13.06.20, 17:16
Siehste, so kanns gehen! Bei mir lief es ähnlich.
Erst hat mich die Post aufgehalten, dann entdeckte ich beim Rausgehen, dass die gelagerten Möhren schwitzen. Also gings erst an die Möhrenrettung, was zur Zubereitung des Mittagessens führte: Beim Einkaufen nehme ich gerne mal reduziertes Suppengrün mit und mache daraus eine Gemüsesuppe mit Kartoffeln und Grünkram aus dem Garten. Die Möhren wurden ausgetauscht und der Suppentopf unanständig voll. Das reicht mal wieder für zwei Tage.
Dann gings raus - und zunächst schlug mir vor allem eine saunaartige Luft entgegen. Noch ehe man drei Schritte geschafft hatte, lief der Schweiß durchs Gesicht. Kontrollgang durch die obere Hälfte des Gartens, Schwätzchen über den Zaun mit dem benachbarten Handwerksmeister: die Reduktion der Mehrwertsteuer lässt mich mit einer Photovoltaikanlage liebäugeln, ob er jemanden aus der Gegend empfehlen kann? Er ist auf Fassaden spezialisiert und als Gutachter qualifiziert und vereidigt.
Er: "Lohnt sich das wirklich, so eine Anlage? Ich kann ja viel, aber langfristige Kosten-Nutzenrechnung ist nicht meins. Da scheitere ich jedes Mal." Erst reden wir also über die Kosten-Nutzen-Problematik, dann über dezentrale Versorgung und den Öko-Effekt, die schwindende Qualität bei vielen Handwerksbetrieben, deren Geschäftsführer in erster Linie von Wachstum träumen, schließlich sind wir uns einig, welche Anbieter aus dem Dorf nicht infrage kommen und dass er seinen Kunden jetzt mal auf den Zahn fühlt, um ordentliche Anbieter ausfindig zu machen, denn wenn, dann wird er auf dem Bauernhof seiner Mutter sowas auch installieren lassen/selbst installieren: er hat gerade eine Pächterin gefunden, die Tiere für die Physiotherapie und Psychotherapie vor allem kranker Kinder hält und händeringend einen bezahlbaren Pachthof gesucht hat: Mama ist gut durch sie versorgt und mit den Tieren wird eine überzeugend gute Arbeit geleistet. Die Pacht ist unrentabel niedrig, deckt nur die Kosten, aber er kann so den Hof erhalten und hat ein gutes Gefühl, denn der Hof gehörte seit 400 Jahren der Familie. Er hofft, dass eines der drei Enkelkinder dann wieder einsteigt als Bauer. Vorsichtshalber kauft er Acker für Acker dazu, um zu einer rentablen Größe zu kommen: immer wenn einer der konventionellen Landwirte der Nachbarschaft Ausgleichsflächen braucht, um seine Gülleausbringung zu kompensieren, hilft er mit kurzzeitiger Verpachtung von (ungedüngten) Ausgleichsflächen unter der Bedingung, dass dieses oder jenes Stück Land, das mal der Familie gehörte und nach der Wende nicht zurück gegeben wurde, im Jahr drauf an ihn verkauft wird, um zusammenhängendes Land zu haben, das dann nur ökologisch bewirtschaftet werden darf.
Dodo meinte dann, wir hätten genug geschwätzt. Hier und da war noch ein kleines bißchen zu jäten und zu richten, dann wurde es dunkel. Eigentlich wollte ich ja noch schwimmen gehen. Es reichte aber gerade noch, um die kleine Terrasse abräumen zu können, dann knallte es: Blitz, Donner, Regen. Sohn steht plötzlich in Unterhosen vor mir und ruft: "Mach die Pumpe aus, das ist zu stark - das Gewitter!" Ich laufe raus und ziehe den Stecker, erklimme die Veranda - und dann prasselt es. Angekündigt sind:
Da werden Erinnerungen an 2017 wach. Wenigstens habe ich jetzt Sand griffbereit. Jeanshosenbeine für Säcke sind schnell gegriffen und zusammengenäht. Das Bangen vor Hochwasser wird nicht so schlimm wie 2017 - zumindest solange es hier noch nichts weiter als ausreichend regnet und lediglich der Fernsehempfang unmöglich ist.
Der Regen tut so gut: der Boden braucht dringend die Feuchtigkeit.
Inse
Nachtrag: Im Wetterbericht wurden die Zahlen korrigiert: in der Nacht sind mit 60 Liter/Stunde und qm zu rechnen. Ohhhh! Bei mir waren es bislang 20 Liter, die der Regenmesser zeigt.
Erst hat mich die Post aufgehalten, dann entdeckte ich beim Rausgehen, dass die gelagerten Möhren schwitzen. Also gings erst an die Möhrenrettung, was zur Zubereitung des Mittagessens führte: Beim Einkaufen nehme ich gerne mal reduziertes Suppengrün mit und mache daraus eine Gemüsesuppe mit Kartoffeln und Grünkram aus dem Garten. Die Möhren wurden ausgetauscht und der Suppentopf unanständig voll. Das reicht mal wieder für zwei Tage.
Dann gings raus - und zunächst schlug mir vor allem eine saunaartige Luft entgegen. Noch ehe man drei Schritte geschafft hatte, lief der Schweiß durchs Gesicht. Kontrollgang durch die obere Hälfte des Gartens, Schwätzchen über den Zaun mit dem benachbarten Handwerksmeister: die Reduktion der Mehrwertsteuer lässt mich mit einer Photovoltaikanlage liebäugeln, ob er jemanden aus der Gegend empfehlen kann? Er ist auf Fassaden spezialisiert und als Gutachter qualifiziert und vereidigt.
Er: "Lohnt sich das wirklich, so eine Anlage? Ich kann ja viel, aber langfristige Kosten-Nutzenrechnung ist nicht meins. Da scheitere ich jedes Mal." Erst reden wir also über die Kosten-Nutzen-Problematik, dann über dezentrale Versorgung und den Öko-Effekt, die schwindende Qualität bei vielen Handwerksbetrieben, deren Geschäftsführer in erster Linie von Wachstum träumen, schließlich sind wir uns einig, welche Anbieter aus dem Dorf nicht infrage kommen und dass er seinen Kunden jetzt mal auf den Zahn fühlt, um ordentliche Anbieter ausfindig zu machen, denn wenn, dann wird er auf dem Bauernhof seiner Mutter sowas auch installieren lassen/selbst installieren: er hat gerade eine Pächterin gefunden, die Tiere für die Physiotherapie und Psychotherapie vor allem kranker Kinder hält und händeringend einen bezahlbaren Pachthof gesucht hat: Mama ist gut durch sie versorgt und mit den Tieren wird eine überzeugend gute Arbeit geleistet. Die Pacht ist unrentabel niedrig, deckt nur die Kosten, aber er kann so den Hof erhalten und hat ein gutes Gefühl, denn der Hof gehörte seit 400 Jahren der Familie. Er hofft, dass eines der drei Enkelkinder dann wieder einsteigt als Bauer. Vorsichtshalber kauft er Acker für Acker dazu, um zu einer rentablen Größe zu kommen: immer wenn einer der konventionellen Landwirte der Nachbarschaft Ausgleichsflächen braucht, um seine Gülleausbringung zu kompensieren, hilft er mit kurzzeitiger Verpachtung von (ungedüngten) Ausgleichsflächen unter der Bedingung, dass dieses oder jenes Stück Land, das mal der Familie gehörte und nach der Wende nicht zurück gegeben wurde, im Jahr drauf an ihn verkauft wird, um zusammenhängendes Land zu haben, das dann nur ökologisch bewirtschaftet werden darf.
Dodo meinte dann, wir hätten genug geschwätzt. Hier und da war noch ein kleines bißchen zu jäten und zu richten, dann wurde es dunkel. Eigentlich wollte ich ja noch schwimmen gehen. Es reichte aber gerade noch, um die kleine Terrasse abräumen zu können, dann knallte es: Blitz, Donner, Regen. Sohn steht plötzlich in Unterhosen vor mir und ruft: "Mach die Pumpe aus, das ist zu stark - das Gewitter!" Ich laufe raus und ziehe den Stecker, erklimme die Veranda - und dann prasselt es. Angekündigt sind:
bis zu 40 Liter Regen pro qm und Stunde (!)
Da werden Erinnerungen an 2017 wach. Wenigstens habe ich jetzt Sand griffbereit. Jeanshosenbeine für Säcke sind schnell gegriffen und zusammengenäht. Das Bangen vor Hochwasser wird nicht so schlimm wie 2017 - zumindest solange es hier noch nichts weiter als ausreichend regnet und lediglich der Fernsehempfang unmöglich ist.
Der Regen tut so gut: der Boden braucht dringend die Feuchtigkeit.
Inse
Nachtrag: Im Wetterbericht wurden die Zahlen korrigiert: in der Nacht sind mit 60 Liter/Stunde und qm zu rechnen. Ohhhh! Bei mir waren es bislang 20 Liter, die der Regenmesser zeigt.