09.03.16, 22:10
Das ist über 50 Jahre her, dass ich mal eine Katze mit Bandwurm hatte. Aufgefallen ist das, weil sie plötzlich ungeheurlich viel fraß und auch Sachen in sich hineinschaufelte, die nicht zur üblichen Katzenkost zählen. Nicht zu bremsen war sie z.B. bei weißer Bohnensuppe: sprang auf den Herd, pfotelte den Deckel vom Topf und schrie dann, ob der kochenden Suppe, sprang runter, verfolgte das Anrichten der Suppe und landete - obwohl strengstens verboten - sofort auf dem Tisch, sobald ein Teller eingefüllt war, und fraß mindestens zwei Suppenteller voll Bohnensuppe. Erstem Entsetzen (und Empörung) folgte die Einsicht, dass sie die Suppe wohl sehr liebe: sie bekam ihren eigenen Suppenteller im Esszimmer und immer als Erste ihre Suppe. Damit blieb sie wenigstens vom Tisch weg. Sie war ein überaus wichtiges Familienmitglied, vor allem, weil in erster Linie sie den jungen Dackel meiner Mutter erzog und liebevoll energisch von dummen Ideen abbrachte, ehe er Schaden anrichten konnte.
Im Winter gab es diese Bohnensuppe eigentlich jede Woche mindestens einmal. Nach etwa drei Wochen sprach meine Mutter beim Hausbesuch den Tierarzt an. Der nahm sich eine Kotprobe aus der Katzentoilette, analysierte sie, stellte Bandwurmbefall fest und verordnete eine spezielle Bandwurmkur, die u.a. Durchfall erzeugte und nach drei Wochen wiederholt werden musste. Begeisternd: Auch Katzen mit Durchfall schaffen es nicht mehr immer bis ganz aufs Klo... Als das durchgestanden war, herrschte Ruhe: das überdimensionale Mampfen hörte sofort auf, die abwegigen Gelüste ebenfalls. Nur eins blieb: wenn der Dackelwelpe Hunger vermeldete, dann deckelte sie wieder Töpfe ab und klaute für ihn auch sehr heißes Fleisch: Hauptsache, das Kind hatte genug zu essen!
Fortan waren bei uns hin und wieder Wurmkuren angesagt, zugegeben nicht so regelmäßig wie jüngere, betriebswirtschaftlich vorgebildete Tierärzte das empfahlen, aber sobald sich am Verhalten und/oder an der Figur was änderte, wurde zumindest auf Wurmbefall überprüft und wenn ein Verdacht nicht auszuschließen war, auch entsprechend gehandelt. Bislang ist das auch bei meinen Freigängern nicht wieder aufgetreten.
Inse
Nachtrag: ich habe keine Ahnung, was der Tierarzt damals verordnet hat, - aber es hat geholfen.
Im Winter gab es diese Bohnensuppe eigentlich jede Woche mindestens einmal. Nach etwa drei Wochen sprach meine Mutter beim Hausbesuch den Tierarzt an. Der nahm sich eine Kotprobe aus der Katzentoilette, analysierte sie, stellte Bandwurmbefall fest und verordnete eine spezielle Bandwurmkur, die u.a. Durchfall erzeugte und nach drei Wochen wiederholt werden musste. Begeisternd: Auch Katzen mit Durchfall schaffen es nicht mehr immer bis ganz aufs Klo... Als das durchgestanden war, herrschte Ruhe: das überdimensionale Mampfen hörte sofort auf, die abwegigen Gelüste ebenfalls. Nur eins blieb: wenn der Dackelwelpe Hunger vermeldete, dann deckelte sie wieder Töpfe ab und klaute für ihn auch sehr heißes Fleisch: Hauptsache, das Kind hatte genug zu essen!
Fortan waren bei uns hin und wieder Wurmkuren angesagt, zugegeben nicht so regelmäßig wie jüngere, betriebswirtschaftlich vorgebildete Tierärzte das empfahlen, aber sobald sich am Verhalten und/oder an der Figur was änderte, wurde zumindest auf Wurmbefall überprüft und wenn ein Verdacht nicht auszuschließen war, auch entsprechend gehandelt. Bislang ist das auch bei meinen Freigängern nicht wieder aufgetreten.
Inse
Nachtrag: ich habe keine Ahnung, was der Tierarzt damals verordnet hat, - aber es hat geholfen.