alles und habe sogar die gebrauchten Fische einer Bekannten, aber eine Thuja käme mir nicht in den Garten.:undecided:

Liebe Grüße, Mechthild
Zitieren
vanda
Weiser Krauterer
*****
Beiträge: 4.692
Themen: 11
Registriert seit: 05 2013
#5
10.04.15, 00:00
Ich weiß gar nicht, was alle immer gegen Thuja haben. :noidea: Clown
Ich mag die als Solitärpflanzen echt gerne, zumindest die "normalen", lockeren Th. occidentalis, sie duften gut und für Vögel sind sie eine optimale Nistgelegenheit, wenn sie ungeschnitten alt werden dürfen.
Wir haben hier auch eine "gerettete" im Topf, die inzwischen schon über 2,50m hoch ist. Da unser Garten auch schmal und lang ist und überall große Bäume stehen, muss sie auch vorerst im Kübel bleiben - hält sich da aber sehr gut und schon recht lang und ist vermutlich mit ihren Wurzeln schon nach unten ins Erdreich ausgebüxt...
Unser Nachbar gegenüber hat eine uralte, nie geschnittene Thujahecke, das sieht phaenomenal (und durchaus in einen Naturgarten passend) aus, verdeckt prima das hässliche 70er-Jahre-Glasbaustein-Haus daneben und ist vor allem im Winter ein wahres Vogelparadies.

Hast Du kein Plätzchen an irgendeiner Haus- oder Schuppenecke, wo so ein wachsendes Ausrufezeichen einen Akzent setzen könnte? Wenn man die Pflanze als Baum wachsen lässt, kann man sie später auch ganz gut aufasten, so dass sie unten nicht viel Platz wegnimmt.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.15, 00:07 von vanda.)
Suchen
Zitieren
Cornelssen
Unregistriert
 
#6
10.04.15, 01:16
An sich hab ich nicht viel gegen Koniferen - eher viel dagegen, wie sie hier meist zugerichtet werden. Außerdem ist meine Schwester allergisch dagegen, aber das ist nebensächlich, da sie weit weg wohnt und selten zu Besuch kommt.

Die Probleme sind folgende:
Lt. Baumsatzung muss ein Baum, der keinen Bestandsschutz hat, so weit vom Zaun weg gepflanzt werden, wie er hoch wird. Da mein Garten schmal ist, bleibt nur ein Platz am Zaun: will sagen, die Thuja muss als Strauch gehalten werden und darf nur die maximal zulässige Zaunhöhe erreichen (1,80m). Da ist nix mit "Baum".

Ich weiß sehr gut, dass das sehr schöne Bäume werden können. An dem Haus, in dem ich in Hannover wohnte, war so ein Solitär auf 10m Höhe gewachsen: sah großartig aus, vertrug sich relativ gut mit einer Magnolie, die sich neben ihm behauptete, aber nicht mit dem Kriminalkomissar, der auch noch im Haus wohnte. Der hatte nämlich beobachtet, dass böse kleine Jungs anderen Kindern ihre Sachen wegnahmen und sie unter/hinter diesem Baum versteckten: das Versteck musste also weg - und das Ergebnis sah genauso radikal aus wie im Görlitzer Park in Berlin. Rundum bis in 2m Höhe ohne Äste - das war ein trauriger Anblick, drunter wuchs nichts und dann fiel, kaum dass die alte Eigentümerin, die den Baum gepflanzt hatte, gestorben war, die Entscheidung, dass der Baum ganz weg müsse: die Behörde gab die Erlaubnis und auf einmal kam sehr viel mehr Licht in den Garten - aber bis alle Wurzeln raus waren und der Boden sich erholt hatte, - das, öhm, dauerte...

Zudem: Koniferen, gleich welche, wirken sich auf die umgebende Bepflanzung nicht unbedingt positiv aus, wenn diese Bepflanzung nicht von vornherein darauf ausgelegt ist. Meine ist nicht darauf ausgelegt. Es deutet sich aber inzwischen an, dass es ein Plätzchen für die Konifere geben könnte: am neuen Unterstand für den Rasentraktor...

Inse
Zitieren
Brigitte
Unregistriert
 
#7
10.04.15, 11:19
(10.04.15, 00:00)vanda schrieb:  Ich weiß gar nicht, was alle immer gegen Thuja haben.

"Alle" haben ja garnix gegen Thuja. Im Gegenteil: in neuen Gärten werden sie zuhauf gepflanzt (zusammen mit Kirschlorbeer).

Sie bieten allerdings nur Unterschlupf/Nistmöglichkeiten, aber keine Nahrung.
Heimische Gehölze dagegen werden von zahlreichen Tieren als Futterpflanzen genutzt.
Viele Arten sind auf bestimmte Gehölze angewiesen. Thuja gehört nunmal nicht zu diesen wertvollen Gehölzen. Sie wird aber massenweise gepflanzt, weil sie billig ist.
Eiben oder Buchsbaum sind auch immergrün, aber viel teurer.

Reinhard Witt hat in seinem Buch "Naturoase Wildgarten" eine "Hitparade der heimischen Insektensträucher" veröffentlicht, in der er die Anzahl der auf bestimmte Gehölze spezialisierten Insektenarten auflistet (Bockkäfer-, Rüsselkäfer-, Wanzen-, Blattwespen-, Blattlaus- und Kleinschmetterlingsarten).
Die ersten 10 Plätze und die auf sie spezialisierten Insektenarten sind:

Salweide - 213 auf sie spezialisierte Insektenarten
Eingriffeliger Weißdorn - 163
Schlehe - 137
Haselnuß - 12
Wildrosen - 103
Wildbrombeeren - 85
Feldahorn - 73
Vogelbeere 72
Faulbaum - 45
Kreuzdorn - 45

Das heißt nicht, daß ich nicht auch Exoten im Garten hätte: Koniferen, Rhodos, Flieder, Forsythie.
Exoten machen aber nur einen kleinen Teil unseres Gehölzbestands aus.
In neu angelegten Gärten sieht das leider oft ganz anders aus.

Dies ist also nicht als Vorwurf o.ä. gemeint, sondern nur als Erklärung, aus welchen Gründen Thuja nicht bei jedem beliebt ist.

Es grüßt
Brigitte
Zitieren
Moonfall
Weiser Krauterer
*****
Beiträge: 10.172
Themen: 83
Registriert seit: 02 2013
#8
10.04.15, 13:09
Ich mag Thuja und Scheinzypresse auch nicht, einfach weil sie hier fast ausschließlich als viereckige Hecke verwendet werden. Das sieht nur noch wie eine dunkle Mauer aus. Da finde ich doch eine gemischte Hecke, an der man die Jahreszeiten noch erkennen kann, viel schöner.
Dann gibt es noch die unsäglichen Vorgartenbepflanzungen der 70er Jahre, mit div. "pflegeleichten" Koniferen... :crying: ... da soll man kein gestörtes Verhältnis zu Thujen haben?

So einen ausgewachsenen Baum habe ich noch nie gesehen. :rolleyes:

Klimazone 7b, im Osten Österreichs
Suchen
Zitieren
Martin
Ex-Mod
Beiträge: 2.811
Themen: 101
Registriert seit: 08 2011
#9
10.04.15, 20:14
Ich habe was gegen Thuja: Eine Kettensäge! Um die Gärtnerei, in der ich über zwei Jahrzehnte gearbeitet habe, dürfte so etwa ein Kilometer Thujahecke gestanden sein, die wir alle zwei Jahre schneiden mussten. Seither bin ich vorgeschädigt und da der ökologische Wert der Thuja in unseren Gefilden sehr gering ist, mag ich das Zeug einfach nicht. In meinem Garten jedenfalls ist die Überlebenschance einer Thuja gleich null!

Liebe Grüße vom Thuja-Feind

Martin
Suchen
Zitieren
vanda
Weiser Krauterer
*****
Beiträge: 4.692
Themen: 11
Registriert seit: 05 2013
#10
10.04.15, 22:53
(10.04.15, 11:19)Brigitte schrieb:  Viele Arten sind auf bestimmte Gehölze angewiesen. Thuja gehört nunmal nicht zu diesen wertvollen Gehölzen.
Das ist halt eine subjektive Wertung. Als Deckung vor allem im Winter und sicherer Nistplatz im Sommer ist eine Thuja eben auch wertvoll, auch wenn sie keine Nahrung bietet. Männliche Eiben bieten ja auch keine Nahrung.

Zitat:Sie wird aber massenweise gepflanzt, weil sie billig ist.
versteh mich nicht falsch, diese Rasen-Thuja-Lorbeerkirschen-Kiesgärten sind natürlich in jeglicher Hinsicht eine Katastrophe (auch gestalterisch). Aber genausowenig wie eine Brennnessel automatisch "gut" ist, nur weil sie "nützlich" ist, ist eine Thuja "schlecht", weil sie halt keine Insekten ernährt. Wir reden ja wohlweislich vom Garten und nicht von der freien Landschaft.

Außerdem kann die Thuja ja nix dafür, dass die Baumschulen, Gartenmärkte und vor allem Baumärkte so eine beschränkte Auswahl haben und viele Neu-Gartenbesitzer ein ebenso beschränktes Wissen über die Möglichkeiten und sich leider meistens vom Bad bis zum Garten komplett im Baumarkt eindecken. :thumbdown:

Zitat:Dies ist also nicht als Vorwurf o.ä. gemeint, sondern nur als Erklärung, aus welchen Gründen Thuja nicht bei jedem beliebt ist.
Ich denke, Thuja (und Koniferen allgemein) sind, wenn wir ehrlich sind, bei "Naturgärtnern" vor allem unbeliebt aufgrund ihrer meist gestalterisch fragwürdigen Verwendung oftmals in Monokultur, in ausschließlich immergrünen, "pflegeleichten" Gärten, als endlose Meter Schnitthecke entlang von Straßen oder als traurige, halbvertrocknete Gestalten vor Kneipen und Läden (siehe Inse). Dabei kann eine als Einzelbaum gepflanzte Thuja sich z.B. wunderbar in einen blühenden Garten einfügen, zwei Bäume können ein Hoftor (oder ein Friedhofstor) rahmen und auch Heckenelemente passen sich gut in naturnahe Gärten ein, es muss ja nicht rings um den Garten sein, aber vielleicht nur als Lehne hinter einer Bank oder als ruhiger Hintergrund für eine Staudenrabatte.
In englischen Gärten bewundern wir doch auch riesige Eibenhecken, witzige Topiary-Figuren und gigantische Atlas-Zedern - und keiner käme auf die Idee, die umzusägen, weil sie niemand als Nahrung dienen. Ganz im Gegenteil, ein gut gestalteter Garten lebt auch von Spannung und Gegensätzen, von Lebendigkeit und Ruhe, und da können Koniferen als immergrüne Ruhepunkte im bunten Blütengewimmel ihren Trumph ausspielen!

Martin, ich habe in der Baumschule früher auch mehr als einmal tagelang mit Frostfingern Thuja-Inventur (2138, 2139, 2140... tongue ) machen müssen - aber wie gesagt - es kommt eben auf die richtige Verwendung an! wink

Auch Cotoneaster ist ja so eine Hass-Pflanze bei Gärtnern, weil sie nur großflächig und einfallslos verwendet wurde, meist in Kombination mit modernistischer, ebenso einfallsloser Betonarchitektur oder in schäbigen Waschbetontrögen. Seit ich Imker bin, musste ich meine generelle Cotoneaster-Aversion aber überdenken, da ich jetzt weiß, dass sie eine sehr gute Nahrungsquelle für Bienen sind. :angel:

Langer Rede kurzer Sinn: die Abneigung bezieht sich oft nicht auf die Pflanze selbst, sondern auf die gedankliche Verbindung zu schlechter Verwendung, die wir im Kopf meist sofort herstellen.

@Inse: schön, dass sich vielleicht doch eine Lösung findet! smile
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.15, 23:03 von vanda.)
Suchen
Zitieren
« Ein Thema zurück | Ein Thema vor »

Seiten (2): 1 2 Weiter »


  • Druckversion anzeigen
  • Thema abonnieren

Kontakt & Impressum

Forenteam   Kontakt   Impressum

Rechtliches

Datenschutz   Nutzungsbedingungen  

Diverses

Cookies RSS  Tomaten-Forum

Deutsche Übersetzung: MyBB.de, Powered by MyBB. Crafted by EreeCorp.
Linearer Modus
Baumstrukturmodus