22.11.18, 13:23
(21.11.18, 21:56)Gudrun schrieb: Es gibt also bei Stammrosen eine Veredelungsstelle oben am Stamm und eine "Zapfenschnittstelle", die wie bei
Obstbäumchen oberhalb der Pflanzstelle liegen soll.
Wozu dient eine Z A P F E N S C H N I T T S T E L L E - bitte?
Bei Obstbäumen dürfte es sich in diesem Zusammenhang um die Veredelungsstelle handeln, wenn sie auf den Wurzelhals veredelt worden sind. Aber da kenne ich mich nicht so aus.
Bei Stammrosen ist es jedenfalls so, dass zunächst einmal ein gerader kräftiger Trieb/Stamm aus der Veredelungsunterlage entstehen muss. Alle übrigen Triebe, die die Unterlage natürlich auch bildet, werden entfernt. Dadurch entsteht diese Verdickung am Fuß, die auch bei einer wurzelnackten Jungstammrose schon deutlich sichtbar ist:
![[Bild: 34399463jf.jpg]](https://up.picr.de/34399463jf.jpg)
Auch gut zu sehen, dass hier die Unterlage weiter Triebe produziert hat, die schlecht von der Gärtnerin entfernt worden sind

Diese Zapfenschnittstelle entsteht also einfach durch das Kappen weiterer nicht benötigter Triebe, einen Zweck hat sie ansonsten nicht.
Es ist dummerweise so, dass die für Stammrosen besonders günstige Unterlage, sehr stark weiter "Wildtriebe" produziert. Durchaus auch weiter vom Stamm entfernt. Pflanzt man die Zapfenschnittstelle tiefer in den Boden, wird dieses Verhalten stark gefördert . Daher sollte dieser Basisknubbel oberhalb des Erdniveaus liegen, manche empfehlen bis zu 10 cm.
Im Vergleich zu dieser Verdickung des Wildlings ist die Veredelungsstelle oben an der Krone vor allem bei Jungrosen deutlich unscheinbarer.
Erst im Alter entsteht dann auch dort ein gut sichtbarer Knubbel
![[Bild: 34399466uz.jpg]](https://up.picr.de/34399466uz.jpg)
Wenn man sich bisher eher nicht mit Stammrosen befasst hat, kann es zu Verwechselungen kommen. Und dann wird schon mal der Fuß angehäufelt oder mit einer Mulchschicht bedeckt. Und das schützt dann natürlich die empfindliche Veredelungsstelle nicht.
Vielleicht noch etwas zu den unterschiedlichen angebotenen Größen.
Zwergstammrosen haben eine Stammhöhe bis zu 50 cm. Das sieht in einem Kübel gut aus, weil dann noch die Höhe des Kübels dazukommt. Im Beet finde ich es "verzichtbar". Das wirkt eigentlich nicht. Ähnliches gilt für sogenannte Halbstämme, die maximal 20 cm mehr Stammhöhe haben.
Hochstammrosen beginnen dann ab einer Stammhöhe von 90 cm, bei manchen Anbietern sind es bis zu etwa 110 cm.
Das ist im Beet vielleicht die beste Höhe, lässt sich gut unterpflanzen und die Rose wirkt trotzdem und bringt die gewünschte Höhe ins Beet.
Kaskadenstämme sind dann zwischen 120 und 140 lang. Sie eignen sich vor allem starkwüchsige Rosen mit stark überhängenden Wuchs. Hier sollte man nicht unterschätzen, wie mächtig die Kronen dann im Laufe der Jahre werden.
Little White Pet als Stamm, hier für das Beet leider nicht frosthart genug.
![[Bild: 32976951gl.jpg]](https://up.picr.de/32976951gl.jpg)