(30.11.14, 23:32)Cornelssen schrieb: ... bei mir gabs gleich Häufchen...
bei den ersten platten Dingern, hatte ich wohl die Mehlquellzeit nicht eingehalten ...
in vorhergehenden Jahren gab's selbigen Tags auch eher Häufchen.
... von den Häufchen zu den Hippen/Knippkuchen. Wir hatten die Rezeptdiskussion mal irgendwann früher. Heute meine dusselige Frage dazu:
Wie simuliert man einen emaillierten bzw. blechernen Trichter?
Situation: Man bäckt den Hippenteig im Waffeleisen, nimmt die gare Waffel heraus, packt sie sofort in einen Trichter, um ihr die gewünschte Form zu geben, lässt sie dort kurz erkalten und legt sie dann auf einer Porzellanplatte ab. - So war es - ähhh - früher. Inzwischen sind Trichter aus Plastik üblich. Den beschädigten und überaus unansehnlichen Emailletrichter meiner Großmutter hat mein Bruder flinkest entsorgt, als wir die Wohnung unserer Tante nach ihrem Tod aufgelöst haben, nicht ahnend, dass das der traditionelle Hippen-Trichter der Familie war. Als ich danach fragte, war er bereits unwiederbringlich entschwunden. Meine Frage löste zunächst Unverständnis aus. Dann ein: "Ohhh! - Na, dann nimmste halt ´nen anderen Trichter."
Dazu hatte ich lange Jahre keine Gelegenheit, weil die Hippen nicht ins normale Repertoire meiner Weihnachtsbäckerei gehörten: meine Schwester hat Massen gebacken und in der Familie verteilt. Letztes Jahr wollte ich selber welche backen und entdeckte ein Problem: In Plastiktrichtern kondensiert der Dampf aus der Waffel sofort, beschlägt die Innenseite des Trichters und gibt die Feuchtigkeit zurück in die Waffel. Folge: sie bleibt weich und formlos. Ich habe dann als Notlösung die Waffeln über einen Kochlöffelstiel gerollt - wie Neujahrskuchen, wollte das dieses Jahr aber "mal richtig" machen. Bislang konnte ich aber keinen brauchbaren Metalltrichter auftreiben. Es gibt welche, aber die sind bauchig und somit fürs Formen von Hippen unbrauchbar.
Nun schweben mir drei Lösungsansätze vor, aber vielleicht weiß eins von Euch was Besseres? Lösung
a) Zäh weiter nach einem Metalltrichter oder Emailletrichter in einschlägigen Läden bzw. auf einem Flohmarkt/Haushaltsauflöser suchen. Nur: ich bin kein Flohmarktfan, genauer ein -muffel.
b) Jemanden finden, der mir so ein Teil anfertigt. Dürfte teuer werden - und im Ort gibts keinen Metallbauer mehr. Ich habe auch kein passendes Blech, um mir selber einen Trichter anzufertigen: die üblichen Konservendosen sind alle geriffelt, außerdem kann ich nur mit Zinn löten und das ist ja nun nicht gerade der Gipfel gesunden Backens...
c) Einen Plastiktrichter mit Alufolie auskleiden. Das Material ist zum einen auch nicht gerade der Brüller, zum anderen fürchte ich, dass die Folie zu dünn ist, um den Kondensierungseffekt abzufangen.
Fällt Euch noch was ein?
In dem alten Rezept steht ausdrücklich drin, dass man die geformten Hippen auf einer Porzellanschale auskühlen lassen soll. Fragt sich, ob Porzellan diesen Kondens-Effekt auch verhindert? Spontan ist mir zuerst noch Glas eingefallen: im Laborbedarf gibt es von der Form her brauchbare Trichter, aber ob das damit klappt? Die Betonung auf Porzellan im Rezept nährt bei mir den Verdacht, dass Glasschalen nicht geeignet sind: dann wäre ein Glastrichter auch ungeeignet.
Welchen Durchmesser sollte Dein Hippentrichter denn haben?
Ich habe hier 4 gute Antikhändler/Möbelbörsen, die auch altes Küchenzeugs anbieten. Da habe ich letztens schöne kleine Emailleschüsseln gekauft, und eine Küchenwaage für die Große zu Weihnachten.
Ich kann ja mal schauen, ob ich was für Dich finde...
Puhh, da bin ich aber froh: bei uns verschwinden ja öfter mal Postsendungen, besonders in der Zeit, in der Aushilfen zusätzlich eingestellt werden...
Habe mir übrigens angewöhnt, e-mail weniger zu verwenden: Leute, die es nichts angeht, lesen da ja entgegen dem grundgesetzlich verankerten Briefgeheimnis permanent mit. Deshalb versende ich derzeit manchmal Dinge ohne Grußkarte, die eigentlich dazugehört. Aber das Umorganisieren ist noch nicht abgeschlossen: ich muss mir erst mal wieder Briefkarten bzw. Briefpapier besorgen - ebenso Briefmarken und außerdem das leserliche Schreiben von Hand einüben. Eintippen und Drucken spielt ja leider auch nur staatlichen Spitzeln in die Hände. Motto: zurück ins 18. Jahrhundert! - Dass die sich nicht schämen!
ich habe bei meinen Antikfrauen in Nossen zwei Metalltrichter bekommen. Für insgesamt 3 Euro ist das Porto teurer als der Inhalt... aber Du hast mir schon so viel geschickt, da bin ich froh, wenn ich mich wenigstens ein bißchen revanchieren kann.
Liebe Moonfall,
Spitzsieb? hab ich noch nie in irgendeinem Laden gesehen, ich glaube, nicht nur die Sprache ist regional doch unterschiedlich...
Lt. Tante Wiki unterscheidet man Spitzsiebe und Rundsiebe. Die Spitzsiebe sehen aus wie ein Trichter, sind aber grob durchlöchert.
Vor allem Säfte konnte man damit abseihen, aber auch ein Tuch reinlegen und Dickmilch ablaufen lassen, um selbst Quark und Käse herzustellen - hat meine Großtante öfter gemacht: die Dinger, die sie hatte, waren ziemlich groß, passten auf eine kleinere Milchkanne (10 - 15 Liter). Die abgelaufene Brühe bekamen meist die Schweine. - Schade, solche Eindrücke kann ich meiner Enkelin nicht mehr als Alltagsroutine vermitteln.