27.02.18, 18:59
Ja, Wolfgang: die Auflistung der Schadstoffquellen ist beeindruckend. Aber: für Politik entscheidend ist das Machbare. Das Zuhause der Menschen ist geschützt. Im öffentlichen Raum kann/darf gemessen werden, in Privatwohnungen nur mit jeweils individuellem Einverständnis, wobei die Ergebnisse auch nicht wirklich brauchbar für allgemein verbindliche Entscheidungen sind: jemand, der 40 oder mehr Zigaretten/Tag raucht, produziert andere Schadstoffwerte als ein Nichtraucher, der auch sonst asketisch lebt: beide sind nicht repräsentativ. Politik muss nach Markern suchen, die allgemein akzeptiert werden können.
Dazu gehört dann auch, dass man "scheibchenweise" vorgeht: quasi mit dem Skalpell statt mit dem Baseballschläger. Also pickt man sich einzelne Schadstoffe heraus und "bekämpft" sie. Angefangen hat es meiner Erinnerung nach mit dem "sauren Regen". Später kam Blei, dann ging es weiter. Anfang der 2000er Jahre habe ich am Umweltlexikon mitgearbeitet und hatte u.a. die sehr undankbare Aufgabe, den Eintrag zu "Diesel" zu formulieren. Mit meinen Studenten habe ich die Beiträge im Rahmen eines Projekts erarbeitet. Das erste, was wir anschließend getan haben, war massiv dafür einzutreten, dass wir mehr Platz für den Eintrag erhielten - und erreichten eine Verdoppelung der Anschläge. Trotzdem deutet der kurze Artikel nur einen Hauch von dem an, was Diesel alles anrichtet.
Für uns alle war damals das wichtigste Ergebnis, dass wir beschlossen: "Ein Diesel kommt nicht mehr infrage. Das ist unverantwortlich, so ein Auto zu fahren." Was uns unverständlich blieb, war die Tatsache, dass die Giftigkeit dieses Treibstoffs den technisch und politisch Verantwortlichen gut bekannt sein musste, aber nicht berücksichtigt wurde - wie in Landwirtschafts- und Lebensmittelindustrie auch. Was blieb, war zweierlei:
1. Jeder muss selbst Verantwortung übernehmen und sich entsprechend selbst informieren, auch wenn es Mühe macht.
2. Führungspersonal in Industrie und Politik darf man nicht über den Weg trauen. Herdenviehmentalität und naive Gläubigkeit sind schädlich - für Individuum und Gesellschaft.
Mich regt das Klagen über gerichtlich ermöglichte Einschränkungen etwas auf: wer heute beruflich einen Diesel fährt, konnte schon bei der Anschaffung wissen/zur Kenntnis nehmen, dass die Dinger bedenkliche Schadstoffe ausstoßen - und hätte sich um eine Alternative bemühen können. Weitsichtige haben das ja auch getan - aber die waren/sind in der Minderheit, weil das gedankenlose Mitschwimmen im allgemeinen Trend ja so bequem war....
Inse
Dazu gehört dann auch, dass man "scheibchenweise" vorgeht: quasi mit dem Skalpell statt mit dem Baseballschläger. Also pickt man sich einzelne Schadstoffe heraus und "bekämpft" sie. Angefangen hat es meiner Erinnerung nach mit dem "sauren Regen". Später kam Blei, dann ging es weiter. Anfang der 2000er Jahre habe ich am Umweltlexikon mitgearbeitet und hatte u.a. die sehr undankbare Aufgabe, den Eintrag zu "Diesel" zu formulieren. Mit meinen Studenten habe ich die Beiträge im Rahmen eines Projekts erarbeitet. Das erste, was wir anschließend getan haben, war massiv dafür einzutreten, dass wir mehr Platz für den Eintrag erhielten - und erreichten eine Verdoppelung der Anschläge. Trotzdem deutet der kurze Artikel nur einen Hauch von dem an, was Diesel alles anrichtet.
Für uns alle war damals das wichtigste Ergebnis, dass wir beschlossen: "Ein Diesel kommt nicht mehr infrage. Das ist unverantwortlich, so ein Auto zu fahren." Was uns unverständlich blieb, war die Tatsache, dass die Giftigkeit dieses Treibstoffs den technisch und politisch Verantwortlichen gut bekannt sein musste, aber nicht berücksichtigt wurde - wie in Landwirtschafts- und Lebensmittelindustrie auch. Was blieb, war zweierlei:
1. Jeder muss selbst Verantwortung übernehmen und sich entsprechend selbst informieren, auch wenn es Mühe macht.
2. Führungspersonal in Industrie und Politik darf man nicht über den Weg trauen. Herdenviehmentalität und naive Gläubigkeit sind schädlich - für Individuum und Gesellschaft.
Mich regt das Klagen über gerichtlich ermöglichte Einschränkungen etwas auf: wer heute beruflich einen Diesel fährt, konnte schon bei der Anschaffung wissen/zur Kenntnis nehmen, dass die Dinger bedenkliche Schadstoffe ausstoßen - und hätte sich um eine Alternative bemühen können. Weitsichtige haben das ja auch getan - aber die waren/sind in der Minderheit, weil das gedankenlose Mitschwimmen im allgemeinen Trend ja so bequem war....
Inse