13.08.17, 22:02
Danke, Brigitte! 
Danke, Martin!
Ich glaube, das Thema steht jetzt gut so, oder was meint Ihr anderen? Gudrun?
Wie dem auch immer sei, dann will ich mal von meinem Garten weitererzählen.
Gestern hatte ich eine große Freude, und zwar fand ich einen Frosch. Ich kenne mich mit Fröschen nicht aus, vielleicht war's auch eine Kröte. Mein Tier war jedenfalls mittelbraun, etwa so groß wie ein Zwei-Euro-Stück und quicklebendig. Und nun kommt etwas, was mich verwirrt hat: Dieser Frosch kann hier nicht sein!
Mein Garten ist nur ein kleines Handtuch von vielleicht 350 Quadratmetern,
und er ist größtenteils knorztrocken! Wasser gibt es in dem Garten jedenfalls nicht. Ich meine, dieses Jahr hat es dankenswerterweise relativ viel geregnet, so dass ich nicht sehr viel gießen musste, und dafür bin ich sehr dankbar. Möglicherweise ist der Regen auch der Grund, dass der Frosch überhaupt herfand, aber wo er herkommt ahne ich nicht, wo er hin will auch nicht, und nun habe ich ein kleines Problem: ich möchte meinen Frosch beschützen!
Mein Handtuchgarten liegt zwischen anderen, bei denen die Besitzer ihren Rasen mit der Nagelschere pflegen. Deren Boden muss grundsätzlich offen sein, damit sie ausgiebig zwischen ihren Pflanzen hacken können, Wasser oder Feuchtigkeit gibt es dort nicht. Dahinter schließen sich kilometerlang Äcker kann, und erst nach 5 Kilometern kommt der erste wasserführende Graben.
Vor meinem Haus verläuft die Durchgangsstraße, auf der kleine Frösche plattgefahren werden. Auch auf der anderen Seite der Durchgangsstraße gibt es Einfamilienhäuser mit gepflegten Gärten - aber kein Wasser.
Also, wo das Tier herkommt, es ist rätselhaft.
Dann habe ich noch einen Nachbarn, den ich hier Herbert nennen will. Wir hatten anfangs extreme Problem miteinander, und zwar was meinen Garten betraf. Der regte meinen Nachbarn klassisch auf! Herbert ist Mitte 70, wir siezen uns nach wie vor, aber unser Verhältnis ist deutlich besser geworden, seitdem er eingesehen hat, dass ich durchaus auch etwas vom gärtnern verstehe. Ich war für ihn anfangs einfach das blöde Blag, was aus der Stadt auf's Land gezogen war, und keine Ahnung hatte.
Manche unserer älteren Dialoge sind wirklich comediereif, aber ich will sie heute nicht erzählen. Herbert liebt vor allen Dingen eines: Gifte und Spritzmittel jeder Art.
Er ist jetzt aber soweit, dass er sich mit mir regelmäßig darüber austauscht.
Wir begegnen uns ja tagtäglich über die niedrige Hecke hinweg in unseren Gärten, denn er ist in seinem genauso beschäftigt, wie ich in meinem.
Und dann erzählt er mir: "Ach, Frau E. , ich habe doch so viele Blattläuse an den Dahlien! Ich musste schon wieder spritzen!"
Anjoli: "Ach, Herr H., was wir brauchen sind Marienkäfer, dann müssten Sie nicht mehr spritzen!"
"Das stimmt schon," sprach er, "aber es kommen keine!"
"Na, wenn Sie auch immer Gift spritzen? "
"Ich werde es mir überlegen.... "
Jedenfalls führte dieser Dialog bei mir zu folgendem Sachverhalt: Ich hatte im Frühjahr einen Marienkäfer in meinem Garten. EINEN! Ein Punkt hinten rechts war etwas heller angefärbt, so dass ich ihn immer wiedererkannte. Den habe ich wochenlang täglich in meinem kleinen Garten hin und hergetragen, immer dorthin, wo sich ein paar Blattläuse aufhielten. Erst als ich auf dem italienischen Salat eine Marienkäferlarve entdeckte, habe ich das Rumtragen aufgegeben, denn wo eine Larve ist, sind sicher auch mehrere.
Natürlich verwendet Herbert Schneckenkorn! Keine Schnecke überlebt bei ihm.
Und ich war so glücklich, in dem Beet links bei meinem Haus zwei Weinbergschnecken zu finden! Sie dürfen auch an meiner Iris fressen, ja, ja!
So verteidige ich mein kleines Handtuchbiotop gegen die 'Pest' von außen.
Es soll ein wirkliches Biotop werden!
Und nun habe ich einen Frosch!
Ich habe ihm erstmal ein kleines Wasserbecken gefüllt. Mit Regenwasser. Mal schauen, was ich noch tun kann, damit er bleibt. Herbert habe ich informiert und ihn gebeten, bitte nichts gegen meinen Frosch zu unternehmen, ihn weder zu zerteilen noch totzutreten. Wollte er wohl auch nicht. Aber es gab wieder eine so klassische Konversation mit ihm, diesmal aber mit neuem Ausgang:
Herbert: "Und was ist das für ein Zeug, Frau E.? Was bei Ihnen so wuchert?"
"Das ist Gundermann, Herr H. Ja, ich weiß, es ist ein Unkraut! Aber ich lasse es stehen! Weil, da wo es dicht wächst, kommt kein Gras mehr durch, und zweitens..."
"...hält es den Boden feucht," führte er an meiner Stelle zu Ende aus.
Ich habe nicht gesagt: "Gut gelernt!", sondern ihm nur lächelnd zugenickt.
Lieben Gruß,
Anjoli

Danke, Martin!

Ich glaube, das Thema steht jetzt gut so, oder was meint Ihr anderen? Gudrun?
Wie dem auch immer sei, dann will ich mal von meinem Garten weitererzählen.
Gestern hatte ich eine große Freude, und zwar fand ich einen Frosch. Ich kenne mich mit Fröschen nicht aus, vielleicht war's auch eine Kröte. Mein Tier war jedenfalls mittelbraun, etwa so groß wie ein Zwei-Euro-Stück und quicklebendig. Und nun kommt etwas, was mich verwirrt hat: Dieser Frosch kann hier nicht sein!
Mein Garten ist nur ein kleines Handtuch von vielleicht 350 Quadratmetern,
und er ist größtenteils knorztrocken! Wasser gibt es in dem Garten jedenfalls nicht. Ich meine, dieses Jahr hat es dankenswerterweise relativ viel geregnet, so dass ich nicht sehr viel gießen musste, und dafür bin ich sehr dankbar. Möglicherweise ist der Regen auch der Grund, dass der Frosch überhaupt herfand, aber wo er herkommt ahne ich nicht, wo er hin will auch nicht, und nun habe ich ein kleines Problem: ich möchte meinen Frosch beschützen!
Mein Handtuchgarten liegt zwischen anderen, bei denen die Besitzer ihren Rasen mit der Nagelschere pflegen. Deren Boden muss grundsätzlich offen sein, damit sie ausgiebig zwischen ihren Pflanzen hacken können, Wasser oder Feuchtigkeit gibt es dort nicht. Dahinter schließen sich kilometerlang Äcker kann, und erst nach 5 Kilometern kommt der erste wasserführende Graben.
Vor meinem Haus verläuft die Durchgangsstraße, auf der kleine Frösche plattgefahren werden. Auch auf der anderen Seite der Durchgangsstraße gibt es Einfamilienhäuser mit gepflegten Gärten - aber kein Wasser.
Also, wo das Tier herkommt, es ist rätselhaft.
Dann habe ich noch einen Nachbarn, den ich hier Herbert nennen will. Wir hatten anfangs extreme Problem miteinander, und zwar was meinen Garten betraf. Der regte meinen Nachbarn klassisch auf! Herbert ist Mitte 70, wir siezen uns nach wie vor, aber unser Verhältnis ist deutlich besser geworden, seitdem er eingesehen hat, dass ich durchaus auch etwas vom gärtnern verstehe. Ich war für ihn anfangs einfach das blöde Blag, was aus der Stadt auf's Land gezogen war, und keine Ahnung hatte.
Manche unserer älteren Dialoge sind wirklich comediereif, aber ich will sie heute nicht erzählen. Herbert liebt vor allen Dingen eines: Gifte und Spritzmittel jeder Art.
Er ist jetzt aber soweit, dass er sich mit mir regelmäßig darüber austauscht.
Wir begegnen uns ja tagtäglich über die niedrige Hecke hinweg in unseren Gärten, denn er ist in seinem genauso beschäftigt, wie ich in meinem.
Und dann erzählt er mir: "Ach, Frau E. , ich habe doch so viele Blattläuse an den Dahlien! Ich musste schon wieder spritzen!"
Anjoli: "Ach, Herr H., was wir brauchen sind Marienkäfer, dann müssten Sie nicht mehr spritzen!"
"Das stimmt schon," sprach er, "aber es kommen keine!"
"Na, wenn Sie auch immer Gift spritzen? "
"Ich werde es mir überlegen.... "
Jedenfalls führte dieser Dialog bei mir zu folgendem Sachverhalt: Ich hatte im Frühjahr einen Marienkäfer in meinem Garten. EINEN! Ein Punkt hinten rechts war etwas heller angefärbt, so dass ich ihn immer wiedererkannte. Den habe ich wochenlang täglich in meinem kleinen Garten hin und hergetragen, immer dorthin, wo sich ein paar Blattläuse aufhielten. Erst als ich auf dem italienischen Salat eine Marienkäferlarve entdeckte, habe ich das Rumtragen aufgegeben, denn wo eine Larve ist, sind sicher auch mehrere.
Natürlich verwendet Herbert Schneckenkorn! Keine Schnecke überlebt bei ihm.
Und ich war so glücklich, in dem Beet links bei meinem Haus zwei Weinbergschnecken zu finden! Sie dürfen auch an meiner Iris fressen, ja, ja!
So verteidige ich mein kleines Handtuchbiotop gegen die 'Pest' von außen.

Es soll ein wirkliches Biotop werden!
Und nun habe ich einen Frosch!
Ich habe ihm erstmal ein kleines Wasserbecken gefüllt. Mit Regenwasser. Mal schauen, was ich noch tun kann, damit er bleibt. Herbert habe ich informiert und ihn gebeten, bitte nichts gegen meinen Frosch zu unternehmen, ihn weder zu zerteilen noch totzutreten. Wollte er wohl auch nicht. Aber es gab wieder eine so klassische Konversation mit ihm, diesmal aber mit neuem Ausgang:
Herbert: "Und was ist das für ein Zeug, Frau E.? Was bei Ihnen so wuchert?"
"Das ist Gundermann, Herr H. Ja, ich weiß, es ist ein Unkraut! Aber ich lasse es stehen! Weil, da wo es dicht wächst, kommt kein Gras mehr durch, und zweitens..."
"...hält es den Boden feucht," führte er an meiner Stelle zu Ende aus.
Ich habe nicht gesagt: "Gut gelernt!", sondern ihm nur lächelnd zugenickt.
Lieben Gruß,
Anjoli
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.08.17, 22:14 von Anjoli.)

