Dusslige Fragen

[Gudrun]

Dann sind wir uns ja einig, so kenne ich das auch

Nu weißich - was tun! Danke

[Cornelssen]

Rhododendron-Frage:

Mein Nachbar hatte seit 2007 einen Rhododendron mit Container verbuddelt im Garten stehen und sich gewundert, dass der weder wuchs noch anständig blühte. Dieses Jahr im Frühling wurden seine Blätter gelblich. Er zeigte mir das Unglücksteil und ich schlug vor, dass er das Teil endlich aus dem Container nehmen solle, weil Flachwurzler, der sich in dem Plastikpott nicht entwickeln könne. Er nahm den Rat an und war bass erstaunt über das inzwischen bereits nach oben wulstende Wurzelwerk.

Nun steht das Teil seit ca 4 Monaten an seinem Platz ohne seitliche Rundumwurzelsperre und hat ein paar wenige Knospenansätze gebildet. Die Blätter sind noch gelblich grün, aber sehen bereits viel gesünder aus als vor der Auspflanzung. Trotzdem ist Nachbar angenervt, weils halt (noch) nicht aussieht wie auf der Landes-Gartenschau oder so. Ich meine, er müsse halt Geduld haben, den Fehler von 7 Jahre Dauer könne die Pflanze nicht in 4 Monaten wieder wett machen. Er wollte wissen, wie lange das wohl dauern könne, bis die Pflanze wieder "anständig" ausschaue. Er sei halt ungeduldig und würde sie sonst spätestens (!) nächstes Frühjahr rausschmeißen. Soviel zum Thema: "Geduld ist die Tugend des Gärtners."

Hat da jemand einen professionellen Erfahrungswert? Ich würde ihm gerne eine Antwort geben, mit der er einsieht, dass es sich lohnt, Geduld zu haben...

Inse

[Martin]

Mir kommt ja kein Rhododendron in den Garten, hab ja auch keinen passenden Boden und mag das Zeug einfach nicht, aber Dein Nachbar ist für mich kein Gärtner, sondern ein naturferner Dilletant... Mal davon abgesehen würde ich bei sieben Jahren Pfusch und Pflanzenquälerei locker mal mindestens zwei bis drei Jahre veranschlagen, bis der Busch sich richtig erholt hat. Wenn er diese Geduld nicht hat, sollte er seinen Garten besser ganz aufgeben und jemand anderem überlassen, der mehr Naturverständnis hat!

Liebe Grüße,

Martin

[Gudrun]

Rhododendron-Frage:
Ich würde ihm gerne eine Antwort geben, mit der er einsieht, dass es sich lohnt, Geduld zu haben...

Ich würd' den nicht zu mehr Geduld bringen wollen - lass' ihn rauschmeißen ... in deinen Bereich

[Cornelssen]

Ich würd' den nicht zu mehr Geduld bringen wollen - lass' ihn rauschmeißen ... in deinen Bereich

Da gibt es mehrere Probleme:
1. er hat schon ziemlich viel in meinen Bereich "geschmissen" (u.a. z.B. 1 Lonicera, weil zu groß geworden, 1 Clematis, weil sein Garten zu sonnig ist (ging bei mir leider ein), 1 stachellose Säulen-Brombeere, weil die Beeren nicht schmeckten, 1 kleinen Teich, weil der zu wenig Sonne bekam und zuviele Algen bildete) und mir geht langsam aber sicher der Platz aus. Außerdem sind mir "gerade" eine Gartenazalee und ein langjährig verwurzelter Rhododendron aus dem Bestand bei Übernahme eingegangen. Neu gepflanzte Rhodis - im Schattenbereich am Pool (wollte ganzjährigen Sichtschutz) - sind gar nicht erst angegangen: der Boden scheint nicht geeignet zu sein.
2. der besagte Garten ist winzig und hat nach dem Neubau eine 50cm dicke Schicht Mutterboden bekommen. Da geht einiges, was bei mir nicht geht: ca 80qm - 100qm, direkt am Haus (das ihm gehört): wenn er was rausschmeißt, pflanzt er was Neues - und produziert dann wieder Nachschub für meinen 1000qm-Garten. Ich würde aber gerne das anpflanzen und pflegen, was ich selbst geplant und deshalb gepflanzt habe, statt ständig auf der Suche nach Standorten für anderer Leuts Fehlentscheidungen zu sein: er kauft nämlich schöne - und meist teure - Pflanzen, die zu kompostieren fast immer eine Sünde wäre. Ihn vor den Kopf stoßen will ich auch nicht: mir reicht ein böser Nachbar.
3. Er ist lernwillig und stolz wie ein kleiner Junge, wenn er Erfolge verzeichnet. Langsam begreift er, dass im Laden Pflanzen Kaufen kein Gärtnern ist. Letzten Sommer habe ich ihn animiert, mal Samen von seinen Gauklerblumen zu nehmen: die sind dieses Jahr bei ihm in den Kübeln fast explodiert und er ist richtig glücklich, dass es ihm gelungen ist, aus Samen Pflanzen zu ziehen. Mit seinen Dahlien geht er im Angedenken der eigenene Mutter schon immer pfleglich um, seine Erdbeeren hat er inzwischen auch selbst verjüngt, den Umgang mit Brennnessel und Beinwell hat er von mir gelernt. Warum sollte man ihm nicht helfen, sich weiter zu entwickeln? Solange er mich nicht anbaggert, ist das für mich in Ordnung .

Inse

[Gudrun]

Lernfähige Jungs und Mädels gehören in der Tat in Richtung mehr Eigeninitiative unterstützt
Diese 7 Jahre eingezwängte Pflanze braucht bestimmt zwei Jahre zum Erholen.
Rhodos sind halt Breit~und Flachwurzler, die sich mit ordentlichem Ballen sogar als 2 m hohe Exemplare verpflanzen lassen. Mensch kann sie sogar ganz weit zurückschneiden (bis auf 50 cm o.ä.) für einen kräftigen und schöneren Austrieb (mit nadeliger und Kaffeesatz Streu). Es gibt auch einen Dünger - Rhodohum - weiß nicht genau, schätze aber, da ist Torf drin. Einmal eine kleine Portion darf vielleicht im Interesse guter Nachbarschaft empfohlen werden

[Ines]

Hat der Rhodo in Freiheit denn jetzt wenigstens Rhododendronerde (torffrei) und eine passende Düngung bekommen?

Mutters halbtoten Rhododendren ist das jedenfalls sehr gut bekommen. Die haben sich innerhalb einer Saison gerappelt.

Einer (dieses Riesenteil im Vorgarten ) hat aber anständig Federn/Blätter lassen müssen. Das geht auch noch weiter als "nur" auf 50cm, regelrecht auf Stock, wenn man das gleich nach der Blüte macht und ein Jahr auf die Blüte verzichtet.

Aber das wird sich der Nachbar wohl nicht angucken wollen und so viel Geduld aufbringen.

[Cornelssen]

Doch: er hat heute versprochen, dass er das nächste Jahr ganz bestimmt abwartet und dann mal schaut, wie der Rhodi sich verändert hat, bevor er entscheidet, wie es weitergeht. Mit sehr schlechtem Gewissen gehörig betüdelt hat er den Stock sofort nach seiner Befreiung.

Inse

[Tina 7]

Ist auf jeden Fall anerkennenswert, dass er sich bessert - irgendwann wird das vielleicht sogar zum Selbstläufer und er fängt aus eigenem Antrieb an, zu lernen , zu experimentieren und zu beobachten (hat jedenfalls bei meiner Mutter geklappt!!!).

Mit einer ähnlichen Frage zum Thema Rhododendron schließe ich mich gleich mal an: Bei meiner Freischneideaktion im neuen Garten habe ich mindestens zehn große und alte Rhodos (der Boden scheint für Rhododendren zu passen) entdeckt, die teilweise durch das Gebüsch, aus dem ich sie nun herausgeschält habe, sehr spillerig geworden sind. Meine Frage: wenn die jetzt von allen Seiten mehr Licht bekommen, treiben sie dann auch von selbst unten und an den Seiten wieder aus, oder soll ich sie vorher von der Höhe her etwas runternehmen???

[Gudrun]

wenn die jetzt von allen Seiten mehr Licht bekommen, treiben sie dann auch von selbst unten und an den Seiten wieder aus, oder soll ich sie vorher von der Höhe her etwas runternehmen???

Wichtig scheint mir, dass du bei dem Rundumgebüschwegmachen auch deren Wurzeln entfernt hast. Rhodos sind Flachwurzler, die gern in der Breite "herumfingern".
Deswegen ist ja so wichtig, ihnen im Jahr vorher einen "Graben" ringsum zu verpassen, wenn ein großes Exemplar verpflanzt werden soll.
Also wenn ihre Wurzeln nicht mehr so beeinträchtigt werden, treiben sie ohne Kürzungen wieder aus.