Garten von Noir

[Noir]

Hallo zusammen

weil ich offene Tagebücher mag, dachte ich, ich mache das auch in diesem Forum. Vielleicht findet es ja jemand unterhaltsam, hat Tipps oder findet Inspiration.

Im Kern soll es natürlich um Rosen gehen, aber auch meine anderen Gewächse oder Tiere im Garten werden sicher immer wieder mal zur Sprache kommen.
Auf dem Gebiet der Rosen bin ich noch recht neu.

Für Pflanzen interessiere ich mich dank Oma und Mutter schon seit meiner Kindheit (bin Jahrgang 1984). Als Kind waren es vor allem Grünpflanzen und Carnivoren. Meinen Ficus benjamini habe ich seit über 25 Jahren; zum 8. Geburtstag habe ich mir pauschal "eine große Zimmerpflanze wie ein Baum" gewünscht. Und bekommen. Er hat mich aus meinem Kinderzimmer hinaus in mehrere norddeutsche Großstädte, durch die Ausbildungszeit und das Studentenleben, in die Wohnung meines heutigen Mannes bis in unser gemeinsames Haus begleitet. Er hat rote Ameisen, Gottesanbeterinnen und Chamäleons beherbergt. Wir hatten unsere Hochs und Tiefs, aber ich freue mich, dass er gesund und grün gerade keine 2 Meter von mir entfernt steht.
Es ist schon witzig, was für eine Bindung man zu Pflanzen aufbauen kann und ich meine, dass ich hier in guter, verständnisvoller Gesellschaft bin.
Im Lauf der Jahre haben sich so ein paar Interessen-Schwerpunkte entwickelt. Das sind insbesondere Farne, Seerosen, Pflanzen mit fast schwarzen Blüten oder auch Blättern, Seerosen, Bäume - besonders solche mit gefiedertem Laub, Seerosen und nicht zu vergessen: die Seerosen.
Ansonsten befasse ich mich gerade mit Gestaltung Cottage-Gärten in Kombination mit tierfreundlicher Gartengestaltung für tag- und nachtaktive Tiere. Besonders hängt mein Herz an Nachtgärten; sprich Pflanzen, die in den frühen Abendstunden ihre Blüten öffnen und Düfte verströmen. Wir haben hier Fledermäuse, Nachtfalter und Glühwürmchen und mich möchte, dass es so bleibt und gern noch viel mehr wird

Zum Mai 2017 sind mein Mann und ich in den Teutoburger Wald gezogen. Einfach so, weil wir es hier mögen und weil wir hier ein denkmalgeschütztes 300 Jahre altes Fachwerkhaus gekauft haben. Wir haben etwa 1800qm, das Hauptgartenstück ist am Hang. Wir haben im Februar angefangen es umzugestalten. Die Grundstruktur gefällt, aber mit all den Friedhofsraketen, Ilex-Monstern, ungebändigten Hecken-Ungetümen, pilzbefallenen Buchsbaumhecken (kilometerweise) und überhaupt sehr wenig blühendem, gefällt es nicht sooo. Es darf gerne mehr Vielfalt rein. Nur die große Buchenhecke wird bleiben. Die habe ich auch schon in Form gebracht. Nächstes Jahr dann am Hang ein Hochbeet-Gemüsegarten. Dazu wilde Ecken mit Totholz und Steinaufbauten.
Aktuell bauen wir eine Iglu-Sauna und der alte Teich hat eine kaputte Folie und wird im Laufe des Aprils tiefer, so dass meine Goldfische ganzjährig darin wohnen können. Einen Großteil der Koniferen haben wir ausgegraben und da ist nun Platz für ein Cottage-Staudenbeet. Teilweise habe ich alte Pflanzen auf dem Grundstück gefunden und werde sie dorthin versetzen. Dazu zählen Päonien, Lavendel, Phlox, Astern.

Nun zurück zu den Rosen.
Da bin ich wie gesagt recht neu am Drücker. Genauer seit Juni 2016.
Rosen haben mich früher nicht besonders interessiert; warum kann ich kaum sagen. Vielleicht erschienen sie mir nicht exotisch genug. Dazu bin ich über 17 Jahre im Schnitt alle 2,5 Jahre umgezogen, hatte bis 2013 keinen Garten.
Aber dann. Wir zogen in einen ehemaligen Schweinestall zur Miete und die Besitzer des Hauses, die zuvor selbst über 10 Jahre darin gewohnt haben, sind rosenvernarrt. Und die haben uns 7 Rosen auf 300qm Gärtchen hinterlassen. Da musste ich dann also ran Irgendwie. Dass ich Rosen schneiden kann, kann ich allerdings nicht behaupten. Ich weiß nicht mehr alle Namen, aber ich weiß noch, dass Étoilet de Hollande, Madame Boll, Jude the Obscure, Raubritter, Bouquet Parfait darunter waren. Dazu eine Kletterrose mit überreichlich roten, kleinen Blüten. Diese Rose war in einen alten Hollunder hinein gerankt; sie blühten meistens zeitgleich und das war einfach wunderschön. Die Rose ist auf den folgenden Bilder links im Bild. Wirklich hingerissen haben mich zuerst Jude the Obscure und Étoilet de Hollande; später dann auch die Bouquet Parfait; rechts im Bild. Die anderen Rosennamen habe ich vergessen. Ich weiß nur noch, dass da eine mit dicken, pinken Blüten, die ich nur "die Mimose" nannte (Bildmitte), weil die Regen so gar nicht ab konnte und zugleich bei den Läusen extrem beliebt.

Hier ein Bild von unserer einstigen Haustür aus, das sich uns jedes Jahr im Juni bot. Wir haben das Haus 4,5 Jahre lang gemietet. Wir waren ganz happy dort, aber nun haben wir was eigenes und das wird hoffentlich mindestens genau so schön. Die architektonische Grundlage stimmt schon mal









Mit Erstaunen stelle ich fest, dass das kleine hölzerne Pferdemodell all die Jahre auf der Scheunen-Fensterbank stand

Und hier die Rose, die mich als allererste begeisterte: Jude the Obscure von Austin.



Soweit zu den Anfängen.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.18, 00:43 von Noir.)

[Gerardo]

Das ist ja Idylle pur bei Euch. Danke für die ausführliche Einführungsvorstellung und die sehr schönen Bilder von 2013 bis 2016. Weiter so.

Die mittlere Rose erinnert mich ein wenig an Mme. Boll. Oder kennst Du den Namen der Rose in der Mitte?

Ich bin gespannt, ob jemand eine Idee hat, um welche Rose es sich bei der linken, rot blühenden Rose handeln könnte.

[Melly]

Ich mag solche Idylle, wirklich schön! Du darfst gern mehr zeigen

LG
Melly

[Noir]

Guten Morgen ihr zwei

Dann mach ich doch mal flugs weiter, ehe ich mit meinem Tagwerk beginne, denn die Bilder sind schon hochgeladen und warten auch

Ich habe ein bisschen herum gekramt und Fotos der Blüten einiger meiner Rosen zutage befördert.
Eine meiner Liebsten ist die Lady of Shalott.



Sie ist hier an unserem Haus nun sowas wie die "Hausdame", denn sie habe ich neben die Haustür gepflanzt. Gleich daneben, quasi Ton in Ton, wächst Lady Emma Hamilton.



Dann folgt an der Hausfront ein großes, Deelenfenster und auf der anderen Seite sind Belvedere und Gartenprinzessin Maria José zu finden. Hier ein Bild von der interessant geometrischen Knospe der Maria.



Nun eine weitere meiner Lieblinge - The Lark Ascending. Die hat mich auch einfach umgehauen. Total wüchsig, robust und sooo schöne zarte Blüten. Ich habe sie am neuen Haus nun erstmal probehalber an einen hellen Ort mit relativ dunklem Umfeld gepflanzt. So leuchten die Blüten besonders toll.





Ein besonderes Faible habe ich auch für möglichst schwarze Blüten. Da darf die Schwarze Madonna nicht fehlen! Wie so oft ist es sogst wie unmöglich diese Farben treffend einzufangen. Oft sehen die Blüten einfach wie rot auf den Bildern aus. Neben der Schwarzen Madonna habe ich noch Senegal ans Haus gepflanzt; die bei mir jedoch noch nicht geblüht hat. Die habe ich seit letztem Jahr schon, obwohl die Pflanzstelle noch nicht bereit war und so hat sie sich im Kübel tapfer geschlagen. Da werde ich auch noch mal Tipps brauchen (und Geduld), wie ich eine Kletterrose dazu bringe ganz viele Zweige zu bilden. Derzeit hat sie nur einen wirklich brauchbareren. Der muss irgendwie horizontal angebracht werden; soweit bin ich schon. Später dazu mehr
In Ermangelung guter Schwarzrosenfotos, hier eins der Schwarzen Madonna. Dazu passend könnt ihr euch das Lied "Frozen" von "Madonna" anhören



Tja, und auch ich komme an den morbiden Rosen nicht vorbei. Wobei zur Zeit mein Augenmerk eher auf den bräunlichen Vertreterinnen liegt.
Koko Loko ist auch unter meinen Favoritinnen. Hier Bilder der selben Blüte. Die ersten, bräunlichen vom 3. Tag der Blüte während des Öffnens. Das eher zombielavendelfarbene dann vom 4. Tag der Blüte.





Und sie und Café mache ich mir grade etwas Sorgen; ob die auch über den Winter gekommen sind. Habe beide auch erst seit letztem Jahr.

Hier eine Markoaufname der Café-Blüte



Zu den "Pergament-Rosen" sollen auf jeden Falls ganz bald noch Julias Rose hinzu kommen und mit etwas mehr Feuer Hot Chocolate.

Ein weiteres Trio sollen Lovely Green (die ist grade auf dem Weg), Akropolis und Biedermeier werden. Ik frei mir!

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.18, 10:24 von Noir.)

[Noir]

Das ist ja Idylle pur bei Euch. Danke für die ausführliche Einführungsvorstellung und die sehr schönen Bilder von 2013 bis 2016. Weiter so.

Genau da wird es nicht mehr weitergehen, weil wir dort ja nicht mehr wohnen. Aber die Entwicklung am jetzigen, eigenen Haus wird natürlich dokumentiert.

Die mittlere Rose erinnert mich ein wenig an Mme. Boll. Oder kennst Du den Namen der Rose in der Mitte?

Mme. Boll hatten wir definitiv irgendwo am Haus wachsen. Das könnte sie durchaus sein. Habe mal gegoogelt. Allerdings war sie bei uns alles andere als robust. Vielleicht bekam ihr der Standort nicht, oder sie hatte sich etwas eingefangen. Nun auch egal. Rosen mit ihrer Blüte und der barbiepinken Farbe sind ohnehin nicht so sehr meins.

Ich bin gespannt, ob jemand eine Idee hat, um welche Rose es sich bei der linken, rot blühenden Rose handeln könnte.

Gelegentlich haben wir noch Kontakt zu unseren Ex-Vermietern und auch den neuen Bewohnern des Hauses. Ich könnte es also herausbekommen

[Noir]

Ich mag solche Idylle, wirklich schön! Du darfst gern mehr zeigen

LG
Melly

Ich hoffe du bist für's Erste zufrieden(er)?

[Moonfall]

T R A U M H A F T !!!

Ich hätte mir nicht gedacht, dass ein Schweinestall so romantisch aussehen kann. Aber da sieht man wieder einmal, was Rosen bewerkstelligen. Die Rosenauswahl im alten Garten war schon eine besondere.

Jetzt verstehe ich aber nicht, warum du woanders geschrieben hast, dass die historische Rosen nichts bedeuten, das sind doch welche! Haben dir die nicht gefallen?

Austin Rosen finde ich auch nett, aber auch austauschbar und nicht das Original. Sie haben zwar etwas Histoblut in sich, aber an eine historische Rose in voller Blütenpracht kommen sie nicht ran. - Ich will jetzt deine neuen Fotos nicht schlecht machen, am besten finde ich immer die Mischung. Bei über 1.000 qm hättest auch kein Platzproblem.

[marcu]

Was für ein herrlicher Thread und wunderschöne Fotos!
Ich setze mich mal auf die Gartenbank und warte gespannt, wie es weiter geht.
Ich liebe Rosen sehr; habe aber kein Glück mit ihnen. Nur eine kleine rote Topfrose aus dem Supermarkt (war ein Geschenk) schlägt sich seit Jahr und Tag mehr recht als schlecht in meinem Dschungel durch; ohne weitere Beachtung.
Ich bin außerdem sehr gespannt, was sonst noch so alles in Deinem Garten wächst.

[Melly]

Ich mag solche Idylle, wirklich schön! Du darfst gern mehr zeigen

LG
Melly

Ich hoffe du bist für's Erste zufrieden(er)?

Ja, vielen Dank! Das sind wunderschöne Bilder. Besonders gut gefällt mir 'The Lark Ascending', mit den bräunlichen Tönen hab' ich's nicht so, wobei man ja immer sagen muss, noch nicht....

LG
Melly

[Noir]

Jetzt verstehe ich aber nicht, warum du woanders geschrieben hast, dass die historische Rosen nichts bedeuten, das sind doch welche! Haben dir die nicht gefallen?

Austin Rosen finde ich auch nett, aber auch austauschbar und nicht das Original. Sie haben zwar etwas Histoblut in sich, aber an eine historische Rose in voller Blütenpracht kommen sie nicht ran. - Ich will jetzt deine neuen Fotos nicht schlecht machen, am besten finde ich immer die Mischung. Bei über 1.000 qm hättest auch kein Platzproblem.

Das war ja nicht meine Rosenauswahl, sondern die wuchsen schon im Garten. Die haben sich die Hausbesitzer ausgesucht und/oder zur Hochzeit geschenkt bekommen und in den Garten gepflanzt, weil sie zunächst selbst 12 Jahre in dem Haus gewohnt haben. Die haben mich dann teilweise auf die Rose ansich gebracht.
Historische Rosen habe ich mir viele angesehen, denn unser jetziges eigenes Haus ist ja auch ein Fachwerkhaus und da würden historische Rosen thematisch natürlich gut passen - aber ich kann den Blüten gaaaarnix abgewinnen. Nicht mein Fall. Ist halt so und ich meins auch gar nicht böse. Da kann auch üppige Blütenpracht nichts verbessern, wenn mir die Blüten nicht gefallen. Dann lieber weniger Blüten, aber die nach meinem Geschmack. Für mich ist die Rose, in die ich mich vergucke, eben das Original.