05.04.19, 18:16
Vanda, der Mehrzahl Deiner Argumente kann ich zustimmen. Aber es liegt nicht bei mir, ob in der Umgebung herumgegiftelt wird oder nicht. Mein Garten allein kann nicht gut machen, was andere verderben. Zunächst aber sind noch ein paar Vögel da - es werden deutlich weniger von Jahr zu Jahr und das liegt auch daran, dass sie ihre Brut nicht hochkriegen, weil auch die Körnerfresser zur Aufzucht Insekten benötigen - mehr, als mein bißchen Garten bieten kann.
Als ich das Grundstück übernommen habe, summte die Südwand der Remise, weil dort überall Wildbienen lebten. Wir haben sie gehütet und gehofft, aber die Bienen sind in den vergangenen zwei Jahren erschreckend weniger geworden. Die große Linde in der Nachbarschaft wurde mit einem Bagger attackiert und stark beschädigt, die Kastanie wurde radikal beschnitten, die Walnuss wurde zugemüllt und u.a. ein Lkw im Freien neu lackiert: man bekam kaum noch Luft, konnte sich nicht im Freien aufhalten, die Fenster mussten geschlossen bleiben und die Polizei erklärte sich - trotz Straftat - für nicht zuständig. Andere Nachbarn dulden keine Blumen in ihrem vermeintlich englischen Rasen und schleichen mit Gift und Stecher über ihr Gelände, um alles auszumerzen, was ihrem Katalog-Ideal von gepflegtem Rasen nicht entspricht. Dazwischen gibt es Nischen, in denen Vögel sich aufhalten: Sichtschutzhecken und Benjeshecken an der stillgelegten Umgehungsstraße - dahinter wieder Glyphosat-Äcker. Die Extrem-Wetterlagen der vergangenen zwei Jahre haben viele Bäume absterben lassen. Die werden nun nach und nach in den Gärten gerodet - und nicht ersetzt. Der Ort wird urbaner und so mancher größerer Garten zu Bauland.
Man kann dagegen lamentieren, predigen, Fakten präsentieren - und arbeitet dabei doch nur gegen Wände. Ich hoffe, dass immer mehr Menschen sogar hier, in Brandenburg, nach und nach bewusst wird, dass es so nicht weitergehen kann - und es zu einem Umdenken und verändertem Verhalten kommt: nach und nach. Die Zwischenzeit muss überbrückt werden. Ich zweifele am Sinn von Sommerfütterungen, aber wenn Vögel hier brüten und bei der Aufzucht am Insektenmangel scheitern, aber sonst noch Existenzmöglichkeiten haben, dann will ich gerne helfen, Notsituationen zu überbrücken. Du findest das übertrieben. O.k.: lassen wir die Nachtzucht halt verrecken. Ist eben so.
Zu der Sache mit dem Quark: Fleisch ist für die Anzucht von Maden auch geeignet. Aber es fängt bald an, sehr unangenehm zu riechen. Quark ist da geruchsneutraler. Wir haben das in den 1960er Jahren als Studenten in einem Projekt des Studium Generale herausgefunden. Da ging es darum herauszufinden, wieviele Insekten z.B. ein Sperlingspärchen für die Aufzucht eines Geleges benötigt. Damals meinte man noch, es gäbe zuviele Spatzen und man solle was gegen diese Plage tun... Wir wollten dem etwas entgegen setzen. Damals gab es ja auch noch eine "Insektenplage" - d.h.: das heilige Blech wurde von den Kadavern beschädigt und die waren nur schwer vom Auto zu entfernen... Zeitgeist eben. Wie dem auch sei - es tut mir leid, diese Überlegung hier eingebracht zu haben. Ich entschuldige mich dafür.
Inse
Als ich das Grundstück übernommen habe, summte die Südwand der Remise, weil dort überall Wildbienen lebten. Wir haben sie gehütet und gehofft, aber die Bienen sind in den vergangenen zwei Jahren erschreckend weniger geworden. Die große Linde in der Nachbarschaft wurde mit einem Bagger attackiert und stark beschädigt, die Kastanie wurde radikal beschnitten, die Walnuss wurde zugemüllt und u.a. ein Lkw im Freien neu lackiert: man bekam kaum noch Luft, konnte sich nicht im Freien aufhalten, die Fenster mussten geschlossen bleiben und die Polizei erklärte sich - trotz Straftat - für nicht zuständig. Andere Nachbarn dulden keine Blumen in ihrem vermeintlich englischen Rasen und schleichen mit Gift und Stecher über ihr Gelände, um alles auszumerzen, was ihrem Katalog-Ideal von gepflegtem Rasen nicht entspricht. Dazwischen gibt es Nischen, in denen Vögel sich aufhalten: Sichtschutzhecken und Benjeshecken an der stillgelegten Umgehungsstraße - dahinter wieder Glyphosat-Äcker. Die Extrem-Wetterlagen der vergangenen zwei Jahre haben viele Bäume absterben lassen. Die werden nun nach und nach in den Gärten gerodet - und nicht ersetzt. Der Ort wird urbaner und so mancher größerer Garten zu Bauland.
Man kann dagegen lamentieren, predigen, Fakten präsentieren - und arbeitet dabei doch nur gegen Wände. Ich hoffe, dass immer mehr Menschen sogar hier, in Brandenburg, nach und nach bewusst wird, dass es so nicht weitergehen kann - und es zu einem Umdenken und verändertem Verhalten kommt: nach und nach. Die Zwischenzeit muss überbrückt werden. Ich zweifele am Sinn von Sommerfütterungen, aber wenn Vögel hier brüten und bei der Aufzucht am Insektenmangel scheitern, aber sonst noch Existenzmöglichkeiten haben, dann will ich gerne helfen, Notsituationen zu überbrücken. Du findest das übertrieben. O.k.: lassen wir die Nachtzucht halt verrecken. Ist eben so.
Zu der Sache mit dem Quark: Fleisch ist für die Anzucht von Maden auch geeignet. Aber es fängt bald an, sehr unangenehm zu riechen. Quark ist da geruchsneutraler. Wir haben das in den 1960er Jahren als Studenten in einem Projekt des Studium Generale herausgefunden. Da ging es darum herauszufinden, wieviele Insekten z.B. ein Sperlingspärchen für die Aufzucht eines Geleges benötigt. Damals meinte man noch, es gäbe zuviele Spatzen und man solle was gegen diese Plage tun... Wir wollten dem etwas entgegen setzen. Damals gab es ja auch noch eine "Insektenplage" - d.h.: das heilige Blech wurde von den Kadavern beschädigt und die waren nur schwer vom Auto zu entfernen... Zeitgeist eben. Wie dem auch sei - es tut mir leid, diese Überlegung hier eingebracht zu haben. Ich entschuldige mich dafür.
Inse