RE: Abgefressen und aufgebuddelt - Cornelssen - 08.03.15
Eine Handtasche ist mir viel zu unsicher. Deshalb habe ich meine Papiere und das Etui mit der EC-Karte immer in der verschließbaren (aber meist nicht verschlossenen) Innentasche des Mantels bzw. des Anoraks. Damit das geht, kaufe ich diesbezüglich Herrenklamotten. Die Handtasche ist für Unwichtigeres: bin zweimal überfallen worden (einmal per Motorrad in Spanien), die Handtasche sollte mir weggerissen werden: der Lederriemen hielt, ich wurde auf der Straße mitgeschleift und etwas verletzt, die Polizei hat sich halbtot gelacht, als ich Anzeige erstatten und eine Personenbeschreibung abgeben wollte. Ohne Papiere ist man ja vielerorts kein Mensch mehr. Ergo vertraue ich meine Papiere keiner Handtasche mehr an.
Aber (siehe Freustrang):
meine Papiere sind wieder da!

Sie steckten im linken Ärmel meines Wintermantels. Ich hatte sie rausgenommen, war im Anorak losgelaufen, mein Auto zu holen und dann wieder in den Mantel gesteckt - aber versehentlich nicht in die Innentasche, sondern in den linken Ärmel und kam erst vorhin auf die Idee, da nochmal nachzuschauen...
Mir war den ganzen Tag schlecht...
Inse
RE: Abgefressen und aufgebuddelt - Ines - 08.03.15
(08.03.15, 20:49)geranium schrieb: Es scheint dieses Jahr ein schlimmes Mäusejahr zu werden
Ich habe schon über den Winter die massive Zahl der Mauselöcher in der Natur bestaunt - und das ziemlich flächendeckend. Egal, ob Grünland, Acker, Wald - überall sieht es aus wie Schweizer Käse.
Hier findet sich die Bestätigung.
Diese Woche sah ich von weitem mitten auf einem Getreidefeld irgendetwas liegen und habe mich gefragt, was das sei. Beim Näherkommen entpuppte es sich als umgedrehte Obstkiste. Da hat wohl ein Landwirt beschlossen, den Bussarden bei der Jagd unter die Arme zu greifen.
RE: Abgefressen und aufgebuddelt - Cornelssen - 08.03.15
Habe in die
Wühlmaus-Broschüre der Abtei Fulda geschaut und dort u.a. folgendes gelesen:
Empfohlene Fressfeinde: Eulenvögel (Sitzstangen aufstellen) und Hauskatzen
Pflanzliche Bekämpfung:
* Kaiserkrone, Knoblauch, Steinklee, Hundszunge und Wolfsmilch pflanzen
* Einrahmungen von Beeten mit Narzissen und Knoblauch
* Sonnenblumen im Wechsel mit Stechapfel (Datura stramonium) als Umrandung setzen
* reichlich Pfefferpulver in die
trockenen Gänge schütten
* Thujaschnitt in die Gänge stopfen
* Konzentrierte Jauche aus Holunderblättern wiederholt in die Gänge gießen
* Kampfer pulverisiert in ausgehöhlten Korken (Weinflasche) füllen und ca 20cm tief im Boden einbuddeln. Soll 1 Jahr halten. Einsatz besonders wirkungsvoll im GH.
Tödlich wirkende pflanzliche Bekämpfung:
* Samen der Euphorbia lathyris (Wolfsmilchart) in die Gänge legen. Nicht mit der bloßen Haut berühren! Hände hinterher gut waschen.
* Kraut der Hundszunge (Cynoglossum offizinale) in die Gänge stecken. Handschuhe benutzen.
* Rizinusbohnen (je nach Größe der befallenen Fläche bis zu 1kg aus der Apotheke besorgen bzw. im Samengroßhandel mal nachfragen)
ohne Handberührung in die Gänge legen und die Öffnung zutreten. Einsatz am sinnvollsten und erfolgreichsten im zeitigen Frühjahr.
Mechanische Vergrämung:
* Windrädchen (Kinderspielzeug) ca 25cm tief in die Erde stecken
* Sektflasche leicht schräg in den Boden fast vollständig eingraben und einen Stock in die Flasche stellen, auf den eine leere Plastikflasche so gesteckt wird, dass sie sich im Wind gut bewegen kann. (Hilft auch - hat jedenfalls bei mir geholfen. Achtung: nur in Beete stecken, die bestimmt nicht mit dem Rasenmäher überfahren werden - sonst Glasscherben; Inse)
* Wiesenflächen sehr häufig mit Motormäher mähen
Außerdem:
* Fallen
Inse
RE: Abgefressen und aufgebuddelt - Unkrautaufesserin - 09.03.15
Wir haben dicke fette Katzen, die sich nur noch morgens eine Dose Katzenfutter teilen... fett werden sie von den Mäusen.
Trotzdem ist die Wiese zerlöchert, das Beet auch, in den Nebengebäuden sind sie, und sogar in den Tomatenkübeln...
An den Stellen, wo sie durchs undichte Fundament ins Haus kommen, haben wir Schlagfallen stehen. In der Zukunft müssen wir das Fundament ausgraben, Sperrschicht einziehen, abdichten, dann bleiben sie draußen. Drin zernagen sie die Dielenbalken, Schädlinge eben.
Liebe Grüße, Mechthild
RE: Abgefressen und aufgebuddelt - Cornelssen - 09.03.15
Je nu, Mechthild, davon kann Annie auch ein Lied singen. Die Fuldaer Nonnen sagen ja auch nicht, dass eine Strategie alleine hilft. Sie empfehlen die Kombination - und versprechen keine Wunder. Einiges ist ja schon ganz schön rabiat, wenn ich da so an Hundszunge, Rizinus und Wolfsmilch denke...
Inse
RE: Abgefressen und aufgebuddelt -
vanda - 09.03.15
Ich starte gerade einen Versuch mit Buttersäure gegen Wühlmäuse. Soll ziemlich sicher helfen, die Buddler zu vergrämen. Baumwolltuch tränken und in die Gänge stopfen. Und dem Nachbarn die Methode nicht verraten...

Bin gespannt, ob's funktioniert, aber bei dem erbärmlichen Gestank schon denkbar.
Könnte mir vorstellen, dass das evtl. auch beim Dachs hilft.
RE: Abgefressen und aufgebuddelt -
Lilli - 09.03.15
Die Wühlmäuse (Schermäuse) sind hier gar nicht mal die schlimmste Plage. Die schlimmsten sind die Rötelmäuse. Nicht nur, dass unterirdisch alles verlöchert ist und damit Luft an die Wurzeln kommt, sondern vor allem, weil sie auch oberirdisch fressen. Christrosen, Efeu, Veilchen, Schnittlauch, Blumen, einfach alles. Kaum hab ich was in die Töpfe an der Treppe gepflanzt, wird es abgeraspelt. Ich hab sie auch schon darin gesehen. Sie klettern auch in Büsche und Bäume, holen Beeren und haben meine Pfirsiche gefressen.
Bei ihnen ist es genau andersrum als bei den Schermäusen. Macht man bei letzteren ein Loch in die Gänge, finden sie es zugig und verschließen es. Macht man ein Rötelmausloch hingegen zu, machen sie es wieder auf, immer wieder.
Sie müssen ja dauernd raus, Beute holen und die wieder ins Loch schleppen. Das konnte ich jüngst mit den Efeublättern beobachten und vorher schon, wie sie Akeleisamenkapseln abgeschleppt haben.
Meist ist es bei Mäusepopulationen so, dass sie mal explodieren und dann wieder zurückgehen. Darauf hoffe ich einfach mal
Aber dazu kommen ja noch die Kaninchen und die Rehe und der Dachs ...
Aber einige meiner Veilchen wollen trotzdem noch blühen

.
Das wird nicht diesen dichten Teppich geben, aber ein bisschen was wenigstens.
Die Mondviolen dagegen sind von den Rehen komplett zerfressen. Nach einem Hasenfraß kamen sie immer nochmal wieder, aber die Rehe sind gründlich

.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Abgefressen und aufgebuddelt -
Melly - 09.03.15
(08.03.15, 22:16)Cornelssen schrieb: Habe in die Wühlmaus-Broschüre der Abtei Fulda geschaut und dort u.a. folgendes gelesen:
Empfohlene Fressfeinde: Eulenvögel (Sitzstangen aufstellen) und Hauskatzen
Pflanzliche Bekämpfung:
* Kaiserkrone, Knoblauch, Steinklee, Hundszunge und Wolfsmilch pflanzen
* Einrahmungen von Beeten mit Narzissen und Knoblauch
* Sonnenblumen im Wechsel mit Stechapfel (Datura stramonium) als Umrandung setzen
* reichlich Pfefferpulver in die trockenen Gänge schütten
* Thujaschnitt in die Gänge stopfen
* Konzentrierte Jauche aus Holunderblättern wiederholt in die Gänge gießen
* Kampfer pulverisiert in ausgehöhlten Korken (Weinflasche) füllen und ca 20cm tief im Boden einbuddeln. Soll 1 Jahr halten. Einsatz besonders wirkungsvoll im GH.
Tödlich wirkende pflanzliche Bekämpfung:
* Samen der Euphorbia lathyris (Wolfsmilchart) in die Gänge legen. Nicht mit der bloßen Haut berühren! Hände hinterher gut waschen.
* Kraut der Hundszunge (Cynoglossum offizinale) in die Gänge stecken. Handschuhe benutzen.
* Rizinusbohnen (je nach Größe der befallenen Fläche bis zu 1kg aus der Apotheke besorgen bzw. im Samengroßhandel mal nachfragen) ohne Handberührung in die Gänge legen und die Öffnung zutreten. Einsatz am sinnvollsten und erfolgreichsten im zeitigen Frühjahr.
Mechanische Vergrämung:
* Windrädchen (Kinderspielzeug) ca 25cm tief in die Erde stecken
* Sektflasche leicht schräg in den Boden fast vollständig eingraben und einen Stock in die Flasche stellen, auf den eine leere Plastikflasche so gesteckt wird, dass sie sich im Wind gut bewegen kann. (Hilft auch - hat jedenfalls bei mir geholfen. Achtung: nur in Beete stecken, die bestimmt nicht mit dem Rasenmäher überfahren werden - sonst Glasscherben; Inse)
* Wiesenflächen sehr häufig mit Motormäher mähen
Außerdem:
* Fallen
Inse
Das fand ich echt interessant, Inse, was man so alles tun kann gegen diese Pflanzenkiller! Aber die haben im Hochbeet und im GH selbst den Knoblauch angefressen! Die Katzen der Umgebung trauen sich leider nicht in unser Domizil, da ja der Schäfi-Wächter hier residiert. Aber ich werde das mit dem Pfefferpulver mal probieren, notfalls auch die Holunder-Jauche herstellen, Holunder haben wir hier wie Sand am Meer.
Schau'n wir mal!!
LG
Melly
RE: Abgefressen und aufgebuddelt - Cornelssen - 09.03.15
Ich denke, dass Vandas Versuch mit Buttersäure sehr interessant sein und die Fuldaer Liste gut ergänzen könnte.
Vanda, bitte berichte, wie sich das Projekt entwickelt.
Für Interessierte zu Fulda: es handelt sich um die Benediktinerinnen-Abtei Fulda, die kleine Broschüren zu Gartenthemen erstellt und verkauft. Z.B.:
*Pflegeleichte Frühlingsblüher
*Pflanzen duften den Garten gesund
*Wenn die Schnecken kommen
*"Lausige Zeiten" auch im Biogarten
*Wühlmäuse & Co
Vorteil: kurz und knapp, schnell zu lesen und leicht zu verstehen. Adresse: Abtei zur hl. Maria, Nonnengasse 16, Postfach 126, 36001 Fulda. Die Damen haben auch eine e-mail-Adresse: garten.abtei.fulda@web.de bzw. abtei.fulda@web.de, vermutlich auch eine web-site, habe die aber noch nicht gesucht. - Übrigens: ich bin nicht katholisch, nur am Biogärtnern interessiert...
Inse
RE: Abgefressen und aufgebuddelt -
Lilli - 11.03.15
Jetzt sind die Narzissen dran:
Nur durchgebissen, aber nicht aufgefressen, das sieht ganz nach Rötelmäusen aus.
Hoffentlich sehen sie ein, dass sie mit dem Rest nicht viel anfangen können und lassen es künftig bleiben.
Bald liegt zwar der ganze Kiesplatz wieder voll mit abgebissenen Akeleien- und Margeritenstängeln, aber die Narzissen hatten sie bisher in Ruhe gelassen.
Liebe Grüße, Lilli