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Alles zum Rosenschnitt
Moonfall
Weiser Krauterer
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Beiträge: 10.172
Themen: 83
Registriert seit: 02 2013
#91
16.02.14, 16:41
Also ähnlich wie mein noch nicht so stark beschnittener Graham. :undecided:
Ich fürchte, das liegt an der Sorte. Bei mir ist nur Graham so hoch und schmal, die anderen Engländerinnen (Heritage, Tradescant, Alnwick Rose, Alan Titchmarsch, Radio Times) nicht. Gertrude Jekyll ist ja ohnehin eine Kletterin.

Bin schon gespannt, ob andere Tipps für das Bändigen der Hohen haben. :rolleyes:

Klimazone 7b, im Osten Österreichs
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Raphaela
Unregistriert
 
#92
16.02.14, 18:34
Austin hat halt viel mit Kletterrosen gekreuzt, da bleibt überdurchschnittliches Höhenwachstum nicht aus.

Ich schneide (außer Wildrosen, die eh weg kommen), noch nichts, werde dann (je nach Wetterlage ab Mitte März) aber mal Fotos machen: Halte notgedrungen (die brauchen in den Beeten sonst zu viel Platz) ja auch einmalblühende Kletterrosen (wie z. B. diverse Multifloras, Russeliana, etc) als Sträucher. Das geht ganz gut, wenn man zweimal jährlich konsequent schneidet. - Wegen des stärkeren Wachstums brauchen die einmalblühenden Kletterrosen zweimal jährlich stärkeren Schnitt, wenn sie als Sträucher wachsen sollen.

Diese Anleitung hier kann auch für öfterblühende (Strauch-) Rosen (und in dem Fall ruhig noch ein bißchen "extremer") verwendet werden:
http://www.l-age-bleu.de/2012/03/fruhjah...enden.html

- Der Vorteil dabei bei einmalblühenden Strauchrosen ist, daß sie im betreffenden Jahr nur noch sehr wenig Sommerschnitt brauchen (was das Zurückfrieren junger Triebe im darauf folgenden Winter minimiert, da diese ja dann schon ausgereifter sind) und die Form gut halten (m. E. wesentlich besser als bei starkem Sommerschnitt).

Manche Rosen mögen keinen starken Schnitt, bei den Austins gehört Heritage dazu: Eine von meinen hat starken Frühjahrsschnitt mal mit zweijährigem, blütenlosen Schmollen quittiert.

Andere wiederum scheinen ihn zu brauchen, um schöne Büsche zu bilden, dazu gehören z.B. Schneewittchen (mit der Austin auch viel gekreuzt hat) und Winchester Cathedral.

Letztere schneide ich jedes Frühjahr recht radikal wie folgt: Altere Triebe ganz raus, drei, vier gesunde jüngere stehenlassen, aber um ca. ein Drittel bis zur Hälfte (äußere niedriger) auf Austriebsauge (!) zurückschneiden, alles nach innen Wachsende, Schwache raus, so daß nur die kräftigsten und wuchsformförderlichsten Seitentriebe bleiben, die dann auch noch auf ca. drei, vier Augen (auch wieder auf Augen-Ausrichtung achten!) stehenbleiben.
Schneewittchen genauso.

Das sieht immer erstmal sehr "mager" aus, wenn eine öfterblühende Strauchrose so aufs Grundgerüst reduziert wurde. Bei vielen Sorten zahlt es sich aber durch besonders buschigen, harmonischen Wuchs aus.

Gar nicht oft genug kann man empfehlen, wirklich IMMER (auch bei großen, einmalblühenden Rosen) beim Schneiden auf die Triebaugen-Ausrichtung zu achten: Tut man das nicht (ausreichend) kann man auch den besten Wuchs verhunzen (wie ich mal an einer Reihe Polyanthas sehen konnte, wo ich aus Zeitmangel einen Anfänger rangelassen hatte).

Triebe auseinanderziehen, um mehr Blüten zu bekommen, ist (z. B. in Form "fächerförmigen" Aufbindens von Kletterrosen an Wänden) eine gute Maßnahme, wenn genug Platz vorhanden ist. Dasselbe gilt für das Niederbiegen ("Pegging down") und Fixieren von Strauchrosentrieben. - Vergessen sollte man dabei aber nicht, daß es mittelfristig mehr Arbeit macht. Denn die fixierten Triebe vergreisen irgendwann auch und müssen ausgetauscht werden.

Sehr stark abraten kann ich davon, Triebe umeinander zu wickeln: Möglicherweise hat man dann tatsächlich in einer Saison mehr Blüten im äußeren Bereich. Was man aber MIT SICHERHEIT davon bekommt, sind stärker pilzinfizierte Pflanzen, denn es kommt nicht genug Luft in die Sträucher. Und mittelfristig zerstört man damit m. E. einen vernünftigen Strauchaufbau (wenn man nicht jedes Jahr die Pflanze wieder aufs Grundgerüst reduziert) oder macht sich mehr Arbeit beim Schneiden (wenn für die dann nötige jährliche Reduzierung wieder alles aufgedröselt werden muß). - Wer sowas macht, sollte es also bitte als KURZZEITIGE Maßnahme begreifen.

Bei der oben verlinkten Methode dagegen bekommen die Pflanzen einen vernünftigen, nachhaltigen Grundaufbau, auf dem in den Folgejahren aufgebaut werden kann (was Arbeit vermindert) und der jederzeit ermöglicht, gut an das Strauchinnere und z. B. an überalterte Triebe heranzukommen, um sie komplett zu entfernen.



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Boni
Unregistriert
 
#93
16.02.14, 18:54
danke Raphaela,
Meinst Du den Schnitt von einmal blühenden vor oder nach der Blüte, wenn ich das jetzt im Frühjahr mache ist dann die Blüte in diesem Jahr nicht hinüber, oder hab ich mir da was falsch gemerkt?.
Du schneidest ja bei deinem Schnittbeispiel im Frühjahr

Boni,
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Raphaela
Unregistriert
 
#94
16.02.14, 19:39
Wenn man recht früh im Frühjahr (wie z. B. so bei dem verlinkten Beispiel Mitte/Ende März) schneidet, dann bilden sich die zweijährigen, blühfähigen Seitentriebe ja erst noch. - Die einmalblühende Strauchrose aus diesem Beispiel (Bouquet blanc) z. B. hatte NACH diesem Frühjahrsschnitt MEHR Blüten als in den Jahren zuvor.

Die Bezeichnung "zweijährige" Triebe ist insofern etwas irreführend, weil es sich bei den blühfähigen gar nicht unbedingt um tatsächlich zwei Jahre alte handeln muß, sondern eigentlich um neue (Seiten-) Triebe am Holz des Vorjahres.
Läßt man also genug von den Vorjahrestrieben stehen statt sie komplett runterzuschneiden, dann gibt es durchaus noch (bzw. teilweise sogar mehr, weil mehr Licht in den Strauch kommt) Blüten.
Leider komm ich von diesem PC aus nicht an meine Dateien (und der andere ist grade mal wieder abgestürzt :-/), sonst könnte ich ein Foto von derselben Pflanze zweieinhalb Monate später zeigen.

Die Gallicas, Centifolien, Damaszener Rosen, Moos Rosen und Bengal Hybriden wurden und werden (wenn die Zeit reicht) ebenso geschnitten.
Bei den Albas ist es mir aus Zeitgründen bisher noch nicht gelungen (bzw. nur bei einigen, die wg. starker Frostschäden beschnitten werden mußten), aber ich hoffe, es klappt auch bei denen dieses Jahr im Frühling.
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Raphaela
Unregistriert
 
#95
16.02.14, 19:44
Noch was:
So ein Neuaufbau nach starkem Rückschnitt kostet die Pflanzen viel Kraft. Rosen, die auf sehr mageren und/oder sandigen Böden (und/oder mit starker Wurzelkonkurrenz) wachsen (vor allem dann, wenn sie auch noch wenig Sonne haben) würde ich daher, wenn möglich, nur sehr wenig schneiden.
Da sie i.d. R. auch weniger stark wachsen, kann man in diesen Fällen auf starken Schnitt meist ganz gut verzichten.
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Boni
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#96
16.02.14, 20:11
ok Raphaela, ich hab die historischen Rosen ja erst im vergangenen Jahr gepflanzt, die meisten haben 1-2 Haupttriebe und noch einige halbhohe, ich will nur die sehr hohen einkürzen damit die Rose wenigstens ansatzweise einen Busch bildet,

Boni
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Moonfall
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#97
16.02.14, 20:33
So mache ich es auch, die jungen Rosen noch kaum schneiden.
Aber als der junge Henri Martin mal im Herbst einzelne Triebe hoch schoss, habe ich es auch noch nicht über mich gebracht, sie zu kürzen. Dann zerfleischten sie im Frühjahr bei einem Sturm den gesamten jungen Strauch.
Seither wird im Frühjahr und nach der Blüte bei den Einmalblühern alles in Form geschnitten. Weniger Blüten gibts dadurch nicht.

Um zurück zu den zu hohen Austins zu kommen: kann man dann diese Anleitung dafür nehmen?

(16.02.14, 18:34)Raphaela schrieb:  Letztere schneide ich jedes Frühjahr recht radikal wie folgt: Altere Triebe ganz raus, drei, vier gesunde jüngere stehenlassen, aber um ca. ein Drittel bis zur Hälfte (äußere niedriger) auf Austriebsauge (!) zurückschneiden, alles nach innen Wachsende, Schwache raus, so daß nur die kräftigsten und wuchsformförderlichsten Seitentriebe bleiben, die dann auch noch auf ca. drei, vier Augen (auch wieder auf Augen-Ausrichtung achten!) stehenbleiben.
Schneewittchen genauso.


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Raphaela
Unregistriert
 
#98
16.02.14, 20:40
Das klingt nach einem guten Plan :-)

Ergänzend zum "Ringsum-Quer-Zusammenbinden" der Triebe: Als "Notfallmaßnahme", wenn man z. B. im Weg hängende Triebe bändigen muß, die man nicht abschneiden will, weil schon Blütenansätze dran sind, ist sowas natürlich völlig okay. Muß ich auch immer wieder mal machen (alles "irgendwie" zusammenschnüren), weil ich es selten schaffe, alle Rosen rechtzeitig zu schneiden.

- Man sollte es nur nicht als Dauermaßnahme betrachten (wie ich vor ein paar Wochen in einem anderen Forum gelesen hatte), geschweige denn, so empfehlen, weil diese Schnitt- bzw. Aufbindeweise große Nachteile hat:
1. Gehen die Blütenansätze im Strauchinneren meist nicht auf und vergammeln (dadurch wird Botrytis gefördert)
2. Gibt es dadurch weniger Luftzufuhr im Strauchinneren, was verstärkten Pilzbefall zur Folge hat.
3. Macht man sich mittel- und langfristig mehr Arbeit, weil zum Entfernen überalterter Triebe und Zurückschneiden der anderen erst alles wieder voneinander gelöst werden muß.
4. Wird diese Methode über mehrere Jahre praktiziert, haben neue Basistriebe, die sich normalerweise auch im Strauchinneren bilden, mangels Licht und Platz keine Möglichkeit, sich richtig zu entwickeln.

Ein gründlicher Schnitt, der einen tragfähigen Strauchaufbau zum Ziel hat, kostet dagegen erstmal mehr Zeit, spart aber (mindestens) im darauffolgenden Jahr viel Arbeitszeit ein, weil auf diesem Grundschnitt aufgebaut werden kann.

Und auch wichtig: Durch Licht- und Luftzutrittsmöglichkeit ins Strauchinnere bleiben die Pflanzen gesünder/widerstandsfähiger.
Dazu kommt, daß mehr neue Basistriebe im Strauchinneren gebildet werden und diese auch eine Chance haben, gesund zu bleiben und nach oben zu wachsen, so daß sie später als Ersatz für überalterte genutzt werden können.

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Moonfall
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#99
16.02.14, 20:49
Langsam machst du mir Angst mit deiner Schilderung. wink
Da fällt mir nämlich mein Charles de Mills ein, den vor der letzten Blütezeit der Sturm zerzaus hat. Der bekam dann 4 halbhohe Stöcke herum eingeschlagen und darauf ein Textilband rundherum angetackert. Das muß ich morgen mal kritisch ansehen, ob es zu eng sitzt. Wir wollen doch keine jungen Triebe ersticken. Zum Stehen ohne Stütze wird er allerdings durch die schweren Blüten zu schwach. - Welche Stützen wäre denn bei Charles sinnvoll?

Zwei der vier Stöcke kann man am Bild unten schwach erkennen, sind vielleicht zu eng:
[Bild: P6110654.JPG]

Klimazone 7b, im Osten Österreichs
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Raphaela
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#100
16.02.14, 20:53
Moonfall, Austin Rosen sid wegen ihrer sehr verschiedenartigen Abstammung eine sehr heterogene Rosengruppe. Von daher ist es schwierig, dafür einheitliche Schnittregeln zu finden.

Heritage z.B. hat die o. g. Schnittweise ÜBERHAUPT nicht gefallen (obwohl sie von Schneewittchen abstammt, für die dieser radikale Schnitt sehr gut geeignet ist).

Winchester Cathedral und ihre Verwandten (Mary Rose und Redouté) dagegen können sie sehr gut vertragen.

Bei den stark kletternden Austin Rosen (wie z.B. Othello, The Generous Gardener, Geoff Hamilton u. a.) hab ich die Erfahrung gemacht,sie besser nicht (komplett) am nach oben Wachsen zu hindern, da sie (zumindest hier) besser blühen, wenn man sie nicht zu stark einkürzt. Da entferne ich meist nur überalterte bzw. geschädigte Triebe, kürze die nebentriebe ein und pinziere (nach Bedarf) die Neutriebe in gewünschter Höhe und gebe den Pflanzen eine Klettermöglichkeit (oft reicht schon eine Moniereisenstange)

Andere, wie z.B. Mayor of Casterbridge und St. Swithun hatten den Versuch, sie auf Strauchrosenmaß zu halten, mit extremer Blühunwilligkeit (Verweigerung der Nachblüte, nur wenige Blüten zur Hauptblütezeit) quittiert, bis ich es aufgegeben und sie mit relativ wenig Schnitt einfach aufgebunden habe.

Manche sind von ihrer Abstammung her einfach Kletterrosen und es macht wenig Sinn, zu vewrsuchen, sie gegen ihre Natur "klein zu halten". Für alle anderen gilt: Einfach ausprobieren und sich dabei vorsichtig ans rechte Maß herantasten.

Ergänzung: Wenn man eine (Strauch-) Rose nicht über einer bestimmten Höhe haben möchte, ist es grundsätzlich ganz gut, junge Basistriebe kurz vor Erreichen dieser Wunschhöhe zu pinzieren/kappen: Sie bildet dann unterhalb der Schnittstelle Seitentriebe, die dann auch wieder etwas gekappt werden können und gerät auf diese Weise nicht so schnell "außer Kontrolle".

Scarman (dessen Schnittempfehlungen ansonsten m.E. eher für mildere Klima-Gebiete gelten) hat mal den klugen Satz gesagt, daß man keiner Rose gestatten sollte, höher zu wachsen, als man sie noch kontrollieren/schneiden kann...Mir gelingt es auch nicht immer, das (rechtzeitig) umzusetzen, aber einen Versuch ist es wert.





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