16.12.20, 20:18
Weihnachten 78 hielt mein Großvater die letzte Predigt vor dem Ruhestand in Blankenburg im Harz. Natürlich waren alle seine Kinder anwesend, meine Schwester und ich als damals noch einzige Enkel ebenfalls. Ich war fünf, aber ich erinnere mich sehr gut. Auch Freunde waren da, das Pfarrhaus war groß und bot reichlich Schlafplätze.
Am Morgen des 31. war alles mit einer dicken Eisschicht überzogen, Schnee hatte schon vorher gelegen. Zwei Freundespaare gruben den ganzen Vormittag lang ihre Autos aus, sie mußten bis 24.00 die Republik verlassen haben... gegen Mittag war auch der Winterdienst gefahren und sie konnten los fahren.
Nach dem Essen fing es wieder an zu schneien, und das Thermometer fiel. Mein Vater stritt sich mit Großvati, danach beendeten wir den Besuch und fuhren in die Dämmerung. Mit dem Trabi.
Ich habe selten so gefroren wie auf dieser Fahrt. Die Heizung des Trabant war ein Witz, die Fenster weitgehend zugefroren, und draußen wütete der Schneesturm. Bei Könnern fanden wir einen Winterdienst, der Richtung Leipzig fuhr und hängten uns an. In Leipzig waren alle Ampeln ausgefallen, und auf der großen Kreuzung vor dem Hauptbahnhof rutschte ein Wartburg quer an uns vorbei und zerschellte am Ampelmast.
Auf der weiteren Fahrt bis nach Hause kamen wir durch viele kleine Dörfer und Städtchen, wo alle Leute mit Kerzen in den Wohnungen saßen... erst als wir zu Hause den Lichtschalter betätigten, dämmerte uns, warum. Kein Strom.
Zum Glück hatten wir im Bad einen Heizkörper, der mit Gas betrieben wurde. Der funktionierte, und wir saßen zu viert mit Kerzen im Bad, bis wir Kinder ins Bett mußten. Über Nacht hat der Kachelofen dann das Wohnzimmer auch wieder benutzbar gemacht.
Der großflächige Stromausfall war entstanden, weil die Rohbraunkohle auf dem Weg vom Tagebau zum Kraftwerk in den Waggons festgefroren war. Die Kraftwerke hatten keinen Brennstoff mehr und gingen aus. In dieser Nacht starben auf der Kinderstation in Karl- Marx- Stadt 4 Frühgeborene im Brutkasten, weil der Diesel für die Notstromaggregate in den Leitungen geliert war. Die Generatoren sprangen nicht an, als der Strom ausfiel.
Am Morgen des 31. war alles mit einer dicken Eisschicht überzogen, Schnee hatte schon vorher gelegen. Zwei Freundespaare gruben den ganzen Vormittag lang ihre Autos aus, sie mußten bis 24.00 die Republik verlassen haben... gegen Mittag war auch der Winterdienst gefahren und sie konnten los fahren.
Nach dem Essen fing es wieder an zu schneien, und das Thermometer fiel. Mein Vater stritt sich mit Großvati, danach beendeten wir den Besuch und fuhren in die Dämmerung. Mit dem Trabi.
Ich habe selten so gefroren wie auf dieser Fahrt. Die Heizung des Trabant war ein Witz, die Fenster weitgehend zugefroren, und draußen wütete der Schneesturm. Bei Könnern fanden wir einen Winterdienst, der Richtung Leipzig fuhr und hängten uns an. In Leipzig waren alle Ampeln ausgefallen, und auf der großen Kreuzung vor dem Hauptbahnhof rutschte ein Wartburg quer an uns vorbei und zerschellte am Ampelmast.
Auf der weiteren Fahrt bis nach Hause kamen wir durch viele kleine Dörfer und Städtchen, wo alle Leute mit Kerzen in den Wohnungen saßen... erst als wir zu Hause den Lichtschalter betätigten, dämmerte uns, warum. Kein Strom.
Zum Glück hatten wir im Bad einen Heizkörper, der mit Gas betrieben wurde. Der funktionierte, und wir saßen zu viert mit Kerzen im Bad, bis wir Kinder ins Bett mußten. Über Nacht hat der Kachelofen dann das Wohnzimmer auch wieder benutzbar gemacht.
Der großflächige Stromausfall war entstanden, weil die Rohbraunkohle auf dem Weg vom Tagebau zum Kraftwerk in den Waggons festgefroren war. Die Kraftwerke hatten keinen Brennstoff mehr und gingen aus. In dieser Nacht starben auf der Kinderstation in Karl- Marx- Stadt 4 Frühgeborene im Brutkasten, weil der Diesel für die Notstromaggregate in den Leitungen geliert war. Die Generatoren sprangen nicht an, als der Strom ausfiel.