Marienkäfer züchten

[betulapferd]

Hallo,

bin gerade am Überlegen, ob ich nicht mal Marienkäfer züchten sollte.
Dass das geht kann man ja im Internet nachlesen...schon klar!
Mich würde aber interessieren, ob das schon mal jemand von Euch gemacht hat?

Im Sommer schlendere ich immer mit einem Glas durch den Garten und "ernte" Marienkäfer. Die setze ich dann auf die mit Läusen befallenen Pflanzen...und ratz-fatz futtern die Punktkäfer brav die Läuse weg. Und: wenn man mehrere Käferchen auf eine Pflanze setzt, dann springt auch schon mal ein Käfermännchen auf ein Käferweibchen (naja so ist das nun mal....) Vorrausgesetzt, dass da gaaaanz viele Läuse dran sind, denn so sehen die Marienis auch eine Chance für ihre Nachkommen und sind ganz fleißig dabei welche zu zeugen! So waren jedenfalls meine Beobachtungen dazu, die mir auch sehr schlüssig erschienen.

Nu reichen mir aber die Marienkäfer oft nicht aus bzw hab auch noch andere Hobbies als Marienkäfereinsammlerin mehrmals täglich.

Deswegen eben die Idee sie zu züchten.

Nochmal die Frage, die mich interessiert:
Hat schon mal jemand von Euch Marienkäfer gezüchtet?

Ach ja, ich hätte eine kleine Bitte: würde mich sehr freuen, wenn es hier nur um positive Meldungen über diese Nützlinge geht...
Danke.

Liebe Grüße von Elke

[Unkrautaufesserin]

Liebe Elke,

nein, selber gezüchtet habe ich noch nicht. Dabei sehe ich auch einige Probleme, angefangen damit, daß Du erst mal Blattläuse züchten müßtest...

Du kannst die chinesischen Pünktchenkäfer im Fachhandel kaufen... mit allen bekannten Risiken und Nebenwirkungen...

Aber so grundsätzlich finde ich Deine Idee spannend! Berichte doch mal, was draus wird!

Liebe Grüße, Mechthild

[Erdling]

Hallo Elke,
gezüchtet habe ich meine nicht, nur ihre Gefräßigkeit ausgenutzt. Im Herbst sammle ich ab und zu welche ein und lasse sie im GH frei, bevorzugt auf die Jungpflanzen, die dort überwintern( mit Frostwächter). Da mein GH nicht durchfriert, vermehren sich natürlich auch Blattläuse bis zum Frühjahr. Ich habe das Gefühl, das sie durch die Marienkäfer so aber auf ein erträgliches Maß reduziert werden. Das mache ich übrigens auch mit Spinnen, verschiedene Arten, die sind auch gute Helfer bei der Schädlingsbekämpfung.
Wie gesagt, nur im Winter nutze ich diese Tierchen verstärkt. Sonst überlasse ich meinen Garten der natürlichen Auslese.

[Moonfall]

Ihr bringt mich da auf Ideen....

Im Garten vermehren sich die Marienkäfer ohnehin von selbst und suchen sich auch die Sträucher mit Nahrung. Aber die Kübelpflanzen im Winterquartier bekommen gerade Läuse. - Da könnte man doch auch Marienkäfer reingeben, wie in einen GH?

[Boni]

Wenn ich meine Pflanzen zum überwintern ins GWH räume setze ich immer Marienkäfer dazu, da ich nie Läuse oder anderes Getier an ihnen gefunden habe, glaube ich schon, dass die kleinen Helfer was genützt haben,

Boni

[Lilli]

Elke, ich hab eine Idee:

Du kommst im Oktober bei mir vorbei und bringst eine große Kiste mit. Denn ab dann hab ich hunderte von Käfern hier im Haus, die du alle mitnehmen kannst.

Die asiatischen suchen in ihrer Heimat Felsspalten auf zum Überwintern. Mangels Felsspalten suchen sie hier die Fensterritzen. Wenn ich im Oktober ein Fenster öffne, prasseln immer Unmengen von Marienkäfern runter. Ein Malheur, weil ich es nicht wieder zumachen kann, ohne viele zu ermorden, also versuche ich, sie mittels einem weichen Besen hinauszubefördern.
Viele sammeln sich dann drinnen an den Fenstern, aber drinnen können sie nicht überleben. Es ist zu warm, sie fallen nicht in den Winterschlaf, finden aber nichts zum Fressen. Die Überlebenden setze ich immer noch raus, nur zur Zeit nicht, weil's zu kalt ist.
Besser haben's die, die sich unter den Dachpfannen sammeln. Wir haben einmal im Februar etliche ausgetauscht und unter allen saßen Massen von Marienkäfern.

In so eine Kiste, Elke, müsstest du dann nur Versteckmöglichkeiten einlagern, viele Lagen Wellpappe z.B. Und sie nur noch draußen zu den Rosen stellen. Mit genügend Öffnungen zum Rauskrabbeln im Frühling.

Die Fahrt hierher würde wahrscheinlich nicht mehr Zeit kosten als eine Züchtung .

Liebe Grüße, Lilli

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.02.15, 14:42 von Lilli.)

[Brigitte]

Ich denke, es geht Elke eher um die Zucht heimischer Marienkäfer. In einem Naturgarten kann es doch kaum erwünscht sein, daß heimische Arten verdrängt werden.

Mechthild irrt übrigens, wenn sie im Züchten des Marienkäferfutters ein Problem sieht: um Nützlinge (wie z.B. auch Schlupfwespen) zu züchten, kann man problemlos Getreideblattläuse züchten. Getreideblattläuse saugen nur auf dem Getreide und gehen nicht auf andere Pflanzen (außer auf ihren Winterwirt: Gräser (Große Getreideblattlaus), Rosen (Bleiche Getreideblattlaus), Traubenkirsche (Haferblattlaus))
Dazu kauft man sich Biogetreide, sät es aus und setzt die Blattläuse (kann man im Internet bestellen) einfach drauf.
Das ist im Haus allerdings aufwändig, weil man laufend neues Getreide säen und die Läuse umsetzen muß. (In der Wohnung werden die Getreidepflanzen schwächlich und kippen bald um. Vielleicht kann man unter besseren Bedingungen langlebigere Pflanzen ziehen. )

Ich glaube, man kann auch heimische Marienkäfer übers Internet kaufen.
Ob das allerdings sinnvoll ist und ob der Aufwand sich lohnt sei mal dahingestellt.

[Unkrautaufesserin]

Ich meinte nicht, daß die Blattlauszucht unmöglich sei.
Viele Paprikaüberwinterer betreiben dies seit Jahren erfolgreich jeden Winter wieder!

Nein, es ist eben nur problematisch. Weizen ziehen unter Kunstlicht, die winzigen Läuse immer wieder umsiedeln... die Luftfeuchtigkeit und Temperatur müssen sehr genau stimmen, sonst gibt es verkrüppelte Tiere bei Läusen und bei Käfern...

Ich habe mal für eine Freundin die Mehlwürmer- und Heimchenzucht als Futtertiere für die Exoten betreut. Sie mußte ein Auslandssemester machen, also habe ich mich alle 2 Tage um das Krabbelzeugs gekümmert. Damals hatte ich erst ein Mausilein, also noch viel Zeit übrig...

Liebe Grüße, Mechthild

[Brigitte]

Wenn man ein Gewächshaus hat, kann man das Getreide auch da aufstellen. Bei meinem Lieblingsgärtner habe ich das zum ersten Mal gesehen. Der hat Blumenkästen mit Haferpflanzen in den Gewächshäusern stehen, damit die Schlupfwespen immer was zu fressen haben.
Ob die Marienkäfer aber dort bleiben oder nicht doch lieber auf Wanderschaft gehen würden, weiß ich nicht.

[Ines]

Ich habe Weizen und Roggen im (unbeheizten) Gewächshaus stehen, für die Kaninchen.
Bisher ohne Blattläuse und auch ohne Marienkäfer .... aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Das Getreide ziehe ich übrigens im warmen Zimmer an, erst lasse ich es im Sprossenglas keimen und gebe es dann in Kisten. Sobald das Getreidegras so ca. 10cm hoch ist, muss es vom Wohnzimmer umziehen ins kalte Treppenhaus. Dort wächst es dann erst mal langsamer .... darf bei guten Wetter auch an die frische Luft zum Abhärten und wird schließlich im Gewächshaus ausgepflanzt.

Geht also schon im Zimmer. Sieht man ja auch am Oster- und am Katzengras.
Apropos Katzengras:
Katzenhalter müssen auf die Getreidekisten aufpassen.
Das kann unter Umständen ganz schön lange dauern, bis das Getreidegras die 10cm Höhe erreicht hat. Wenn es nicht von der Mieze gleich bis zum Grund abgemäht wurde, wird es jedenfalls regelmäßig pinziert