21.04.20, 12:46
Manche Tage fangen kurios an:
Um 7:00h kläffte der Hund mich aus dem Bett: der Schornsteinfeger stand vor der Tür - und ich hatte das vergessen. - Zu nachtschlafender Zeit aber auch! Also habe ich ihn im Nachthemd reingelassen und mich kurz entschuldigt. Zu meiner Überraschung kam auch nicht der bewährte Altgeselle, sondern ein junger Geselle, an dessen hübsches Gesicht ich mich sofort erinnerte: vor Jahren kam er in Begleitung des Meisters an einem seiner ersten Lehrtage (!) zum Kaminfegen und der Meister nahm die Gelegenheit wahr, ihm etwas inzwischen Seltenes zu zeigen: einer meiner Kamine war schon lange stillgelegt, aber oben nicht leicht verschlossen. Vergebens hatte ich meine Jungs bekniet, das zu tun, damit der Kamin nicht so versifft, wenn es da immer reinregnet und Pollenstaub, Blätter etc. reingeweht werden. Der Meister bot mir an, das zu machen und ich nahm glücklich an: der Junge musste mit aufs Dach und durfte das unter Anleitung des Meisters erledigen. Ich bin heute noch froh darüber und dankbar.
Der junge Mann, inzwischen stolzer Geselle, war etwas verblüfft, dass ich das noch wusste. - Kaum war er weg, tauchte mein Sohn auf. Er begrüßte mich aber nicht mit "guten Morgen!" sondern mit der Feststellung: "Die Säbelsäge ist richtig dafür."
Es dauerte eine Weile, bis bei mir der Groschen fiel: er hatte sich gestern an dem dicken Ast der Walnuss im Waldbeet gestört, eingesehen, dass ich den schweren Ast alleine nicht mit der Kreißsäge zerlegen kann und dann hatten wir gemeinsam überlegt, welche Werkzeuge dafür geeignet sein könnten. Im Laufe der Nacht kam er zu dem Schluss, dass er die elektrische Säbelsäge bevorzugen würde. Nach dem Frühstück fanden wir uns also gemeinsam im Garten wieder und zersägten den Ast: teilweise für den Totholzhaufen, teilweise zum Verbrennen. "Dann sollten wir auch gleich noch den langen Ast da runterholen und entsorgen," meinte ich. Er: "Das ist Nachbars Baum. Das muss der machen. Der Ast ist auch noch fest." "Nee, ist er nicht - und wenn er abbricht, fällt er auf meinen Schuppen. Drück doch mal zur Probe dagegen." Er bemühte seinen Zeigefinger, es krachte und der Ast fiel in zwei Teilstücken zu Boden. "Oh!" sagte er. Und dann zersägten wir den zweiten Ast... Jetzt habe ich viel Kleinholz rumstehen...
Inse
Um 7:00h kläffte der Hund mich aus dem Bett: der Schornsteinfeger stand vor der Tür - und ich hatte das vergessen. - Zu nachtschlafender Zeit aber auch! Also habe ich ihn im Nachthemd reingelassen und mich kurz entschuldigt. Zu meiner Überraschung kam auch nicht der bewährte Altgeselle, sondern ein junger Geselle, an dessen hübsches Gesicht ich mich sofort erinnerte: vor Jahren kam er in Begleitung des Meisters an einem seiner ersten Lehrtage (!) zum Kaminfegen und der Meister nahm die Gelegenheit wahr, ihm etwas inzwischen Seltenes zu zeigen: einer meiner Kamine war schon lange stillgelegt, aber oben nicht leicht verschlossen. Vergebens hatte ich meine Jungs bekniet, das zu tun, damit der Kamin nicht so versifft, wenn es da immer reinregnet und Pollenstaub, Blätter etc. reingeweht werden. Der Meister bot mir an, das zu machen und ich nahm glücklich an: der Junge musste mit aufs Dach und durfte das unter Anleitung des Meisters erledigen. Ich bin heute noch froh darüber und dankbar.
Der junge Mann, inzwischen stolzer Geselle, war etwas verblüfft, dass ich das noch wusste. - Kaum war er weg, tauchte mein Sohn auf. Er begrüßte mich aber nicht mit "guten Morgen!" sondern mit der Feststellung: "Die Säbelsäge ist richtig dafür."
Es dauerte eine Weile, bis bei mir der Groschen fiel: er hatte sich gestern an dem dicken Ast der Walnuss im Waldbeet gestört, eingesehen, dass ich den schweren Ast alleine nicht mit der Kreißsäge zerlegen kann und dann hatten wir gemeinsam überlegt, welche Werkzeuge dafür geeignet sein könnten. Im Laufe der Nacht kam er zu dem Schluss, dass er die elektrische Säbelsäge bevorzugen würde. Nach dem Frühstück fanden wir uns also gemeinsam im Garten wieder und zersägten den Ast: teilweise für den Totholzhaufen, teilweise zum Verbrennen. "Dann sollten wir auch gleich noch den langen Ast da runterholen und entsorgen," meinte ich. Er: "Das ist Nachbars Baum. Das muss der machen. Der Ast ist auch noch fest." "Nee, ist er nicht - und wenn er abbricht, fällt er auf meinen Schuppen. Drück doch mal zur Probe dagegen." Er bemühte seinen Zeigefinger, es krachte und der Ast fiel in zwei Teilstücken zu Boden. "Oh!" sagte er. Und dann zersägten wir den zweiten Ast... Jetzt habe ich viel Kleinholz rumstehen...
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