Kraut und Rosen
...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Druckversion

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RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Cornelssen - 25.04.20

Der nette Nachbar kam trotz Verabredung nicht gegen 9:30h. Wir hatten verabredet, dass ich ihn gegen 10 Uhr anrufe, weil die Terrasse an der Remise endlich fertig gemacht werden sollte: Treppenstufe setzen und Kante vermörteln. Nach einer Weile meldete er sich total verschlafen: war um sieben Uhr nochmal eingeschlafen und hatte unsere Verabredung verpennt. :lol: Kommt vor. Nur keine Eile!

Ich rührte Mörtel an - er tauchte nicht auf. Die Sonne stand schon relativ hoch und blendete zunehmend. Also hob ich die Stufe an einer Ecke etwas an und schob sie Richtung endgültigem Liegeplatz, immer über eine Ecke drehend, bis es passte: "Plopp!" und da lag sie, genau, wie sie sollte. Die Eckplatte an der Kante musste ich nochmal zurecht schieben. Unterkante abfüttern - und ab vor die Haustür: da gabs ein paar Fugen zu verputzen. Kaum war ich damit fertig - incl. sauber wischen - tauchte der Nachbar auf: bleich und grau im Gesicht. Ich war richtig erleichtert, dass er sich nicht mit der schweren Stufe abgemüht hat, ich das alleine geschafft habe und dass sie schon lag, als er kam. Ihm war das peinlich.

[Bild: 38386182qu.jpg]
Hoffentlich kriege ich den Zement-Schleier noch besser weg. Werde das versuchen, wenn die Fugen trocken sind.

[Bild: 38386262lp.jpg]
Die Stufe (25cm x 120cm x 6 cm) liegt, aber die lange Kante der Terrasse muss nun noch befestigt werden. Wird wohl mit Kieseln auf dem Mörtel besser aussehen.

Der Wind frischte heftig auf, in der alten Walnuss knackte es. "Also die losen Zweige müssen da runter!" befand der Nachbar, griff sich meine lange Leiter und wir gingen daran, alle toten Äste, die über meinem Schuppen hingen, herunter zu holen. Einmal versuchte er es mit der Bügelsäge, blieb aber stecken. Dann nahm er den Rechen und zog einfach. Als wir fertig waren, lag etwa 1/4 der Baumkrone auf meiner südlichen Wiese: dieses Holz durchbohrt mir mit Sicherheit nicht mehr mein Schuppendach. tongue Aufräumen. Er will nicht zum Essen bleiben.

[Bild: 38386225dd.jpg]
Da stand bis vor Kurzem ein großer Horst Solidago. Jetzt warten die Äste darauf, passend für den Totholzhaufen zugeschnitten zu werden. Dann kommen Kürbisse auf die Fläche - die Arbeit muss also bald erledigt werden.

Wir verabschieden uns, ich richte also das Essen vor, steige in den Badeanzug und gehe schwimmen. Als ich gerade dabei bin, mich abzutrocknen taucht mein Sohn auf. "Wie kann man nur bei dieser Kälte schwimmen gehen?!" - "So kalt ist das Wasser gar nicht: 20°C." - "Oh!" Trotzdem: das hat zwar den Kreislauf auf Touren gebracht und den Körper schön gestreckt und gedehnt nach der Bückerei und Zerrerei an der Walnuss, aber ich wurde kalt bis auf die Knochen. Die Luft ist noch nicht warm genug. Mittagessen - und vor allem, einen schönen, heißen Kaffee. Für heute mag ich nicht mehr - und mein Sohn ist ziemlich wenig begeistert von der Vorstellung, dass jetzt die Sägerei wieder losgeht: das ist ein Vielfaches von dem, was wir kürzlich zersägt haben...

Auf dem Rückweg habe ich noch ein paar Pflanzenkinder fotografiert - einige mit Freude, andere mit Grummel im Bauch:

[Bild: 38386229qm.jpg]
Mein Maiblumenstrauch: hatte schön ausgetrieben. Steht ca 40cm von der Grenze zum bösen Nachbarn: der hat direkt am Zaun Round up gespritzt. Der Kleine hat überlebt, weiß nicht wieso - alles andere so nah am Zaun ist jetzt tot. Ich habe bei ihm sofort gebuddelt, eine Art Wurzelschutzsperre in den Boden geschoben (abgebrochene Seite einer alten Wanne),  Erde z.T. rausgenommen, gut gegossen und neue Erde aufgefüllt: er hatte alles abgeworfen, treibt nun wieder aus. Mehr als ich zu hoffen gewagt hatte.

[Bild: 38386232zj.jpg]
Das Tränende Herz unter der toten Walnuss war beim letzten Frost im März total runtergefroren und hat nun wieder ausgetrieben. Da wird demnächst sauber gemacht: erst wollte ich die "Holzaktion" abwarten.

[Bild: 38386415vm.jpg]
Die Magnolie hatte der Frost auch übel erwischt, - sie treibt neu aus. Aber die Blüten... Die zwei ehemaligen Regentonnen (400 L und 200 L) im Hintergrund stehen da übrigens als Windschutz für sie (als sie noch viel kleiner war). Die Eibe wächst relativ schnell, in der linken Tonne entfaltet sich jedes Jahr der Beifuß sehr mächtig und schützt dann bei Herbst- und Winterstürmen

[Bild: 38386417ur.jpg]
ob das in diesem Jahr mit der Blüte noch was wird?

[Bild: 38386420vi.jpg]
Und hier der "Mickerling" der drei Roseraie de l´Hay

[Bild: 38386433hk.jpg]
Das war ursprünglich der kräftigste Trieb. Um ihn herum dürfte ich bald eine Mahlzeit Baumspinat "magenta spreen" ernten können, wie es aussieht.

[Bild: 38386454nx.jpg]
Und das war anfangs die zweitstärkste Pflanze, die jetzt sehr windgeschützt steht. Hatte Californischen Mohn drumherum gesät - aber wie es aussieht, wird der Baumspinat sich da auch breit machen: ist Jahre her, dass da mal welcher stand.


Das war ein Gartentag, der zufrieden und glücklich gemacht hat - nur um den netten Nachbarn mache ich mir Sorgen.

Inse


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Julchen - 26.04.20

Ohje Inse, die Magnolie! :crying:


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Melly - 26.04.20

Immerhin treibt die Magnolie noch aus, das heißt, sie will leben! wink Das kann ich von meiner leider nicht sagen! Die hat definitiv "KASPER" gesagt!


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - lavandula - 26.04.20

Inse, ist das nicht normale Gartenmelde im Rosenbeet? Ich meine, bei Magentaspreen zeigen schon die Keimlinge rote Farbe.


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Brennnessel - 26.04.20

ich schließe mich Lavendula an, mein Baumspinat sieht auch rötlich aus.
Gruß Birgit


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Cornelssen - 26.04.20

Nein, es ist definitiv Magenta spreen: die zeigen ihre roten Spitzen durchaus - nur nicht abends, wenn die Dämmerung schon eingesetzt hat. Gartenmelde kommt bei mir schon lange nicht mehr zum Aussamen, weil mein Sohn sie nicht mag: die muss ich ganz jung wegnehmen und untermischen. Magenta spreen dagegen droht mir jedes Jahr über den Kopf zu wachsen, weil die Finken ihn im Winter so sehr mögen und dann auch entsprechend verbreiten. Ihr glaubt nicht, wo der überall auftaucht, seit ich ihn aus dem Wichtelpäckchen bekam und hier ausgesät habe: sogar im Straßenbegleitgrün, genau wie die wilde Rauke. Ich weiß nicht, ob das Vögel sind oder Ameisen, die die Samen so streuen. Ich habe mich aber vor drei Jahren entschlossen, ihn nicht mehr stehen zu lassen, weil ich es im Frühsommer einfach nicht schaffe, ihn ausreichend einzudämmen. Langsam sehe ich Land - zumindest im Hof. Dass das jetzt im Garten losgeht :noidea: . Es ist wenigstens in einem Beet, das ich schon wegen der ehemals dort angesiedelten Solidago täglich absuche, um nachwachsende Pflanzen rechtzeitig auszureißen: die kann man gut im Essen verarbeiten. Bei Gelegenheit kommt dann eben mal der Baumspinat dran. Die Brennnesseln müssen demnächst auch mal wieder eingedämmt werden. Das lässt sich u.U. kombinieren: einmal als Mittagessen mit Kartoffeln, den Rest dann in einer Art Börek - oder sowas. Jedenfalls muss er früh raus, um die Rosen nicht zu behindern. Er ist ja ein Starkzehrer und sehr wüchsig.

Inse

Habe mir eben die Fotos nochmal angeguckt: die, die ganz nahe an den Rosen sind, sehen wirklich wie Gartenmelde aus. Aber das ist auch egal: die werden dieses Jahr auch nicht groß, - sofern ich meinem Garten erhalten bleibe.


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Angelika - 28.04.20

Börek - das musste ich jetzt erst mal googeln, das kannte ich bislang auch noch nicht. Liest sich aber nicht schlecht.

Mit einer Magnolienblüte würde ich dieses Jahr ehrlich gesagt nicht mehr rechnen. Die Knospen sehen nicht so aus, als würden sie das noch mal überhauen. Höchstens vielleicht wenn noch neue Knospen für eine Nachblüte sorgen.

Aktuell verarbeite ich überwiegend Bärlauch und Girsch, beides macht sich in meinem GArten sowas von breit, dass ich da reichlich beschäftigt bin.


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Cornelssen - 29.04.20

Meine Oma hatte die Angewohnheit, um diese Jahreszeit Kartoffeln für den nächsten Tag abends einzuweichen, damit sie morgens besser zu schälen waren. Die Schalen kamen an den Giersch. Seit ich das auch mache, reduziert sich der Giersch - und unter den Blättern sieht man die Schalen auch kaum. In den letzten Jahren konnte ich immer weniger Giersch in der Küche verarbeiten, weil er meinem Sohn unangenehm im Essen auffiel. Ein paar Jahre lang hat er ihn anstandslos gegessen. Seither füttere ich den Giersch mit faulen Kartoffeln und rohen Kartoffelschalen: reduziert ihn deutlich und sieht längst nicht so schlimm aus, wie es sich anhört.

Inse

Nachtrag: habe meine Treppenstufen vorm Haus mit Essigwasser abgebürstet und anschließend mit brauner Schuhcreme eingerieben: der Betonschleier ist weg, aber die Steine glänzen noch nicht wieder. Trotzdem sieht es jetzt wieder anständig aus.


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - Orchi - 01.05.20

GG und ich haben gestern im Vorgarten eine sehr alte Funkie ausgegraben. Die stand wohl schon viel zu lange am gleichen Platz, in der Mitte war ein großer Bereich völlig kahl geblieben  und auch da rund um waren die Austriebe äußerst mickrig. Dachte zuerst es liegt am fehlenden Regen, aber dann sah ich das unterhalb der alten Funkie eine neue Pflanze austreibt und die war schon mindestens 3 mal so groß wie die Alten. Da war wohl der Boden mittlerweile total ausgelaugt. Also alles raus noch einen Spaten tiefer den Lett mit der Spitzhake aufgelockert und raus genommen. Alles mit guter Erde und sehr reichlicher Kompostgabe aufgefüllt und die einzelnen Stücke wieder eingesetzt. Jetzt hoffe ich das alles gut anwächst und es dieses Jahr auch noch ein paar Blüten gibt.


RE: ...bin im Garten an der Arbeit 2020 - greta - 01.05.20

Hostas habe auch mal gesammelt und finde sie sehr schön. Leider hat der schreckliche Sommer 2018 viele meiner Horste gehimmelt, trotz gießen. Sie kamen in 2019 nicht wieder und die wenigen verbliebenen tun sich dies Jahr auch wieder schwer mit austreiben.