Vogelgrippe? - Nein, Grünfinkensterben.

[Brigitte]

Ach Gudrun...
An dem Titel kann ich nun wirklich nichts, aber auch garnichts, Panisches erkennen.
Wenn du das da reininterpretierst, dann ist das deine Sache.

[Acinos Arvensis]

ich bin der Meinung, erhöhte Aufmerkamkeit ist durchaus angebracht, wenn das zu sensibleren Umgang mit den Futterstellen führt. wenn man weiß, worauf man achten soll, macht man nicht so leicht Fehler, die den Futtergästen zum Verhängnis werden könnten. von daher darf der Strangtitel schon etwas alarmierend klingen. vor allem wo es ja für die Vögel tatsächlich um Leben und Tod geht und man außer diesen Maßnahmen keine weitere möglichkeit hat, um den leidenden Tieren zu helfen.
das Füttern einzustellen ist allerdings möglicherweise keine so gute Entscheidung, denn wie Brigitte ja schon gesagt hat, könnten dadurch die Flatterchen an Futterplätze im Umkreis gelockt werden, die vielleicht noch weniger auf hygienische Sicherheit getrimmt sind. nicht jeder ist über die Gefahren informiert. daher ist es wahrscheinlich besser, gezielt "save" weiterzufüttern, als damit aufzuhören.

[Brigitte]

Ich bin immer noch am überlegen, wie ich unsere Futterplätze noch besser gestalten kann.

Das Futtersilo mit dem Waldvogelfutter für die Spatzen stand bisher direkt auf dem Boden (weil auch die Heckenbraunellen sich schon für dieses Futter interessiert haben). Aber da puhlen die Vögel natürlich auch reichlich Körnchen raus und verteilen sie auf dem Boden ums Silo herum.
Um zu vermeiden, daß das Futter dort verunreinigt wird und dadurch Krankheitserreger übertragen werden, habe ich das Silo heute auf ein Drahtgitter gestellt. Dieses Gitter liegt auf einigen flachen Kacheln, so daß die Körnchen, Schalen- und Futterreste durchs Gitter auf den Boden fallen und dann von den Vögeln nicht mehr erreicht werden können.
Nun müssen die Spatzen sich nur noch an diese Konstruktion rantrauen.

Das hängende Silo-Futterhäuschen mit den Sonnenblumenkernen ist ein größeres Problem.
Auch wenn die Vögel nicht aufs Futter koten können, wird es dort trotzdem mit Krankheitskeimen infiziert.
Das Silo hat nicht nur eine kleine Leiste, die verhindert, daß die Körner aus dem Silo ungehindert rausrieseln, sondern auch Sitzstangen, auf denen die Vögel landen können.
Meisen flitzen zum Silo, landen, schnappen sich einen Kern und huschen zum nächsten Sitzplatz, um den Sonnenblumenkern dort aufzupicken.
Finken machen das leider ganz anders. Die "kauen" auf den Kernen rum, bis sie offen sind. Und das machen sie mit Vorliebe direkt am Silo.
Kranke Finken haben einen mit Schalen, Futterresten und Speichel verschmierten Schnabel. Und diesen Schmodder putzen sie dann an Sitzstange und Siloleiste ab. Der nächste Fink kommt dann natürlich damit in Berührung, wenn er sich Kerne holt.
Ein Teil des Schmodders fällt auch runter auf den Boden. Und da suchen dann Rotkehlchen, Heckenbraunellen u.a. nach Futterresten. Verheerend, wenn diese Futterreste vom Schnabel eines schwerkranken Gimpels stammen.

Ich denke, ich bräuchte ein Silo mit so kurzen Stangen, daß die Vögel nicht darauf sitzen können. Sondern nur kurz anfliegen, um sich einen Sommenblumenkern zu schnappen. Ich werde heut wohl mal basteln müssen...

Eine im Garten liegende kleine Teichschale habe ich heut auch schon so umgedreht, daß sich da kein Wasser mehr sammeln kann. Denn in dieser Pfütze wurde gern gebadet und getrunken. Auch von einem kranken Gimpel... den ich heute zum ersten Mal gesehen habe.