Vogelgrippe? - Nein, Grünfinkensterben. - Brigitte - 25.11.14

Heute habe ich den dritten kranken Vogel an der Futterstelle gesehen.
Der erste Dompfaff tauchte vor ein paar Wochen auf: dick aufgeplustert saß er da und mümmelte an den Sonnenblumenkernen rum. Auffallend war außer dem extrem aufgeplusterten Gefieder, daß er kaum auf Störungen reagierte.
Nach 1-2 Tagen war er so apatisch, daß ich mich bis auf wenige Zentimeter nähern konnte. Er atmete sehr schwer, hatte offensichtlich eine Atemwegserkrankung.
Kurz darauf war er tot.
Als nächstes kam ein kranker Grünfink an die Futterstelle. Mit denselben Symptomen. Auch von ihm fand ich nach einigen Tagen etliche Federn auf dem Rasen.
Und heute sitzt da schon wieder ein kranker Grünfink.
Ich habe schon überlegt, die Fütterungen total einzustellen. Aber dann würden die Vögel wohl nur zu Futterstellen in anderen Gärten abwandern.
Wir werden jetzt aber keine Sonnenblumenkerne mehr auslegen, sondern die nur noch in Futterspendern anbieten. Da werden sie nicht so schnell mit Speichel und Kot verunreinigt.
Ich hab echt Schiß, daß hier viele Vögel sterben könnten.
Ob es wirklich die Vogelgrippe ist? Hat jemand von euch mehr Infos darüber?
Nachtrag:
Der Nabu schreibt: "Eine Übertragung auf Singvögel hat es weltweit bisher kaum gegeben. Für Wintergäste am Futterhaus besteht deshalb kein erhöhtes Risiko. "
Also hoffe ich jetzt mal auf eine "normale" Atemwegserkrankung.
Traurig ist es trotzdem, weil man den kranken Vögel so garnicht helfen kann...
RE: Vogelgrippe? -
Sitta - 25.11.14
selber kenne ich mich da nicht aus und
das Netz gibt nicht viel her
da steht was von Atemnot und Apathie
steck´ Dich nicht an Brigitte
RE: Vogelgrippe? - Brigitte - 25.11.14
Danke für den Link!
Da steht unter anderem : "Oft versterben die Tiere allerdings, bevor erste Symptome auftreten: Vermeintlich gesunde Hühner fallen plötzlich tot um."
Das spricht dafür, daß es hier nicht die Vogelgrippe ist. Denn sowohl der kranke Dompfaff als auch der Grünfink kamen
min. 3 Tage lang krank an die Futterstellen, bevor sie vermutlich von einem anderen Vogel oder Raubtier erlegt wurden. (Dafür sprechen die Federn auf dem Rasen...)
RE: Vogelgrippe? -
Julius - 25.11.14
Ich weiß ja nicht, aber könnte es nicht auch sein, dass das liebe Gefieder einfach ganz normal aus Altersgründen verschieden ist? Das aufgeplusterte Gefieder spricht ja nur für Wärmebedürfnis und das präsentierte Futter lädt ja auch ein. Nur so ein Gedanke, Brigitte, es ist doch schöner, zu denken, dass es bei dir so schön ist für die Piepmätze, dass es für sie sozusagen schon der Vorhof zum Paradies ist, als sein Augenmerk zu sehr auf Krankheit zu richten (ganz aus den Augen verlieren muss man es ja nicht).
RE: Vogelgrippe? - Brigitte - 25.11.14
(25.11.14, 19:33)Julius schrieb: Ich weiß ja nicht, aber könnte es nicht auch sein, dass das liebe Gefieder einfach ganz normal aus Altersgründen verschieden ist?
Ne, leider nicht. Die waren eindeutig schwerkrank.
Vögel bekommen kein Fieber; wenn die krank werden, frieren sie. Und dann plustern sie sich auf. Auch wenns eigentlich garnicht kalt ist. Und so extrem aufgeplustert hatte ich zuvor noch keinen Vogel gesehen. Der Dompfaff war mind. doppelt so groß wie die anderen.
Außerdem habe sie sehr schwer geatmet; z.T. mit offenem Schnabel.
Und nicht mehr auf Störungen reagiert. Den Dompfaff hätte ich problemlos greifen können...
Das einzige was ich tröstlich finde ist, daß die Kleinen sich wenigstens satt fressen können und nicht auch noch hungrig sterben müssen...
Wir werden die Fettflocken jetzt nur noch in flachen Schalen servieren und nicht mehr auf den Boden streuen. Ist hygienischer.
Und ich überlege, ob ich für die Hörnchen einen Eichhörnchenfutterkasten bauen soll... irgendwie müssen die ja auch noch an Sonnenblumenkerne kommen und den Futterspender können sie nicht erreichen.
RE: Vogelgrippe? -
Julchen - 25.11.14
Brigitte, ich weiß jetzt nicht, wo ich es gelesen habe - aber gibt es nicht eine Erkrankung, von der überwiegend (ausschließlich?) Grünfinken betroffen sind?
Bei uns waren es zwei Erlenzeisige in den letzten Tagen, die wir tot aufgefunden haben. Aber ich glaube da eher, dass die gegen Fensterscheiben geflogen waren
Die Eichhörnchen kommen übrigens ohne weiteres an die Sonnenblumenkerne in den Säulen, egal ob die im Baum hängen oder auf einer Säule stehen. Das Bild ist einfach köstlich, von unseren 3 hat jedes eine eigene Methode, sich an der Futtersäule zu bedienen, da kann man stundenlang einfach nur zuschauen.
RE: Vogelgrippe? - Brigitte - 25.11.14
Leider waren es ja hier 1 Dompfaff und zwei Grünfinken.

Ich werd aber man nach Finkenkrankheiten googeln.
RE: Vogelgrippe? - Brigitte - 25.11.14
Julchen, danke für deinen Hinweis. Es spricht alles dafür, daß es sich um das Grünfinkensterben, eine Trichomonaden-Infektion, handelt.
Die Symptome, die der Nabu beschreibt (
http://schleswig-holstein.nabu.de/naturvorort/vogelschutz/12602.html) stimmen überein:
"...die beobachteten Vögel apathisch wirkten, aufgeplustert und meist teilnahmslos da saßen, ein mit Futterresten und Speichel verklebter Schnabel erkennbar war... ".
Also: Futterplatz sehr sauber halten.
Und wenn wieder ein krankes Tier auftaucht, die Fütterung einstellen. Für mind. 2 Wochen.
RE: Vogelgrippe? - Nein, Grünfinkensterben. - Cornelssen - 25.11.14
Fettfutter streue ich grundsätzlich nicht auf den Boden und schmiere es auch nicht auf dicke Äste: da kommt zu leicht Kot drauf und dann wird das Futter infektiös. Um die Vögel trotzdem zu versorgen, sammele ich die Netze, in denen Mandarinen und Apfelsinen bzw. Gemüse verkauft werden, und fülle die mit dem Fettfutter, sobald es erkaltet und damit fest geworden ist, dann knote ich das Netz zu. Das hänge ich am Knoten mit S-Haken in die Bäume: für die, die sich nicht dranhängen mögen zum Picken, fällt genug runter - beobachte das täglich. Außerdem lernen Amseln und Drosseln z.B. relativ schnell, wie die Meisen ans Fettfutter kommen und ahmen es nach: ein Vogel fliegt an den Netzballen und bearbeitet ihn, die anderen fressen, was runterfällt: hat letztes Jahr (als ich das anfing) etwa eine Woche gedauert, bis sie den Bogen raus hatten. Am Ende hängen meist ein paar Rosinen im Netz: die werfe ich dann da auf den Boden, wo sonst keine Körnerreste etc. liegen und das Gras sauber wirkt - aber das sind wenige.
Inse
RE: Vogelgrippe? -
Gudrun - 25.11.14
(25.11.14, 20:47)Brigitte schrieb: ein krankes Tier auftaucht, die Fütterung einstellen. Für mind. 2 Wochen.
Wenn mensch nichts in die verkackten Futterhäuschen streut ( die lassen sich besonders bei feuchtem Wetter nicht einwandfrei reinigen ) und statt dessen Futtersilos plus gute Fettknödel aufhängt, ist es doch unnötig, die Vogelfütterung einzustellen.
Natürlich reagieren wir betroffen bei Krankheiten unserer Gartenvögel, die uns so nahe sind. Diese Betroffenheit unter dem obigen Titel zu posten finde ich unangemessen - Panikmache findet doch schon hinreichend in den Medien statt.