Dusslige Fragen

[Acinos Arvensis]

ich hatte eine ganz unrealistische angst, dass ich das 30 lebensjahr nicht erreichen würde. hat mich regelrecht verfolgt, diese vorstellung. auch der gedanke, was aus meinen damals noch kleinen kindern werden würde.
dann war diese hürde endlich genommen und ich drehte richtiggehend auf. trennte mich von jemandem, der mich nur verarschte, schwor dem alkohol ab, der mir nicht guttat und nahm mir dafür projekte zur brust, die ich mir zuvor nie zugetraut hätte. ich genoss es, schwer zu arbeiten und den erfolg zu sehen, das war wie eine droge. und mir ging es sau-gut dabei. abgesehen von der migräne und der zickigen blase konnte mich so schnell nichts ausbremsen.
die richtig lästigen, plagenden zipperlein haben erst mit mitte-ende 40 zugeschlagen. und die 5 vorne dran war mir sowas von unsympathisch, das kann ich euch gar nicht sagen. würde ich jetzt auch eine der schlechtlaunigen, besserwisserischen, mißgünstigen biester werden, die mich als junges mädchen gepiesakt haben?
ich hoffe, es hat sich für meine umgebung in grenzen gehalten.
mir stinkt es nur, dass nichts mehr so einfach und unkompliziert geht wie mit 30. anpacken und machen, ohne lang zu fackeln ist nicht mehr. mit allem muß ich auf helfende hände warten - und warten ist das was ich am allerschlechtesten kann.
doch hab ich gemerkt, was ich trotzdem noch alles schaffe, mit mitte 50 einen beruflichen neustart hinzulegen hätte mir so leicht keiner zugetraut. das tröstet mich über einige unzulänglichkeiten hinweg.