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Monilia an Apfelbäumen
Martin
Ex-Mod
Beiträge: 2.811
Themen: 101
Registriert seit: 08 2011
#1
24.06.14, 21:51
Hallo beisammen!

Bei uns ist ein Apfelhalbstamm krank. Ein "James Grieve" zeigt Symptome, die ich trotz Internet-Recherche nicht eindeutig identifizieren konnte. Also bin ich bei der Landesgartenschau zum Pavillon der Obst- und Gartenbauvereine und habe ein Foto gezeigt und gefragt, was das ist. Die Dame dort tippte auf Feuerbrand (eine meiner beiden Vermutungen), war sich aber nicht sicher und rief ihren Kollegen, der draußen beim Gießen war. Von draußen erkannte er mich, umrundete den Pavillon und in der Zwischenzeit erfuhr ich von der Dame, daß das ein alter Bekannter von mir ist, den ich viele Jahre nur mit Vollbart kannte, seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hatte und nun in rasiertem Zustand nicht mehr erkannte...
Er tippte auf Monilia, sicherheitshalber aber notierten die beiden alle Informationen plus meiner Handynummer, damit mich der Bezirksfachberater zurückrufen kann. Das tat der auch gestern, direkt nach seinem Urlaub.
Seine Diagnose: Monilia. Seine Ratschläge: Den Baum stark auslichten und im nächsten Frühling vor, während und nach der Blüte mit "Teldor" spritzen, einem Pilzmittel von Bayer.
So! Ich bin kein Freund von Bayer und Konsorten und werde dieses Mittel auch nicht anwenden. Somit sehe ich mich vor der Wahl, den Baum entweder zu fällen oder ihn nach einem Auslichtungsschnitt mit biologischen Mitteln zu behandeln. Habt ihr mit Monilia an Äpfeln Erfahrung und wisst, was man ökologisch verträglich dagegen machen kann?
"James Grieve" ist ja eine überempfindliche Sorte und ich würde ihn lieber fällen und durch eine robuste Sorte ersetzen, bevor ich Chemie verwende, aber wenn es ökologisch verträgliche Möglichkeiten gibt, würde ich den Baum gerne stehen lassen, vor allem weil er kaum Alternanz zeigt.
Weiß von Euch jemand, was ich da machen kann, um den Baum ohne Chemie zu erhalten? Ich hab noch Zeit, im Winter wird er entweder gefällt oder radikal zurückgeschnitten.

Liebe Grüße,

Martin
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Cornelssen
Unregistriert
 
#2
24.06.14, 22:25
Ohne Chemie weiß ich nichts. An meinen Apfelbäumen tritt Fruchtmonilia auf. Ich spritze im Frühjahr - wenn die Kirschen dran sind, weil die auch von Monilia befallen waren, - zweimal im Abstand von zwei Wochen mit einem Präparat von Celaflor.

Beide Bäume sind gründlich ausgelichtet worden, was bei beiden eine merkliche Besserung gebracht hat. Außerdem sammele ich Fallobst bzw. den Fruchtabwurf im Sommer möglichst auf und entsorge das. Wichtig: In dieser Phase sind Schnecken die besten Gartenhelfer, die man sich denken kann: sie fressen das befallene Obst sehr gierig, lassen sehr sauber Abgenagtes zurück (Kerngehäuse, Kirschkern) und finden natürlich auch all die Früchte, die man selbst übersehen hat.

Da ich einen Teil meiner Äpfel einlagere, bin ich letztes Jahr dazu übergegangen, die Holzstiegen, in denen sie gelagert werden, nach dem Leeren bzw. zeitig vor dem Befüllen nicht nur gründlich zu reinigen und zu trocknen, sondern abschließend ebenfalls einmal zu sprühen. Das hat Verluste am eingelagerten Obst stark reduziert. Die Früchte habe ich von Anfang an je einzeln vollständig in Zeitungpapier gewickelt. Das Abspritzen hat nochmal zusätzlich geholfen. Die Stiegen sind leider teilweise aus sehr dünnen Holzstreifen zusammengetackert. Deshalb traue ich mich nicht, sie abzuflammen. Das wäre eine - hier nicht mögliche - Lösung der anderen chemischen Art...

Inse
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Xiocolata
Erfahrener Krauterer
****
Beiträge: 630
Themen: 16
Registriert seit: 12 2013
#3
24.06.14, 22:33
Mein Berlepsch hat leider auch Probleme damit.
Ich entsorge alle befallenen Früchte, sobald sie abfallen.
Und abgeschnittene Äste kommen nichr auf den kompost, sondern werden anderweitig entsorgt.
Letztes Jahr habd ich etwa 5 Zentner Äpfel geerntet.
Fällen? Käme für mich nicht in Frage.
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Unkrautaufesserin
Unregistriert
 
#4
24.06.14, 22:58
Monilia ist wohl ein Problem, das wir nicht mehr wegbekommen...:noidea:

Den Baum auslichten, daß er atmen kann. Oder daß ein Vogel hindurchfliegen kann. So kann nach Regen das Laub schnell trocknen und der Pilz sich nicht verbreiten.
Laub und abgeschnittene Äste im Herbst als Kartoffelfeuer getarnt verbrennen, es sei denn, Ihr dürft kokeln. Wir dürfen den ganzen Oktober und April laut Gemeindesatzung im Garten Feuer machen...Dance
Die Asche gleich wieder um den Baum streuen und mit ein bißchen Kompost bedecken.

Und wenn Du die Sorte nicht mehr sehen kannst: weg damit! Es gibt soo viele schöne alte Sorten...:heart:

Liebe Grüße, Mechthild
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lavandula
Will alles ausprobieren!
*****
Beiträge: 3.047
Themen: 90
Registriert seit: 09 2011
#5
25.06.14, 19:21
MArtin, regelmäßig mit Schachtelhalmtee spritzen hilft, zumindest an einem meiner Spalierbäume.
Ich spritze so 3-4mal die ganzen Zweige( weiß ja nicht, ob das bei Dir geht :rolleyes:)
Dann Gesteinsmehl über die Zweigenden stäuben. Es sollte natürlich ein paar Tage nicht regnen.
Chemie an Obstbäumen geht bei mir gar nicht!:w00t:
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Landfrau
Unregistriert
 
#6
25.06.14, 19:54
(24.06.14, 21:51)Martin schrieb:  Weiß von Euch jemand, was ich da machen kann, um den Baum ohne Chemie zu erhalten? Ich hab noch Zeit, im Winter wird er entweder gefällt oder radikal zurückgeschnitten.

Martin, gib ihm eine Chance und schneid ihn stark zurück. Er braucht Licht, Luft und auch gerne mal Wasser. Fällen kannst du ihn dann immer noch, wenn es nicht hilft.
Allerdings mag ich an Monilia nicht so recht glauben. Fotos hast du leider nicht?
Chemie ist ganz sicher keine Option und auch die biologischen Mittel wirken nach meiner Meinung wenig. Vielleicht muss man da dran bleiben. Das ist hier immer das Problem.:blush: Besser sind wirklich robuste Sorte.
Trägt denn der Baum ordentlich oder ist das eher mau? Wichtig wie bereits gesagt, Früchte absammeln und auch ruhig das Laub entfernen. Hast du andere kranke Obstbäume in der Nähe?
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Cornelssen
Unregistriert
 
#7
25.06.14, 22:25
Chemie mag ich auch nicht, aber ich stand vor der Alternative: Chemie im Frühjahr oder kein eigenes Obst. Ein Baum war mir schon eingegangen, die drei Kirschen wollte ich nicht auch noch verlieren - und Äpfel sowie Birne schon gar nicht. Also wurde zunächst der ca 80 Jahre alte Apfelbaum (vom Fachmann) gründlichst beschnitten (und brauchte 5 Jahre, um sich davon zu erholen), die ebenfalls sehr alte Birne habe ich selbst geschnitten: sanft und über mehrere Jahre verteilt. Sie hat das dankbar angenommen.

Ähnlich bin ich mit dem jüngeren, kleineren Apfelbaum verfahren: wirkte auch positiv, allerdings zeigte der als erster nach den Kirschen, dass da Monilia drin sitzt: der Befall ging wohl von den Kirschen aus. Die habe ich - eigentlich Hochstämme - radikal runtergeschnitten, um den Pilz aus den Zweigen zu kriegen und spritze nun immer im Frühjahr bei bedecktem Wetter zu Beginn der Blüte + 2 Wochen danach: noch sind die Bäume so klein, dass ich mit Leiter bis in die Kronen komme beim Spritzen. Meistens sind die Äpfel kurz nach den Kirschen aufgeblüht, sodass sie bei der 2. Spritztour mitbedient werden können - soweit ich dran komme. Der Befall ist merklich zurückgegangen. Das gilt vor allem für den kleineren, jüngeren Apfelbaum, bei dem ich letztes Jahr angefangen habe, Äpfel, die zu dicht beieinander hingen, teilweise etwas vorzeitig auszubrechen, vor allem bei viel Feuchtigkeit während der Reifephase. Der ganz Alte hat sowieso kaum Probleme mit dem Pilz. Die Äpfel sind allerdings auch nicht wirklich lagerfähig: bis Weihnachten müssen sie verbraucht sein. Die Äpfel vom jüngeren Baum lassen sich gut bis ins Frühjahr hinein lagern.

Das reife Obst spritze ich natürlich nicht. Die Nachbarn haben - bis auf einen - ihre Obstbäume gefällt und Koniferenbüsche mit Formschnitt angezogen: "Wir ernten nicht, wir kaufen!" schnöselte einer mal übern Zaun, als ich fragte, warum er seinen Cox orange gefällt hat: zuviel Arbeit, schädlich für den Sozialstatus und wegen der Pilzkrankheit wenig erfolgversprechende Mühe...

"Chemie geht gar nicht" würde bei mir wirklich Verzicht aufs eigene Obst und generell aus Kostengründen die Reduzierung der Ernährung mit Obst bedeuten. Bei gekauftem Obst kann ich davon ausgehen, dass es mehrfach und vielfältig mit Chemie behandelt worden ist: Bioobst wird - außer Bananen - fast nicht im lokalen Kontext angeboten. Da ist mein Obst mit dieser Behandlung der Bäume im Frühjahr immernoch besser als das aus der industrialisierten Landwirtschaft - und preiswerter.

Inse
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Martin
Ex-Mod
Beiträge: 2.811
Themen: 101
Registriert seit: 08 2011
#8
25.06.14, 22:26
(25.06.14, 19:54)Landfrau schrieb:  Martin, gib ihm eine Chance und schneid ihn stark zurück. Er braucht Licht, Luft und auch gerne mal Wasser. Fällen kannst du ihn dann immer noch, wenn es nicht hilft.
Allerdings mag ich an Monilia nicht so recht glauben. Fotos hast du leider nicht?

Doch, aber nur ein schlechtes...

[Bild: 100_2835.jpg]

' schrieb:Chemie ist ganz sicher keine Option und auch die biologischen Mittel wirken nach meiner Meinung wenig. Vielleicht muss man da dran bleiben. Das ist hier immer das Problem.:blush: Besser sind wirklich robuste Sorte.

Klar! Die Goldparmäne und die Champagnerrenette, die meine Eltern noch Anfang der 60er-Jahre pflanzten, sind alte Sorten und leben immer noch. Jonagold, in den 70ern gepflanzt, hält sich auch noch gut, nur James Grieve ist jetzt ganz massiv betroffen, übrigens zeitgleich mit Jonagold gepflanzt. [/quote]

' schrieb:Trägt denn der Baum ordentlich oder ist das eher mau? Wichtig wie bereits gesagt, Früchte absammeln und auch ruhig das Laub entfernen. Hast du andere kranke Obstbäume in der Nähe?

Die Nachbarn zeigen nur ganz wenige Symptome, die ich ausschneiden kann.

Liebe Grüße,

Martin
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Moonfall
Weiser Krauterer
*****
Beiträge: 10.172
Themen: 83
Registriert seit: 02 2013
#9
25.06.14, 23:45
Der sieht wirklich traurig aus. :crying:
Jetzt bin ich gespannt, was die Fachleute sagen.

Ich habe leider auch Probleme mit einer sensiblen Apfelsorte - Elstar, allerdings hat die nicht Monilia, sondern Mehltau. Würde ich nie wieder kaufen, damals wusste ich noch nicht, dass die eine hochgezüchtete Sorte ist. Robuste alte Sorten muß man halt kennen, oder eine gute Baumschule in der Nähe haben.


Klimazone 7b, im Osten Österreichs
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Cornelssen
Unregistriert
 
#10
26.06.14, 10:13
(25.06.14, 22:26)Martin schrieb:  
(25.06.14, 19:54)Landfrau schrieb:  Fotos hast du leider nicht?

Doch, aber nur ein schlechtes...

[Bild: 100_2835.jpg]

Die Nachbarn zeigen nur ganz wenige Symptome, die ich ausschneiden kann.

Liebe Grüße,

Martin

Martin, meine Birne sah überwiegend auch so aus: Auslichten hat sehr geholfen. Allerdings habe ich das nicht radikal gemacht, sondern auf drei Jahre verteilt. Probiers einfach: Du kannst nur gewinnen. Entweder es hilft nichts, Du gewinnst Klarheit und der Baum muss weg, oder es hilft - und der Baum kann bleiben.

Inse

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