31.12.12, 22:04
Es gibt bei mir einen Wunschzettel der scheinbar unerfüllbaren Wünsche:
1. die Sommerzeit abschaffen
2. den Verkauf von Böllern an Privatpersonen grundsätzlich verbieten.
Bei uns wird das ganze Jahr über geknallt: das Pack deckt sich zu Silvester ein oder fährt mal zwischendurch nach Polen und dann bekanllen sie jedes Fußballspiel der Nationalelf und der Dorfelf (wenn die gewinnt) - und jede Hochzeit und jede Taufe wird beböllert: im Frühling, in der Brutzeit, im Hochsommer, im Herbst und im Winter. Ich zähle schon nicht mehr die Böllerreste, die ich sommers wöchentlich aus dem Pool fischen muss. Das ist eklig.
Hinzu kommt das Theater an Silvester. In Berlin bin ich einmal mit den Kindern am 31. in die Deutsche Oper gegangen - und mit Öffis heimgefahren. Beim Umsteigen von der U-Bahn in den Bus mussten wir lange warten, weil ein Bus ausfiel, der mit Böllern in Brand gesetzt worden war. Da rannten so ein paar Stöpse rum, 10 oder 11 Jahre, und fanden es unheimlich lustig, den Wartenden ihre Kracher zwischen die Beine zu werfen. Keine Ahnung, warum ich einen Stock-Regenschirm dabei hatte, aber der kam so zum Einsatz, dass die Bande schleunigst verschwand. Meine Kinder schämten sich über ihre rabiate Mutter - bis sie mitbekamen, dass ich Brandwunden an den Beinen hatte. Dann fragten sie sich, woher ich die Nerven genommen hatte, die Bengels zu verdreschen, statt wegen der Schmerzen zu jaulen: ich war einfach stinkewütend. Seither gilt zu Silvester: daheim ist am sichersten. Nix mehr mit Theaterbesuch oder Party bei Freunden.
Späteer kam dazu, dass meine Hündin fürchterlich unter der Böllerei litt und sich - wie bei Gewitter - bei der Knallerei dauernd in die Hosen machte - bzw. dahin nässte, wo sie gerade zitternd stand. Das wurde immer schlimmer bis ich in den letzten Jahren ihres Lebens notgedrungen über Silvester zu meiner Schwester nach Bayern aufs Dorf gefahren bin: da gabs eine Menge Hunde, die das nicht abkonnten und deshalb wurde da nicht geknallt. Aber leider verdienen Staat (19% MwSt) und Kommunen (Erlaubnis bei Hochzeiten etc.) so gut an der Knallerei, dass solange keine Chance auf ein Verbot besteht, wie der Schaden nicht größer wird als der kommerzielle Nutzen - vielleicht, wenn der Reichstag abgefackelt würde oder eine schön große Chemiefabrik deshalb in die Luft ginge, dann könnte ein Umdenken beginnen - aber ohne großes Unglück wird sich da leider nichts ändern.
Also kommt nun mein 3. Wunsch auf diesen Zettel:
Inse
1. die Sommerzeit abschaffen
2. den Verkauf von Böllern an Privatpersonen grundsätzlich verbieten.
Bei uns wird das ganze Jahr über geknallt: das Pack deckt sich zu Silvester ein oder fährt mal zwischendurch nach Polen und dann bekanllen sie jedes Fußballspiel der Nationalelf und der Dorfelf (wenn die gewinnt) - und jede Hochzeit und jede Taufe wird beböllert: im Frühling, in der Brutzeit, im Hochsommer, im Herbst und im Winter. Ich zähle schon nicht mehr die Böllerreste, die ich sommers wöchentlich aus dem Pool fischen muss. Das ist eklig.
Hinzu kommt das Theater an Silvester. In Berlin bin ich einmal mit den Kindern am 31. in die Deutsche Oper gegangen - und mit Öffis heimgefahren. Beim Umsteigen von der U-Bahn in den Bus mussten wir lange warten, weil ein Bus ausfiel, der mit Böllern in Brand gesetzt worden war. Da rannten so ein paar Stöpse rum, 10 oder 11 Jahre, und fanden es unheimlich lustig, den Wartenden ihre Kracher zwischen die Beine zu werfen. Keine Ahnung, warum ich einen Stock-Regenschirm dabei hatte, aber der kam so zum Einsatz, dass die Bande schleunigst verschwand. Meine Kinder schämten sich über ihre rabiate Mutter - bis sie mitbekamen, dass ich Brandwunden an den Beinen hatte. Dann fragten sie sich, woher ich die Nerven genommen hatte, die Bengels zu verdreschen, statt wegen der Schmerzen zu jaulen: ich war einfach stinkewütend. Seither gilt zu Silvester: daheim ist am sichersten. Nix mehr mit Theaterbesuch oder Party bei Freunden.
Späteer kam dazu, dass meine Hündin fürchterlich unter der Böllerei litt und sich - wie bei Gewitter - bei der Knallerei dauernd in die Hosen machte - bzw. dahin nässte, wo sie gerade zitternd stand. Das wurde immer schlimmer bis ich in den letzten Jahren ihres Lebens notgedrungen über Silvester zu meiner Schwester nach Bayern aufs Dorf gefahren bin: da gabs eine Menge Hunde, die das nicht abkonnten und deshalb wurde da nicht geknallt. Aber leider verdienen Staat (19% MwSt) und Kommunen (Erlaubnis bei Hochzeiten etc.) so gut an der Knallerei, dass solange keine Chance auf ein Verbot besteht, wie der Schaden nicht größer wird als der kommerzielle Nutzen - vielleicht, wenn der Reichstag abgefackelt würde oder eine schön große Chemiefabrik deshalb in die Luft ginge, dann könnte ein Umdenken beginnen - aber ohne großes Unglück wird sich da leider nichts ändern.
Also kommt nun mein 3. Wunsch auf diesen Zettel:
Oh Herr, lass Hirn vom Himmel regnen.
Inse