Vogelgschichten

[lavandula]

Deine Aufnahmen wie immer ganz toll und Klasse-Camera!

[Märzhase]

Hier ein kleiner Bericht über Silberreiher auf naturwerke.net (Portal für Naturbeobachtungen), auch mit ein paar schönen Fotos von Silberreihern im Prachtkleid (erkennbar an den seidenen langen Federn am Rücken )
Viele der in Deutschland überwinternden Silberreiher stammen demnach aus Ungarn

[Lilli]

Danke Euch für's Lob . Das war einfach Glück. Ich hatte das Fenster schon offen und die Kamera in der Hand, weil ich einen Silber- und einen Graureiher beobachten wollte, die direkt nebeneinander standen. Dann machte ein anderer den Fang.

Und danke für den Link, Märzhase. Ich wünschte ja immer, die Silberreiher kämen auch in den Garten, sie wissen ja nicht, wie viele Mäuse ihnen da entgehen. Aber dort hantiere ich einfach zu viel herum.
Jetzt sind wieder mehr Gänse auf den Wiesen und immer in Gesellschaft von Reihern. Heute kam ich ihnen aus Versehen zu nah und sie flogen davon. Die Gänse und Graureiher, die Silberreiher nicht. Aber kurz drauf sind sie den Gänsen ein Stück weiter gefolgt. Kann gut sein, dass die beim Grasfressen Mäuse aufstören und die Reiher deshalb ihre Gesellschaft mögen.

Heute kam jemand und zeigte mir auf der Treppe einen Kleiber, der beim Vorbeigehen nicht davongeflogen war. Jungvögel hocken im Sommer schon mal auf der Treppe, aber das konnte ja keiner sein. Nach dem Besuch saß er neben der Treppe.



Wie immer kriegte er seine Notfalltropfen, aber ich hatte Sorge, dass vielleicht was gebrochen war. Denn erst hüpfte er nur ein Stück weiter - aber dann endlich flog er ab in die Linde.


Liebe Grüße, Lilli

[Lilli]

Heute gab's draußen nur Schwarz und Weiß. 28 Silberreiher habe ich gezählt und Heerscharen von Rabenvögeln.

Die Starenschwärme wären völlig untergegangen in der Rabenschwärze, wenn sie sich nicht immer wieder von der Wiese in die Lüfte begeben hätten. Irgendwann erhob sich auch die schwarze Masse und die Stare flogen zwischen ihnen hindurch. Ich hatte die Kamera schon vorher in der Hand und da ging's Telefon . Ärgerlich, denn dieses Schauspiel mit verschiedenen Schwärmen gibt's nicht oft. Die Stare waren danach verschwunden und die Rabenvögel haben die Pappeln von der Pappelwiese eingeschwärzt.

Auf der anderen Seite waren einige Silberreiher ganz nah am Garten und natürlich habe ich gleich an ein Foto aus nächster Nähe gedacht. Aber dann sah ich wieder die Jagdhaltung kurz vor'm Zuschlagen und habe drauf verzichtet, dachte, besser, er wird nicht beim Fangen gestört, als dass ich ein weiteres Foto habe.
Obwohl es lohnend gewesen wäre und eben viel näher als neulich das vom Graureiher. Der Silberreiher hieb regelrecht mit dem Schnabel in den Boden und er kam mit einer heftig zappelnden Maus wieder hervor. Es war nicht einfach, sie im Schnabel zu verstauen und er muss sie wohl lebendig heruntergeschluckt haben. Ist schon angenehmer, wenn man dieses Schauspiel nicht ganz so aus der Nähe sieht ...

Liebe Grüße, Lilli

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.01.16, 05:12 von Lilli.)

[lavandula]

Wintervögel von Carl Zuckmayer

Kommt der erste Schneesturm angeschnoben,
Hängt der Talgring schon am Giebel droben.
Sorgt euch nicht! In einem trocknen Eckchen
Baumelt prallgefüllt das Erdnusssäckchen.
Sonnenblumenkern mit Hanf und Lein
Werden reichlich vor dem Fenster sein.

Da der Kleiber taktstockmäßig klopft,
Lässt die Haubenmeise, spitzbeschopft,
Ihren wirschen Flötentriller los,
und der Grünling kreischt tempestuos.
Weht ein Zirpen aus dem Schwarzgetann,
welches nur ein Goldhähnchen sein kann.

Mit der Fastnachtsmaske vorm Gesicht,
Denkt die Blaumeise, man kennt sie nicht!
Stolz der Dompfaff wölbt den roten Bauch,
Und der Bergfink seinen bunten auch.
Glaubt man Blut auf falbem Flaum zu sehn,
Dürfte sichs um einen Hänfling drehn.

Ach was hat dies Rotkehlchen verführt,
Dass es nicht den Drang zum Wandern spürt?
Andre seinesgleichen schnalzen jetzt,
Wo der Kalif Storch den Schnabel wetzt.
Doch vielleicht auch ließ man sie bereits
Bruzzeln in der italien´schen Schweiz.

Dicke Amsel auf dem kahlen Ast,
Wo Du jetzt noch deinen Schmer her hast?
Oder plusterst du dich nur aus Wut,
Wenn du siehst, was sich im Rinnstein tut?
Unbestritten hält dort seinen Platz,
Wie im Sommer der gemeine Spatz.

Hundertmal das Hälschen ausgereckt,
Eh den Schnabel man ins Futter steckt!
Lautlos schleicht der Katzenfuß im Schnee,
Und der Stößer kreist in Wolkenhöh.
Viel zu viele gehen drauf alljährlich.
Passt nur auf! Das Leben ist gefährlich...

Doch ihr wisst, dass man dem schwarzen Mann
Hinterm Fensterkreuz vertrauen kann.

[Lilli]

Ich hatte die Kamera schon vorher in der Hand und da ging's Telefon . Ärgerlich, denn dieses Schauspiel mit verschiedenen Schwärmen gibt's nicht oft.

Nach dem Telefonat fand ich nur noch diesen kläglichen Rest an Staren und Rabenvögeln vor.



Heute waren abwechselnd Stare und Raben in den Pappeln. Hier die Rabenvögel am Abend beim Abflug, ein Ausschnitt nur, den Lärm konnte ich leider nicht mitfotografieren.



Liebe Grüße, Lilli

[Lilli]

Als heute Abend noch einmal die Sonne rauskam, habe ich mich schnell zu einem Gelände-Spaziergang aufgemacht. Aber nicht lang, es war ein zu unerträglicher Lärm. Ich wusste nicht, was schlimmer war. Der Karnevalslärm, den der starke Wind vom Dorf direkt hier hertrug (im Dorf haben eher die Jungen das Regiment übernommen und feiern lauteste Techno-Parties).

Oder die Rabenvögel, die dagegen anlärmten, von den Wiesen in die Linden, dann in die Gartenpappel, auf die Pappelwiese und wieder auf die Wiese am Haus flogen unter unvorstellbarem Geschrei. Die Fotos zeigen immer nur Ausschnitte und nie wie viele es wirklich sind. Ich fühle mich derzeit oft wie bei Hitchcock's Vögeln. Nur sind sie wenigstens nicht aggressiv.





Wie beruhigend, dass der Turmfalke sich nicht von seiner Nussbaumspitze verjagen liess, wenigstens optisch war er heute ein Ruhepol.

Liebe Grüße, Lilli

[Lilli]

Seit's so kalt ist, schreiten hier wieder um die 30 Silberreiher umher. Bei Frost müssen die Wiesen um's Haus besonders attraktiv sein.
Silberreiher diesmal also nicht im Herbstlicht, sondern auf frostiger Wiese. Passt farblich auch.



Und Futter finden sie allemal. Hier auf erfolgreicher Jagd:









Wenn einer was fängt, kommen oft andere schnell dazu. Sie könnten hier ja auch erfolgreich sein. Und tatsächlich. Leider hab ich's nicht erwischt, wie einer fast mit dem ganzen Kopf in die Erde gestoßen ist, und auch nicht, was genau er gefangen hat (der struppige). Nur, dass es geschmeckt hat.





Zwischen all den Reihern lag stoisch ein Hase in der Wiese und störte sich nicht am Jagdgetümmel:



Dann kam Gesellschaft angeflogen:



Weil sie die Gänsegesellschaft mögen, waren sie bald alle bei ihnen, zu weit weg, um weitere Jagderlebnisse zu beobachten.



Liebe Grüße, Lilli

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.02.16, 01:25 von Lilli.)

[Erdling]

Einfach schön, diese edlen Vögel, ich liebe sie.
Toll deine Bilder, herrlich die Farben und das Licht.

[Märzhase]

Das sehe ich jetzt erst... jede Menge Saatkrähen, und dazwischen ein paar Dohlen... da drückte mein "Drang zum Bestimmen" wieder durch

Die Saatkrähe sehe ich bei uns in der Gegend inzwischen nur noch selten. War früher regelmäßiger da. Dohlen sind auch nur vereinzelt vorhanden, eine Kolonie ist in meiner Stadt ansässig, wird aber vom örtlichen Falkner gerne "schlechtgeredet". Dabei sind das so schöne, intelligente Vögel.

Die Silberreiher-Fotos sind natürlich auch wieder 1A