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Das Moor im Garten
Naturgärtner
Erfahrener Krauterer
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Registriert seit: 02 2015
#1
27.05.15, 16:35
Ein Gartenteich ist heute keine Besonderheit mehr, schwieriger ist es schon, den Lebensraum Moor im Garten nach zu ahmen. Dabei gibt es sehr interessante Pflanzen für diesen Biotop. Es gibt verschiedene Moore und auch die Abgrenzung zu Sumpf ist schwierig. Das am schwierigsten nach zu ahmende Moor ist das Hochmoor, weil wir nur schwer unser Klima ändern können. Da es allein vom Regenwasser abhängt, aber immer genügend feucht sein muss, kommt es nur an niederschlagsreichen und kühlen Orten vor. Aber auch wenn wir "nur" ein Niedermoor oder eine Sumpf nachbilden möchten, gibt eine Vielzahl dafür geeigneter Pflanzen. Da sind einmal die Fleischfressenden oder Carnivoren: einheimische wie Sonnetaue, Fettblätter, Wasserschlauch oder nordamerikanische wie Schlauchpflanzen, Venusfliegenfalle oder Kobralilie. Nicht zu vergessen die Zwergsträucher wie Porst, Gränke, Moosbeere oder grasähnliche wie Wollgras, Beinbrech. Aber auch buntblühende vor allem aus der Familie der Orchideen kommen hierfür in Frage.
Wer einen Teich hat, kann darin ein Moor auf einer oder mehreren Schwimminseln verwirklichen. Solche Schwimminseln kann man aus 4 oder 5 cm dickem Styropor oder Styrodur bauen. Man braucht dazu einen Styroporkleber.
Man teilt ein 100x50 er Platte im Verhältnis 60 zu 40 cm. Aus beiden schneidet man ein Stück aus , so dass zwei 10 cm breite, viereckige Ringe enstehen. Aus dem 20x30 cm großen Stück kann man noch einsmit10x20cm ausschneiden. Diese 5 Stücke klebt man mit Styroporkleber wie eine Stufenpyramide zusammen. Man kann den obersten Ring dann noch mit Abtönpaste einigermaßen natürlich anstreichen. Damit auch Wasser in die Pyramide gelangt macht man in die Spitze ein kleines Loch.
Nach Abbinden des Klebers lässt man die "Pyramide" mit der Spitze nach unten zu Wasser und füllt sie mit Hochmoortorf (besser als Düngetorf)
Wer sie im Teich mittig halten will, sollte einen Ankerstein mit Schnur daran befestigen. Ist empfehlenswert, da sonst vom Ufer unerwünschte Pflanzen sich auf das Moor aussamen.
Grundsätzlich kann man aber auch ein solches Moor in einer Badewanne, tiefen Duschtasse oder sontigem Miniteich schwimmen lassen.
Wer dem Styropor zu wenig Dauerhaftigkeit zutraut: eine solche Pyramide hat bei mir 15 Jahre gehalten. Dann brach durch unvorsichtiges Hantieren der obere Rand, was aber nur die Tragkraft etwas verringerte.

[Bild: K1024_P1220803r.jpg]

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[Bild: K1024_P1310932.jpg]

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Duftsteinrich
Weiser Krauterer
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#2
27.05.15, 17:49
Das ist ja sehr interessant,Wolfgang! Hast du dein schwimmendes Moor noch? In meinem alten Garten wollte ich immer ein Moor anlegen,habe mich aber nicht so richtig rangetraut..hast du auch Sumpf-oder Moorecken im Garten,die nicht im Teich schwimmen?

LG
Verena
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Naturgärtner
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#3
27.05.15, 18:39
Hallo Verena

Solche aus Styropor, die im Wasser schwimmen, habe ich 8, davon 5 in der oben beschriebenen Größe. Angefangen habe ich mit einer Kuhle, die ich mit Folie ausgekleidet habe. Darin war eine Mischung aus Sand und Torf. Die bekam bei meiner Abwesenheit natürlich nur das Wasser, das vom Himmel fiel. So blieben Ginster, Eriken, Preiselbeere und Kalmie übrig. Alle die mehr Feuchtigkeit verlangten, verschwanden nach und nach. Das brachte mich auf die Idee mit den Inseln, was es ja auch in der Natur in Form des Schwappmoors gibt. Für Sumpfpflanzen habe ich entweder die Innenrandzone des Teichs oder, da mein Teich Überlaufstellen hat, dort außerhalb des Teichs. Vor allem Mädesüß, Scheinkalla, Blutweiderich und Gilbweiderich-Arten geben sich mit wechselfeuchtem Standort zufrieden.
Eine dritte Möglichkeit entstand aus einem großen Farbeimer, dessen Pflanzeninhalt über den Rand quoll, sodass er jetzt wie eine künstliche Insel aussieht. Darauf wachsen eine Segge, Schilf, Langes Zypergras, Kohldistel und zwei Knabenkräuter. Auch ein dicker Stein im Teich hat sich mit einer Pflanzendecke überzogen, die Sumpfblutauge, Flussampfer, Seggen, Wasserreis und auch ein Knabenkraut enthält.
Das hat aber zwei Jahrzenhte gedauert.

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Duftsteinrich
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#4
28.05.15, 13:56
Hast du vielleicht noch mehr Bilder für uns von deinen diversen Moorensmile?

LG
Verena
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Naturgärtner
Erfahrener Krauterer
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#5
28.05.15, 20:07
Hier sind Bilder aus verschiedenen Jahren und Jahreszeiten.
[Bild: DSCF6775_Kopie.jpg]

[Bild: K800_DSCF3681_Kopie.jpg]

[Bild: K800_DSCF6599r_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_DSCF8559r_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_DSCF8727r_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_DSCF9370_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_K800_DSCF8575_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_K1024_K800_DSCF8689_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_Oxycoccus_palustris_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_P1000299_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_P1000301_Kopie.jpg]

[Bild: K1024_P1000311_Kopie.jpg]

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Duftsteinrich
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#6
28.05.15, 22:02
Wolfgang,toll!!!! Danke für die Einblicke in deine kleinen Moore.
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Naturgärtner
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#7
29.05.15, 20:34
Wer eine Möglichkeit sieht, auch größere Schwimmimseln zu bauen, kann darauf auch zwei verschiedene Biotope verwirklichen: Schlenken, in denen Wasser steht und Bülten, Hügel, auf denen es trockener ist. Vielleicht ist das eine Voraussetzung dafür, dass Torfmoos (Sphagnum) wächst. Hochmoore haben deshalb einen niedrigen pH Wert, weil lebendes Torfmoos als Ionenaustauscher wirkt, wobei die spärlich vorhandenen Metallionen wie Ca2+, Mg2+ NNa+ oder NH4+ gegen "saure" H+ Ionen ausgetauscht werden. Torf allein kann zwar sauer sein, laugt aber aus und verliert diese Eigenschaft. Anspruchsvolle Hochmoorpflanzen wird man nur halten können, wenn es gelingt Sphagnum zum wachsen zu bringen. Regenwasser ist dafür eine gute Voraussetzung.
Aber natürlich gibt es auch Pflanzen, die es mit dem pH Wert nicht so genau nehmen. Dies sind vor allem die Pflanzen der Niedermoore oder von Sumpfzonen. Hier wären Schlauchpflanzen, Wollgräser, Moosbeere (cranberry), Porst, Gränke zu nennen


[Bild: K1024_Andromeda_polifolia.jpg] Gränke

[Bild: K1024_Eriophorum_angustifolium.jpg] Schmalblättriges Wollgras

[Bild: K1024_Ledum_palustre.jpg] Sumpfporst

[Bild: K1024_Oxycoccus_palustris_2.jpg] Moosbeere

[Bild: K1024_Sarracenia_hybride.jpg] Schlauchpflanze
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.05.15, 20:37 von Naturgärtner.)

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Unkrautaufesserin
Unregistriert
 
#8
30.05.15, 01:12
Für Torfmoos brauche ich keine Schwimminsel. Das wächst hier reichlich in den Traufbereichen der Scheunen, an der Nordseite. Der dichte Boden verhindert schnelles Versickern des Wassers, und wo es Pfützen bildet, wächst das Moos...

Allerdings reicht es nicht für Torfaufbau. Und der rechte Nachbar, ein alter Mann von über Achtzig, kratzt es im Frühjahr mühsam ab und verbrennt es dann...:head: qualmt und stinkt furchtbar :head:

Liebe Grüße, Mechthild
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Naturgärtner
Erfahrener Krauterer
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Registriert seit: 02 2015
#9
30.05.15, 11:44
Hi Mechthild

Bist du sicher, dass es Torfmoos ist. Ein solches brauche man nämlich nicht ab zu kratzen, es hat keine Wurzeln und haftet insofern auch nicht an irgend was. Hier Bilder dieses Mooses

https://safesearch.avira.com/#images/res...ce=omnibar

MfG.
Wolfgang

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Unkrautaufesserin
Unregistriert
 
#10
31.05.15, 10:22
Der Biologe vom Umweltamt war sich sicher...:angel:

Der Nachbar scharrt es halt mit viel Getöse und Rumoren auf einen Haufen. Das meinte ich mit Kratzen.:rolleyes:

Liebe Grüße, Mechthild
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