Meine Schwarzen tragen an allen Trieben, die ich nicht vorher abgeschnitten habe, und es ist ihnen völlig egal, ob diese Triebe 1-, 2-jährig oder noch älter sind. In der Pflegeanleitung stand damals allerdings auch drin, sie würden nur am 1-bzw. 2-jährigen Holz tragen. Dann besuchte mich eine Ehemalige mit ihrem alten Vater - einem damals schon sehr betagten Gärtnermeister - und der meinte grinsend: "Blödes Gerücht. Die Kollegen wollen nur, dass man die Sträucher klein hält und sich mehr zulegt, damit der Ertrag reicht. Lassen Sie die alten Triebe stehen bis sie nicht mehr tragen bzw. sich gegenseitig behindern. Dann schneiden Sie das alte Holz raus - bei den Roten und den Schwarzen." Die Sträucher stehen jetzt im 8. Jahr und werden gerade dieser Tage von mir zum zweiten Mal in ihrem Leben beschnitten - das allerdings gründlich (wenn ich Zeit habe: die Pflaumen wollen gepflückt und verarbeitet werden und die Mirabellen auch - der Garten drängelt mal wieder ungeduldig).

Inse

Nachtrag @ Gudrun: ich würds so ähnlich machen wie Gelala: lange Triebe tragen lassen, zur Ernte abschneiden. Dieses Jahr sind meine Brombeeren zum ersten Mal richtig reichlich mit Früchten bestückt und wollten auf dem Boden langwandern. Ich habe sie auf Böcken gelagert, um das zu verhindern. Sowas Ähnliches kannst Du auch mit den Johannisbeeren versuchen: mit alten Plastik-Gartenstühlen z.B. rundum abstützen

Tscha Inse, was ich mal wieder für Gerüchte verbreite hier...

aber wenn dein kleines Stämmchen zusammenbricht Gudrun, ich wars nicht

(17.07.14, 22:27)mondblume schrieb:  wenn dein kleines Stämmchen zusammenbricht Gudrun, ich wars nicht

... das genau ist halt meine Angst. Es ist einfach abartig, wenn aus einer Veredelungsstelle in 50 cm Höhe tierisch viele kräftige Neutriebe von etwa 1 m Länge sprießen. Bei den normalen Sträuchern mach ich halt "Luft und Licht" beim Schneiden.
Werde wohl den einen Pfahl zum Halten durch drei mit Querhölzern obendrauf ersetzen müssen ... und dann intuitiv kürzen

Warum muss frau sich auch so ein doofes Stämmchen zulegen? Wo ich doch alle aufn Stamm gepfropften ( egal wasses iss) eigentlich richtig bescheuert finde

(17.07.14, 22:47)Gudrun schrieb:  

(17.07.14, 22:27)mondblume schrieb:  wenn dein kleines Stämmchen zusammenbricht Gudrun, ich wars nicht

... das genau ist halt meine Angst. Es ist einfach abartig, wenn aus einer Veredelungsstelle in 50 cm Höhe tierisch viele kräftige Neutriebe von etwa 1 m Länge sprießen.

Warum muss frau sich auch so ein doofes Stämmchen zulegen? Wo ich doch alle aufn Stamm gepfropften ( egal wasses iss) eigentlich richtig bescheuert finde

Mann/Frau macht manchmal seltsame Dinge, gelle

Schneide dir von den Trieben schöne Steckis, du hast ja reichlich Schnittgut
und mach dir davon "normale" Stecklinge.

Bisss die soweit sind, Pflege dein Ungeheuer noch ein wenig und dann bekommst
du davon bestimmt schöne Pflanzen ohne doofes Stämmchen

Ansonsten schneide ich die meinigen auch nicht übermässig, aber wenn man zu lange wartet,
verkahlen sie unter Umständen und kommen in schlechten Jahren dann nicht mehr richtig
aus dem Quark.

(17.07.14, 19:26)Gudrun schrieb:  Hab' ihn im Herbst geschnitten bis auf den Schopf

Gudrun, wenn du so viel zurück schneidest, dann regst du den Wuchs damit an. Lieber öfter, dafür weniger schneiden.

So handhabt es GG zumindest an stark wachsenden Obstbäumen, damit sich der Wuchs beruhigt.

Sag ich, wobei ich da nur GG zitieren kann - der sich damit aber auskennt.

Daß schw. Johannisbeeren am einjährigen Holz tragen, heißt ja nicht, daß alte Triebe nicht mehr tragen würden. Denn auch aus denen treiben ja einjährige Seitentriebe aus, die dann blühen. Ich schneide meist nach Gefühl. Die alten Triebe kürze ich bis auf einen kräftigen Neuaustrieb ein. Erst wenn sie sehr alt sind, nehme ich sie komplett raus.

Ja, das schneiden der Bäume und Büsche, was happich da mich nicht schon schlau gemacht und Gespräche geführt...

Mir ist gerade mal wieder ein Spruch begegnet, den ich früher schon zu hören bekam, der gefällt mir am besten zum Thema:

"Wenn sich 3 Leute über den Schnitt unterhalten, gibt es meist vier Meinungen"

Und da kann man noch so viel Gespräche führen und Kurse besuchen und und ...
und wenn man vor dem eigenen Gebüsch steht ist alles doch ganz anders

Dein GG hat recht Angelika, aber das würde ich nur für den Sommerschnitt behaupten, Winterschnitt treibt eher wieder an.
Sieht er es auch so? Und nicht jeder Busch und Baum ist stark wachsend.

Ich halte es da wie Brigitte und schneide nach Gefühl. Das setzt aber auch eine gewisse Erfahrung voraus und die lässt sich schwer
an der Kiste vermitteln. Von daher werde ich mal einen Schnibbelfred eröffnen, da kann man hilfreiche Links drin sammeln und
dort darüber quatschen.

Dusselig wie ich bin, hab ich bei meiner Antwort in den dusseligen Fragen mal wieder die Hälfte vergessen.

Natürlich hatte ich im Kopf, dass das beim Sommerschnitt ist. Starkwachsende Gehölze schneidet mein GG im Sommer, eben, um das Wachstum etwas zu bremsen.

Ein starkes Zurückschneiden im Winter bringt im Frühjahr dann auch ein starkes Austreiben mit. Dann gibt es die Gehölze, die einen Wasserschoss neben dem anderen treiben.

Hab jetzt beim GG nicht extra nachgefragt, aber das ist seine Meinung, das weiß ich aus vielen Schneidejahren unserer Obstgehölze.

Dann sind wir uns ja einig, so kenne ich das auch

(20.07.14, 19:55)Angelika schrieb:  Ein starkes Zurückschneiden im Winter bringt im Frühjahr dann auch ein starkes Austreiben mit. Dann gibt es die Gehölze, die einen Wasserschoss neben dem anderen treiben.

Hab jetzt beim GG nicht extra nachgefragt, aber das ist seine Meinung, das weiß ich aus vielen Schneidejahren unserer Obstgehölze.

So wie der von mir erwähnte Eipeldauer das beschreibt, ist es ganz logisch zu merken. Sorry, wenn ich es nicht korrekt biologisch wiedergebe.

Sinngemäß holt sich der Baum im Herbst vor dem Blattfall alles Brauchbare in die Wurzeln und stösst dann die Blätter ab. Im Frühling beginnen langsam die Säfte wieder nach oben zu steigen. - Schneidet man sehr früh, nach den harten Frösten, so wird mit den abgeschnittenen Zweigen erst ein kleiner Teil des Saftes=Energie=Wuchskraft abgeschnitten - der Baum hat also viel Kraft, um aus den wenigen verbliebenden Knospen auszutreiben. Viele Triebe sind die Folge, auch Wasserschosse.
1 Monat später ist schon ein größerer Teil dieser Säfte wieder hoch gestiegen, dadurch wird beim Schnitt mehr der Wuchskraft entfernt und die restlichen Augen haben weniger Nährstoffe für den Austrieb zur Verfügung.

Und beim Sommerschnitt gibt es keine Reserven, um einen neuen starken Austrieb zu schaffen. Daher ist dieser Zeitpunkt ideal, wenn man kein Wachstum anregen will, sondern wirklich nur auslichten. Will man aber einen Baum zu neuem Wachstum anregen, ist der zeitige Schnitt besser.