Spaziergang im Märzenbecherwald -
Salvia - 07.03.21
Heute gings bei frischen 8°C und leider zumeist bedeckten Himmel zu den Märzenbecher am Rande der südlichen Alb.
Dort sind immer wieder die typischen Felsen des Kalkgesteins zu sehen.
Und auf dem kleinen Bildchen, die ursprünglich verborgenen hellen Kalksteine, die die umgestürzte Baumwurzel aus dem Untergrund ans Tageslicht beförderte.
Vergängliche Blütenstände der Clematis, des ausdauernden Silberblattes ( Lunaria rediviva) trifft man immer noch am Wegesrand.
Einigen Pilzen begegnet man ebenfalls zu dieser Jahreszeit. Auch selteneren, wie dem Zinnoberroter Prachtbecherling.
Die Nieswurz (Helleborus foetidus), eine typische Pflanze dieser Region mit ihren weit hin wahrnehmbaren gelblichen Blüten erhellt, die an für sich noch braun-gräuliche Umgebung am und im Wald.
Neues schiebt sich langsam aus der noch von (überwiegend) Buchenblättern bedeckten Erde
Aronstab
Manches schickt sich an aufzublühen und es wird (verhalten) bunt.
Einzelne Scillas blühen auch. In ein zwei Woche sind es dann hunderte.
Nicht nur Blumen sondern auch auch Gehölze, wie der Seidelbast (Daphne mezereum) zeigen ihre Blütenpracht.
Nun gelangen wir an die Stellen, wo die Märzenbecher (Leucojum vernum) auch Frühlings-Knotenblumen genannt die Hauptattraktion darstellen.
Die den Weg flankierenden Hänge sind über und über mit den Märzenbechern bestückt.
In dieser geschlagenen Schneise haben sie sich zur Freude aller wieder berappelt.
Je näher man ihnen kommt, desto mehr nimmt man dann auch wahr, wie viele es eigentlich sind. Tausende.
Auch an den gegenüber befindlichen, mit Moos bewachsenen steinigen Hängen fühlen sich die Märzenbecher wohl.
in der Fläche genau betrachtet, sieht man dann die geringen Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen.
Noch etwas näher, ein mir ins Auge gefallenes, hübsch aufgereihtes Duo
andere wild durcheinander und in Gruppen
Geklüngel
Gelbes am Rande.
Wenn das Wetter nun in nächster Zeit wärmer wird, sind dann hier neben den Scillas, weiße und gelbe Buschwindröschen Corydalis, Immergrün, Lungenkraut, einzelne Schlüsselblümen und manch anderes am Erblühen.
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
Melly - 08.03.21
Oh, so schöne Bilder, Salvia!

Danke!!
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
Gudrun - 08.03.21
Eigentlich hatte ich schon eine dankbare Antwort formuliert, liebe Salvia, die ist offenbar im Orkus verschwunden.
Kann's fast nicht glauben, dass es noch solche Orte gibt - wunderbar!
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
Salvia - 08.03.21
Danke dir Melly fürs Lob,

denn meine Erfahrung ist, dass die Märzenbecher in der Masse gar nicht einfach zu fotografieren sind, so dass sie auch auf den Bildern in Forumsgröße wirken.
Gudrun, hier gibt es diese massigen Vorkommen auch nur in bestimmten Waldstücken, die man wissen muss. Ein Weiteres ist mir an der Donau bekannt. Die dortigen Märzenbecher schaffen es bei mir aber nicht, die etwas düstere Atmosphäre, die diese Gegend emotional auf mich ausstrahlt aufzuheben. Vor langer Zeit hat sich da eine tragische Lebensgeschichte einer Frau abgespielt, die mir dann immer in den Sinn kommt und mich aufwühlt.
Bei Gerardo im Neckartal, also quasi auf der gegenüberliegenden Seite der Alb, soll es auch noch große Bestände geben.
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
Melly - 08.03.21
Das sind soooo schöne Aufnahmen, Natur pur! Und ich liebe Märzenbecher!!
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
Gerardo - 08.03.21
(08.03.21, 00:45)Salvia schrieb: Bei Gerardo im Neckartal, also quasi auf der gegenüberliegenden Seite der Alb, soll es auch noch große Bestände geben.
Zuerst mal mein dickes Lob für Deine sehr schönen Bilder und die tollen Informationen über die schwäbische Alb.
Danke auch für Deinen Hinweis zu Märzenbecherbeständen auf der nördlichen Seite der schwäbischen Alb. Hab mich natürlich gleich auf die Suche gemacht. Nicht weit weg von uns gibt es tätsächlich auch Bestände in der Region Teck - Kirchheim. Da wir sehr naturverbundene Enkel haben, die gerne auch mal wandern, habe ich mich über Deine Anregung sehr gefreut.
Mir waren bisher nur die großflächigen Bestände auf der mitttleren schwäbischen Alb bei Herbrechtingen bekannt.
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
susima - 08.03.21
Oh so schöne Frühlingsbilder!
Nicht nur die Märzenbecher - alle!
Ich finde es schön, dass die Märzenbecher bei Euch so heißen - ich kenn die nur unter dem sperrig-nüchternen Namen "Frühlingsknotenblume".
Märzenbecher sind hierzulande Eure Osterglocken.
Kann aber nur für mein Umfeld sprechen, die Bezeichnungen sind wahrscheinlich auch in Ö regional unterschiedlich - vermute ich einmal.
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
Phloxe - 08.03.21
Deine Fotos sind toll, liebe Salvia.
Ich kenne Märzenbecher aus meiner Kindheit. Sie hießen Schneeglöckchen ... die Anderen kannte damals kaum jemand.
Sie wuchsen vereinzelt in Bachnähe ... manchmal fast im Wasser ... und an einem kleinen Rain, der 'saure Ecke' genannt wird. Mit dem endeten unsere Wiesen im Tal.
Als ich nach Jahren in der Stadt hier auf's Land zog, bin ich im 1. Frühling hier am Bach entlang gekraucht und konnte nicht glauben, dass es keine gibt.
Im Wald kenne ich in meiner Heimat auch eine Stelle: auf der höchsten Kuppe zwischen Basaltfelsen. Die blühen später. Damals manchmal erst im Mai.
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
greta - 08.03.21
Schöne, Bilder, Salvia, Danke fürs zeigen !
Wenn die Scillas auch so üppig verteilt sind und blühen, mußt Du nochmal hin.
In meiner Ecke gibt es solche üppigen wilden Bestände nicht, sonst wäre ich längst da gewesen zum ansehen, ich liebe Märzenbecher ebenfalls sehr. Freue mich dann über meine 2 Handvoll im Garten.
RE: Spaziergang im Märzenbecherwald -
Catana - 08.03.21
Och schööööön!

Märzenbecher und Scillas gibt’s hier leider nicht im Wald. Wenn die Buschwindröschen, Schlüsselblumen und Lungenkraut blühen, muss ich aber auch immer loslaufen.